Johannisreiten in der Lausitz: “Hoch zu Ross bewegt sich nun der Johann und seine Begeiter im Festumzug”

Screenshot youtube.com Screenshot youtube.com

Die Tradition des >>Johannisreitens<<auch bekannt als Jańske rejtowanje – wird heute nur noch im Ort Casel praktiziert. Ursprünglich war es in vielen Teilen der nördlichen Lausitz – hauptsächlich auf dem Land – verbreitet.

“Es ist ein einzigartiger, sorbischer Erntebrauch der nur noch in Casel stattfindet”

>>Lausitzer Seenland<<

“Es ist ein einzigartiger, sorbischer Erntebrauch der nur noch in Casel stattfindet – das Johannisreiten. Zu Beginn des Festes erfolgt das Anschmücken des Johanns an der Feuerwehr begleitet von Livemusik. Parallel wird auf dem Reitplatz ein schönes und unterhaltsames Vorprogramm geboten.”

“Parallel wird auf dem Reitplatz ein schönes und unterhaltsames Vorprogramm geboten”

Es handelt sich um eine ausgedehnte kulturelle Veranstaltung der Sorben, die teilweise über mehrere Tage dauert und mit der Sommersonnenwende in Verbindung steht. Ziel ist es, die enge Verbindung zwischen Mensch und Natur zu betonen.

“Johannisfest das enge Verhältnis der Menschen zur Natur”

>>Stadt Cottbus<<

“Auf besondere Weise spiegelt sich im Johannisfest das enge Verhältnis der Menschen zur Natur, die um die Zeit der Sommersonnenwende ihre größte Kraft entfaltet wider. Nach altem Volksglauben ist dieser Tag der größte Wundertag des Jahres. Die Menschen glaubten, dass vor allem von der Johannisnacht besondere Heilkräfte ausgingen.”

“Nach altem Volksglauben ist dieser Tag der größte Wundertag des Jahres”

Im Zentrum des Johannisreitens steht der Reiter Johann, der mit kunstvoll geflochtenen Blumenkränzen geschmückt ist, welcher von einer Gruppe anderer Reiter umgeben ist.

“Der „Johann“ oder „Jan“ beginnt seinen Ritt inmitten eines Gefolges aus anderen Reitern”

>>Sorbe.de<<

“Der „Johann“ oder „Jan“ beginnt seinen Ritt inmitten eines Gefolges aus anderen Reitern, angeführt von Mädchen in weiß, blau und rot gestreiften Kleidern und begleitet von einer Blaskapelle. Er trägt einen aufwendigen Blumenschmuck aus tausenden Kornblumen Seerosen und Karthäusernelken samt einer beeindruckenden Blütenkrone.”

Reiter Johann: “Er trägt einen aufwendigen Blumenschmuck aus tausenden Kornblumen Seerosen und Karthäusernelken”

Der Ritt des Reiters Johann stellt dabei den zentralen Höhepunkt des Johannisreitens dar. Dieser muss – mit einer Gruppe anderer Reiter – durch das Dorf reiten und wird im Voraus bereits erwartet.

Reiter Johann: “Zu Pferd, von einer Gruppe Reiter begleitet”

>>Müschen im Spreewald<<

“Zu Pferd, von einer Gruppe Reiter begleitet, jagt der Jan nun wiederholt im schnellen Ritt durchs Dorf. Dort wird er von der Bevölkerung erwartet. Man versucht ihn aufzuhalten und vom Pferd zu reißen, um an die als Glücksbringer geltenden Blüten zu gelangen. Dies gelingt das erste Mal selten, denn das Gefolge schützt den Johann. Nach mehrmaligem Ritt durchs Dorf fallen aber die Begleiter paarweise ab, sodass der Johann schließlich allein reitend, eingefangen und seiner Blütenpracht beraubt wird.”

“Nach mehrmaligem Ritt durchs Dorf fallen aber die Begleiter paarweise ab”

Selbstverständlich ist das Johannisreiten als Sorbische Kulturveranstaltung viel mehr als nur eine Veranstaltung. Da es mittlerweile die einzige ihrer Art ist, ist das Rahmenprogramm entsprechend umfangreich.

“Hoch zu Ross bewegt sich nun der Johann und seine Begeiter im Festumzug”

>>Sorbischer Kulturtourismus<<

“Hoch zu Ross bewegt sich nun der Johann und seine Begeiter im Festumzug mit Blasmusik und Mädchen in Tracht von der Feuerwehr durch das Dorf zum Reitplatz. Neben dem Johannisreiten und dem Johanntanz, bei dem der Johann mit allen Mädchen tanzt, wird den Gästen ein umfangreiches Reitprogramm geboten.”

“Johannisreiten und dem Johanntanz” – “Den Gästen ein umfangreiches Reitprogramm geboten”

Gerade solche ausgedehnten sorbischen Kulturveranstaltungen wie das Johannisreiten fördern die Verbundenheit der ländlichen Regionen in der Lausitz. Selbst bei Nicht-Sorben erfreut sich das Johannisreiten großer Beliebtheit.