Das Lesen von Gedanken durch Computer
Das amerikanische Verteidigungsministerium forscht schon seit geraumer Zeit an Technologie, um Gedanken – ohne analoge Umwege – direkt in Steuerungsbefehle umzuwandeln. Auf diese Weise soll von Piloten die Reaktionsfähigkeit verbessert werden, aber auch zivile Unternehmen sind an der Technologie interessiert. Allerdings muss hinzu gefügt werden: Die Bilder die bisher durch Gedankenlese erstellt wurden, von sehr schlechter Qualität waren, bestenfalls ließe sich mit viel Phantasie deuten, dass das reproduzierte Bild ein Gesicht darstellen soll.
„Facebook will Gedanken in Schrift auf dem Computer umwandeln. … Dugan verwies auf aktuelle Forschungen an der Stanford-Universität. Dort konnte eine gelähmte Frau dank implantierten Elektroden im Gehirn acht Worte pro Minute in den Computer schreiben. Für eine Ausbreitung der Technologie seien Implantate aber nicht geeignet, es müsse sehr empfindliche Sensoren auf der Oberfläche des Kopfs geben.“
„Der Autohersteller Nissan hat die bisher geltende Prämisse „Auto denkt, Fahrer lenkt“ neu gedacht und umgedreht. Um wertvolle Zeit zu sparen hat Nissan deshalb eine Lösung entwickelt, die die Gehirnströme des Fahrers während der Fahrt misst und an das Auto weiterleitet. Das menschliche Gehirn ist immer noch jedem Supercomputer deutlich überlegen. Damit auch das Auto von dieser organischen Rechenleistung profitieren kann, werden während der Fahrt die Gedanken des Fahrers gelesen. Das Auto kann so das Fahrverhalten vorhersehen, noch bevor der Fahrer es durch Lenken oder Bremsen in die Tat umgesetzt hat. Die Reaktionszeit soll so um bis zu 500 Millisekunden gesenkt werden. Der auf den ersten Blick marginal klingende Wert reicht in brenzligen Situation aus, um Unfälle verhindern und Leben retten zu können. Die Brain to Vehicle Technology (B2V) genannte Technologie hilft dem Fahrer somit deutlich schneller, als aktuell verbaute Assistenzsysteme, auf Gefahrensituationen zu reagieren. Laut Nissan merkt der Fahrer von den Eingriffen des Assistenten während der Fahrt nichts.“
„Um BCI möglich zu machen, müssen unsere Hirnwellen zunächst in Programmbefehle umgesetzt werden, die ein Computer verstehen kann, und dessen digitaler Output muss dann wieder in Hirnwellen konvertiert werden, mit denen unser Geist etwas anfangen kann. Aber wenn jetzt schon Roboter, Spielkonsolen und Neuroprothesen Ihre Gedanken lesen können – wer dann womöglich noch? Gedankenlesen, Hirn-Durchsuchungsbefehle und Neuro-Hacker Zahlreiche neue Techniken führen uns immer tiefer in die Funktionsweise des menschlichen Geistes ein, besonders das sogenannte functional magnetic resonance imaging (fMRI, Bilderzeugung mit funktionaler magnetischer Resonanz). Diese nicht-invasive Testmethode kartiert mit starken Magnetfeldern und Radiowellen das Gehirn und misst Veränderungen des Blutflusses darin als Indikator der Hirnaktivität. Neurologen der University of California in Berkeley gelang es in einem bahnbrechenden Experiment, mittels fMRI Gesichter zu rekonstruieren, die sich ihre Probanden ansahen – einfach durch Auswertung der Hirnaktivität und der inneren Bilder. An der Carnegie Mellon University führten Forscher korrekt und wiederholt »Gedankenidentifikation« durch; das heißt, sie identifizierten den Gegenstand, an den ein Versuchsteilnehmer dachte, etwa einen Hammer oder ein Messer, durch Auswertung seiner Gehirnscans. Wegen des Erfolgs solcher Experimente sagte IBM voraus, dass schon 2017 ein begrenztes Gedankenlesen nicht länger Science-Fiction, sondern Realität sein werde.“