CCS-Technologie: “Kohlendioxid als Rohstoff genutzt” – CO2 als verborgener Rohstoff im Lausitzer Revier?
Verborgene Rohstoffe im Lausitzer Revier: Kann CO2 wirklich als verborgener Rohstoff angesehen werden? Dieses Gas kommt geologisch als natürliches Vorkommen keinesfalls in irgendwelchen Erdschichten vor. Eigentlich tritt in der öffentlichen Diskussion dieses Gas fast ausschließlich in einem ganz anderen Kontext hervor.
CCS-Technologie: “Solche »Punktabscheider« gibt es seit Jahrzehnten”
>>Wie wir die Klimakatastrophe verhindern Bill Gates (Buch) <<
“Wir könnten elektrischen Strom auch in Zukunft so erzeugen, wie wir es heute tun, indem wir Öl, Erdgas und Kohle verbrennen, aber das dabei entstehende CO2 abscheiden, bevor es in die Atmosphäre entweicht; dieses Verfahren ist als Carbon Capture and Storage (CCS, CO2-Abscheidung und -Speicherung) bekannt. Dabei wird in einem Kraftwerk, das mit einem fossilen Brennstoff angetrieben wird, eine spezielle Anlage installiert, um die Emissionen einzufangen. Solche »Punktabscheider« gibt es seit Jahrzehnten, aber sie sind teuer in Anschaffung und Betrieb, sie fangen typischerweise nur 90 Prozent der anfallenden Treibhausgase ein, und die Stromversorger haben keinen Vorteil davon, sie zu installieren. Darum sind bisher nur sehr wenige solcher Anlagen in Betrieb.”
“Verfahren ist als Carbon Capture and Storage (CCS, CO2-Abscheidung und -Speicherung) bekannt”
Diese Technologie wurde längst schon in Praxis erprobt. Nur der wirtschaftliche Anreiz ist bisher kaum auszumachen. Dabei könnte CO2 durchaus als Rohstoff genutzt werden, anstatt es in tiefe Erdschichten nutzlos zu verpressen.
“Wo das verflüssigte Gas zu Forschungszwecken 700 Meter tief in die Erde verpresst wird”
>>Das grüne Gewissen von Andreas Möller (Buch) <<
“Auch das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe sah darum mittlerweile wie eine Hightech-Anlage aus. Und in gewisser Weise war sie das auch, denn Vattenfall hatte Ernst gemacht mit dem Kürzel „CCS“ und ausgerechnet im vermeintlich hinterwäldlerischen Brandenburg das erste experimentelle Kraftwerk mit CO2-Abscheidung gebaut: Carbon Capture and Storage. Schwarze Pumpe war neben dem unweit nordwestlich von Berlin gelegenen Ketzin, wo das verflüssigte Gas zu Forschungszwecken 700 Meter tief in die Erde verpresst wird, eines der Versuchslabore dieser neuen Technik, die bei den Deutschen nie auf Gegenliebe gestoßen ist. Bei ihr ging es nicht nur um den Beweis der technischen Möglichkeit einer Abspaltung, sondern auch um einen Schritt in einer vielleicht lang reichenden Technologiekette: So soll CCS für Prozessemissionen etwa in der chemischen Industrie eingesetzt und Kohlendioxid als Rohstoff genutzt werden können.”
“CCS für Prozessemissionen etwa in der chemischen Industrie eingesetzt und Kohlendioxid als Rohstoff genutzt werden können”
Tatsächlich ist CO2 ein wichtiges Industriegas, wofür es teils sehr unterschiedliche Einsatzzwecke gibt. Als Beispiel sei hier nur die CO2-Anreicherung in Gewächshäusern zu nennen.
“CO₂-Anreicherung in Gewächshäusern” – “Niedrige CO₂-Level verursachten schwachen Wachstum entgegenzuwirken”
“Die ursprüngliche Zielsetzung der CO₂-Anreicherung in Gewächshäusern war, dem durch niedrige CO₂-Level verursachten schwachen Wachstum entgegenzuwirken. Forscher und Züchter fanden allerdings sehr schnell heraus, dass mit erhöhten CO₂-Level viel höhere Wachstumsraten möglich sind. Je nach Kultur und der technischen Ausführung des Gewächshauses werden in der Gewächshausatmosphäre CO₂-Gehalte zwischen 600 bis 1.200 ppm eingestellt. Sehr gut funktioniert die CO₂-Düngung bei Tomaten, Paprika oder Gurken, aber auch z.B. bei Erdbeeren oder verschiedenen Zierpflanzen.”
“Gewächshausatmosphäre CO₂-Gehalte zwischen 600 bis 1.200 ppm eingestellt”
Mehr CO2 in der Luft kann also das Pflanzenwachstum steigern. Diesen “CO2-Düngeeffekt” wird vorwiegend in Gewächshäusern zunutze gemacht, um den Ertrag der Pflanzen zu erhöhen. “Luftdünger” für den Gartenbau sind daher mittlerweile weit verbreitet. Grund dafür ist, dass CO2 ein wichtiger Baustein für die Photosynthese ist.
“Kohlendioxid lebenswichtig, und seine Geschichte uralt” – “Schadstoff von heute hat das Leben auf der Erde erst möglich gemacht”
>>Wir konsumieren uns zu Tode von Heike Holdinghausen & Armin Reller (Buch) <<
“Kohlendioxid ist der Promi unter den Gasen: C02 kennt heute beinahe jeder. Viele Menschen haben Angst vor dem farb- und geruchlosen Stoff, denn C02 gilt als Klimakiller. Dabei ist Kohlendioxid lebenswichtig, und seine Geschichte uralt. Dieses Ein Promi mit schlechtem Ruf aus einem Kohlenstoffatom und zwei flankierenden Sauerstoffatomen aufgebaute Molekül hat Erdgeschichte geschrieben, und wie. Der Schadstoff von heute hat das Leben auf der Erde erst möglich gemacht. Menschen, Tiere, Pflanzen – sie alle leben auf der Grundlage eines genialen Verfahrens, in dem aus Luft, Wasser und Sonne Zucker hergestellt wird: der Photosynthese. Ohne C02 geht dabei nichts.”
“Grundlage eines genialen Verfahrens, in dem aus Luft, Wasser und Sonne Zucker hergestellt wird: der Photosynthese. Ohne C02 geht dabei nichts”
Die Pflanzen nehmen das Gas auf und wandeln es mithilfe von Sonnenlicht in Zucker um. Je mehr CO2 vorhanden ist, desto mehr Zucker kann produziert werden – und somit wächst die Pflanze schneller.
“Hohe CO₂-Konzentrationen in der Luft kurbeln Pflanzenwachstum an”
>>Redaktionsnetzwerk Deutschland<<
“Hohe CO₂-Konzentrationen in der Luft kurbeln Pflanzenwachstum an – Nun haben Forscher das Ausmaß des CO₂-Düngungseffekts auf die Photosynthese quantifiziert. … Der steigende Gehalt von Kohlendioxid (CO₂) in der Luft könnte das globale Pflanzenwachstum stärker ankurbeln als bisher angenommen … . Das ergeben Analysen von Messdaten zum Gasaustausch an der Erdoberfläche. Durch erhöhte Photosyntheseaktivität der Pflanzen würden jedes Jahr durchschnittlich 9,1 Gramm Kohlenstoff mehr pro Quadratmeter in Pflanzen eingebunden, kalkulieren US-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler um Trevor Keenan vom Lawrence Berkeley National Laboratory.”
“Steigende Gehalt von Kohlendioxid (CO₂) in der Luft könnte das globale Pflanzenwachstum stärker ankurbeln als bisher angenommen”
Ein höherer Kohlenstoffdioxid-Gehalt in der Luft hat einen positiven Effekt auf das Wachstum von Pflanzen. Sogar die untere Grenze des CO2-Gehaltes ist hierbei bekannt.
“Zu niedrigen CO₂-Gehalten um die 200 ppm” – “Dies führt zu einer Absenkung der Photosyntheseraten um bis zu 50%”
“Der normale CO₂-Gehalt der Außenluft liegt mittlerweile bei ca. 400 ppm. Die Verwertung des CO₂ durch die Pflanzen kann schnell zu niedrigen CO₂-Gehalten um die 200 ppm führen. Dies führt zu einer Absenkung der Photosyntheseraten um bis zu 50%, was einen dramatischen Einbruch bei Wachstum und Vermehrung zur Folge hat.”
“Zu niedrigen CO₂-Gehalten um die 200 ppm” – “Dramatischen Einbruch bei Wachstum und Vermehrung zur Folge hat”
Allerdings gibt es auch obere Grenzen: Zu viel CO2 kann sich negativ auf das Wachstum auswirken, da andere Faktoren wie Licht und Nährstoffe begrenzend werden. Dennoch bleibt der Kohlenstoffdioxid-Gehalt ein wichtiger Faktor für das Pflanzenwachstum – egal ob im Freiland oder im Gewächshaus.