“Inhaltslosen Parolen” – Personenkult versus Informationskampagnen: “Aussagekräftig sind die Anzeigen nicht”
Ein genauer Blick auf die Ursachen der Steuerverschwendung offenbart eine Vielzahl von Faktoren, die sowohl auf individueller als auch auf struktureller Ebene verankert sind. Oftmals spielen ineffiziente Verwaltungssysteme, mangelnde Transparenz und unzureichende Kontrolle eine entscheidende Rolle. Ein Punkt wird dabei aber häufig übersehen: Damit wird teilweise auch ein Personenkult betrieben.
“Bürgergeld-Minister poliert für acht Millionen sein Image auf”
“Bürgergeld-Minister poliert für acht Millionen sein Image auf – Eigentlich sollte mit dem Ende von „Hartz IV“ das Image der Stütze endlich ein besseres werden. Doch das Bürgergeld ist umstrittener denn je. Der Minister hat mit seiner Politik ein Image-Problem! Für bis zu acht Millionen Euro sucht … eine neue Agentur, die die bisherige ersetzen soll. Die neuen Social-Media-Experten sollen für ihn, sein Ministerium und seine Politik Werbung machen.”
“Social-Media-Experten sollen für ihn, sein Ministerium und seine Politik Werbung mache”
Weitere Beispiele folgen in diesem Zusammenhang. Besonders aussagekräftig waren die Fotos zu Beginn der angeblichen “Informationskampagne” bezüglich des Sozialen Wohnungsbaus. Vor dem Hintergrund einer Baustelle am Halleschen Ufer in Berlin-Kreuzberg, an der neue Sozialwohnungen errichtet werden sollen, hatte sich die Ministerin vor vier Plakaten positioniert, um den Startschuss für die Informationskampagne zu geben.
“Zwangsläufig stellt sich hier die Frage, worüber eigentlich informiert werden soll”
>>Bund der Steuerzahler Deutschland<<
“Umso erstaunlicher ist hier nun die Informationskampagne für 540.000 Euro Steuerzahlergeld. Geplant sind – nach Angaben des Bauministeriums auf BdSt-Anfrage – Anzeigen in Zeitungen, auf Social-Media-Plattformen und Internetseiten. Zwangsläufig stellt sich hier die Frage, worüber eigentlich informiert werden soll. Denn: Aussagekräftig sind die Anzeigen nicht. Neben inhaltslosen Parolen wie „1 Zimmer, WG-Küche, sozial“ oder „2 Zimmer, Küche, sozial“ stehen die eigentlich wichtigen Informationen des bunten Plakats, dass die Bundesregierung den sozialen Wohnungsbau nämlich mit 18,15 Mrd. Euro zu fördern gedenkt, nur im Kleingedruckten.”
“Inhaltslosen Parolen” – “Aussagekräftig sind die Anzeigen nicht”
Während die Bundesregierung also erhebliche Steuermittel in eine umfassende Werbeaktion investiert, bleibt der angestrebte Effekt, nämlich der Bau neuer Sozialwohnungen, deutlich hinter den Erwartungen zurück. Diese Kampagne erweist sich somit als bloße Imagepflege – und leistet keinen Beitrag zur Lösung der Wohnungsnot. Stattdessen sind ansprechende Bilder einer Ministerin entstanden, und kaum eine vermeintliche “Informationskampagne” kommt heutzutage ohne das Porträt eines Politikers aus. Selbstverständlich findet dabei kein Personenkult statt, was irgendwie an vergangene Zeiten erinnert.
DDR: “Bei uns wurde behauptet, dass es keinen Personenkult gäbe”
“Nach dem XX. Parteitag der KPdSU wurde überall der Personenkult verurteilt. Bei uns wurde behauptet, dass es keinen Personenkult gäbe, die Parteiführung hätte schon immer kollektiv gearbeitet und entschieden. Wie kommt es dann, dass man jetzt so tut, als hätte es vor dem VIII. Parteitag keine ordentliche Parteiarbeit gegeben? Alle Erfolge werden nach dem VIII. Parteitag datiert, als ob mit Erich Honecker ein neuer Christus auferstanden wäre und wir die Zeitrechnung nach ihm einteilen müssten. Ist das kein Personenkult? Ich kann Erich Honecker auch nicht verzeihen, was er mit Walter Ulbricht gemacht hat. War es notwendig, dass Walter-Ulbricht-Stadion kurz vor dessen Tod umzubenennen? War es notwendig, die Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft »Walter Ulbricht« umzubenennen? Es ist ein Glück, dass sich die Arbeiter in den Leuna-Werken »Walter Ulbricht« eine solche Behandlung nicht gefallen ließen. Wollte Erich Honecker mit diesen ganzen Maßnahmen die Verdienste aller Parteiführer vor ihm auslöschen, damit sein Name umso heller erstrahlt? Es hat jedenfalls den Anschein – und das ist Personenkult in Reinkultur, insbesondere, weil es von Erich Honecker selbst ausgeht.”
“Das ist Personenkult in Reinkultur, insbesondere, weil es von Erich Honecker selbst ausgeht”
Selbst in der heutigen Zeit wird oft gesagt, dass kein Personenkult existiere, doch die Realität zeigt paradoxerweise ein abweichendes Bild. Gleichzeitig wirkt die Übermittlung von Informationen wenig überzeugend, was ebenfalls vom Bund der Steuerzahler beanstandet wird.