Der Serbski Sejm arbeitet wieder in Präsenz am Staatsvertragsentwurf – Auftakt in Trjebin/Trebendorf bei der Domowina-Ortsgruppe im Schusterhof

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Nach vielen Monaten coronabedingter Online-Sitzungen fand die erste Präsenzsitzung des sorbischen/wendischen Parlamentes am 2. April im Trjebin/Trebendorf statt. Der Serbski Sejm war zu Gast bei der Ortsgruppe des Domowina-Vereins im Schusterhof und wurde von der Vorsitzenden Angelika Balzke begrüßt.

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Von Serbski Sejm

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Neben der Vorstellung des denkmalgeschützten Hauses erläuterte sie, dass es in Trjebin/Trebendorf eine gute Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der Domowina-Ortsgruppe, weiterer unterschiedlicher Vereine und des sorbischen/wendischen Parlaments gibt. Sie betonte auch, dass ihre Ortgruppe stets an der Sensibilisierung der Jugend arbeite. Sie bedauerte, dass die Schüler*innen der Schleifer Region, die in der lokalen Grundschule das Sorbische/Wendische erlernen, keinen Sorbischunterricht im Gymnasium Weißwasser haben und keine Anerkennung der Sprache (wenigstens als 2. Fremdsprache) erfolgt, was für die Kontinuität und die Verbesserung der Motivation des Lernens der Sprache notwendig wären.

Zum Gedenken an die Opfer des Ukrainekrieges schilderte die auch in der Ortsgemeinde ansässige Sejm-Alterspräsidentin Edith Pjeńkowa ihr Zeugnis des Zweiten Weltkriegs. Der Serbski Sejm legte dazu eine Schweigeminute ein.

Der aus Brüssel angereiste David Chmelik von der Stiftung „Slavonic Europe“ präsentierte die Fortschritte bei der Entwicklung des europäischen Projekts mit einem sorbischen/wendischen Ausgangspunkt „Lusatia Glow“, das Menschen europaweit durch Kultur, Sprache und Musik verbinden soll. Dabei sollen die inneren und äußeren Grenzgebiete der EU eine wichtige Rolle spielen und „von Wunden der Geschichte zu starken Schweißnähten“ zwischen den Menschen werden. Sechs geographische Projektsektionen sowie drei inhaltlich übergreifende Sektionen (mediale, digitale und musikalische) sind für den Zeitraum 2023-24 geplant.

Ein zentrales Thema der Tagesordnung war die weitere 2. Lesung des Staatsvertragsentwurfes. Nachdem zur vorherigen Sitzung der Umfang der geforderten Selbstbestimmung behandelt wurde, ging es diesmal um den Umfang der Mitbestimmung im sowie außerhalb des Siedlungsgebietes sowie um die Definition des Siedlungsgebietes.

Das Wiedersehen zwischen den anwesenden Abgeordneten und den zahlreichen sich für die Selbstbestimmung und Selbstverwaltung des sorbischen/wendischen Volkes Engagierenden wurde bis in den späten Abend gefeiert, inbesondere wieder mit fröhlichem Gesang sorbischer/wendischer Volkslieder aus allen Regionen der niederen, mittleren und oberen Lausitz.

Begleitet wurde der Tag durch das Filmteam um Grit Lemke für Aufnahmen zum Filmprojekt „Zabyty lud – Das vergessene Volk“.