Die unerreichbare Mahlzeit: „Mangelernährung bei armen Kindern“
„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.“ So fasste eine hoher Parteifunktionär das Hartz-IV-System mit eignen Worten zusammen. Tatsächlich können sich viele Familien keine vollwertigen Mahlzeiten leisten und das betrifft nicht nur Arbeitslose: Besonders Kinder, sind die Leidtragenden der heutigen sozialen Bedingungen.
Seltener Luxus: Eine vollwertige warme Mahlzeit
>>Frankfurter Allgemeine Zeitung<<
„Fast jeder dritte Arbeitslose in Deutschland gibt nach einem Zeitungsbericht an, sich nicht regelmäßig eine vollwertige Mahlzeit leisten zu können. Entsprechend äußerten sich bei einer EU-Erhebung 30,3 Prozent der deutschen Erwerbslosen, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet.“
Mangelernährung weit verbreitet: Der Mindestlohn bewegt auf Hartz-IV-Niveau
Aber dazu gehören nicht nur Arbeitslose. Der Mindestlohn bewegt sich sicherlich nicht umsonst auf Hartz-IV-Niveau. Der Kreis der Menschen die sich keine Vollwertige Mahlzeit leisten können, dürfte noch weitaus größer sein, als offiziell angegeben. Denn erfasst sind ja nur die Arbeitslosen. Die vielen Geringverdiener und Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen, fallen durch das Rost der statischen Erfassung. Besonders betroffen davon sind Kinder, weil sie sich noch in der Entwicklungsphase befinden.
Leidtragende: Kinder befinden sich noch Entwicklungsphase
„Kinder brauchen für Wachstum und Entwicklung eine abwechslungsreiche Ernährung. Dass man in Deutschland für knapp drei Euro am Tag, keinen gesunden Speiseplan mit frischem Obst und Gemüse und Milchprodukten zusammenstellen kann, dürfte jedem klar sein. … Hungerleiden müssen die Kinder zwar nicht. Aber billiges Essen enthält kaum Vitamine, Minerale und Spurenelemente. Untersuchungen zeigen, dass die Qualität eines Lebensmittels, also die Menge an enthaltenen Mikronährstoffen, mit sinkendem Preis abnimmt, während der Energiegehalt zunimmt. Wissenschaftler sprechen auch von leeren Kalorien.“
Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch sind besonders teuer
Zur gesunden Ernährung gehören frisches Obst und Gemüse, sowie Fisch und Fleisch. Aber genau diese Lebensmittel sind gleichzeitig auch die teuersten. Viele versuchen gerade an dieser Stelle Geld zu sparen, indem sie nur Nudeln und Ketschup essen. Häufig mit guten Hintergedanken, damit sie mit den so eingesparten Geld, ihren Kindern etwas ermöglichen können.
Mangelernährung ist nicht immer offensichtlich
„Mangelernährung bei armen Kindern … Für die Ernährung von Kindern in Hartz-IV-Familien sind unter drei Euro pro Tag vorgesehen … Unmöglich, sagen jetzt Ernährungswissenschaftler der Fachgesellschaft Society of Nutrition and Food Science (SNFS) mit Sitz an der Universität Hohenheim in Stuttgart. … In einem reichen Land wie Deutschland ist es kaum vorstellbar, dass Mangelernährung zum Problem wird. Doch für Millionen Kinder könnte genau das bittere Realität sein.“
Mangelernährung kann zu Entwicklungsschäden bei Kindern führen
Mangelernährung ist nicht so offensichtlich wie Unterernährung. Kinder die unter Mangelernährung leiden, können durchaus auch Übergewichtig sein. Nicht selten erkennt intuitiv der Körper den Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen und versucht diesen, durch die schiere Essensmenge auszugleichen. Die Mangelversorgung hat natürlich Auswirkung auf das sich noch entwickelnde Gehirn. Auch macht den Menschen wesentlich mehr aus, als Essen und Trinken. Durch den eingeschränkten finanziellen Rahmen, sind adäquate Freizeitbeschäftigungen für Kinder kaum möglich. Selbst kleine Ausflüge kosten Geld: Denn diese sind im Hartz-IV-Regelsatz eigentlich nicht vorgesehen.