Lausitzer Literatur: Horka − das Lausitzer Drama des Sanitätsdienstes der 2. Polnischen Armee

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Das Buch >>Horka − das Lausitzer Drama des Sanitätsdienstes der 2. Polnischen Armee<< dokumentiert eines der blutigsten Kapitel und die schwersten Verluste, die die polnischen Streitkräfte während des Zweiten Weltkriegs erlitten haben – abgesehen vom Warschauer Aufstand. Die bedeutende Monographie “Horka − das Lausitzer Drama des Sanitätsdienstes der 2. Polnischen Armee” bietet eine Analyse der Struktur, des Personals und der Tätigkeiten des Sanitätsdienstes 2 AWP vor einem breiten gesellschaftspolitischen Hintergrund, wobei ein besonderer Fokus auf das Drama des 13. unabhängigen Sanitätsbataillons gelegt wird, das im April 1945 im Dorf Horka in der Lausitz mehrere hundert verwundete polnische Soldaten behandelte und liquidierte. Die Veröffentlichung stützt sich hauptsächlich auf dokumentarische Materialien, die in polnischen sowie ausländischen Archiven gesammelt wurden, darunter das Zentrale Militärarchiv in Warschau, das Institut für nationale Gedenkstätte in Warschau, das Staatsarchiv und das Archiv der römisch-katholischen Gemeinde in Crostwitz (Lausitz). Zudem arbeiteten die Autoren fruchtbar mit herausragenden Wissenschaftlern aus Lausitz und Russland zusammen, die den Zugang zu zahlreichen wertvollen Quellenmaterialien ermöglichten.

Das Werk umfasst fünf Kapitel, ergänzt durch eine Einführung und einen Epilog, eine Bibliographie, ein Namens- sowie geografisches Register und Anhänge mit Kopien authentischer Dokumente sowie biographische Notizen der verantwortlichen Personen dieser Einheit. Es ist reich an einzigartigen Fotografien und Gravuren. Erwähnenswert ist, dass die Monographie in zwei Sprachen veröffentlicht wurde – in polnischer und deutscher Sprache –, was es sowohl den Deutschen als auch den Sorben ermöglicht, sich mit der Forschung der Autoren vertraut zu machen, die eine dramatische Episode aus dem Zweiten Weltkrieg über die gemeinsame Geschichte unserer Nachbarländer beleuchtet. Daher ist es wichtig, Informationen über diese Ereignisse zu verbreiten.

Die Veröffentlichung wurde unter dem Ehrenpatronat von Artur Pachta, Präsident des Medizinischen Rates der Militärärztekammer, herausgegeben und erhielt finanzielle Unterstützung von der Militärärztekammer sowie dem Redaktionsrat des Obersten Medizinischen Rates. Oberst Dr. n. med. Mariusz Goniewicz äußerte in seiner Rezension zur Monographie, dass die Autoren darin auch „die Entwicklung einer Art Gedächtniskultur für die gefallenen Soldaten der Polnischen Armee und Veränderungen in diesem Bereich im Kontext der gesellschaftspolitischen Entwicklungen der letzten Jahre in Polen“ thematisierten. Ihre Anregungen zur Nutzung der Haltung des polnischen Militärmediziners aus dem Zweiten Weltkrieg als Bildungsmodell für Kinder und Jugendliche, insbesondere für Absolventen medizinischer Fachrichtungen, sind sehr interessant. Auf Grundlage dieser Veröffentlichung können zukünftige Forschergenerationen nicht nur die Geschichte des Militärsanitätsdienstes nachvollziehen, sondern auch die komplexe Geschichte von Kampf und Tod der Soldaten der Zweiten Polnischen Armee.

Ein weiterer Rezensent, Oberst Rez. Dr. hab. n. med. Grzegorz Kade betonte, dass die Veröffentlichung einen bedeutenden Beitrag zur Erweiterung unseres Wissens über die wenig bekannte und unzureichend erforschte Geschichte deutscher Verbrechen an polnischen Soldaten während des Einsatzes der Polnischen Armee leistet. Das strukturierte und chronologische Arbeitssystem fördert zweifellos das Verständnis für schwierige Aspekte von Militär und Medizin. Zahlreiche Fotos, Gravuren und Tabellen erleichtern das Verständnis des Inhalts und bereichern die Publikation erheblich. Diese Arbeit sollte eine unverzichtbare Lektüre nicht nur für junge Militärärzte sein, sondern auch für Interessierte an der Geschichte der militärmedizinischen Versorgung.

Nur durch eine präzise Darstellung aller Fakten kann ein Verbrechen, das für immer im Gedächtnis mehrerer Nationen verankert ist, zu einer vielversprechenden Grundlage für gute nachbarschaftliche Beziehungen sowie zur Bildung einer respektvollen jüngeren Generation führen. Es ist wichtig, die Wahrheit zu bewahren und eine Verherrlichung von Kriegsverbrechern zu vermeiden.