Untergang von Zivilisationen: Die verschwundenen Jahrhunderte

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Vom Untergang von Zivilisationen wird immer dann gesprochen, wenn eine geschichtlich-gesellschaftliche Epoche zugrunde geht. Aus der antiken Vergangenheit sind solche Ereignisse nachgewiesen und die Vorboten dergleichen sind auch im aktuellen Tagesgeschehen zu finden.

Untergang von Zivilisationen

>>Spiegel<<

„Denn die Befragten haben überwiegend ein sehr negatives Bild von Politikern. Sie werden als unehrlich und nicht authentisch beschrieben. „Wie Versicherungsvertreter“ seien die Abgeordneten – hauptsächlich daran interessiert, sich selbst zu verkaufen und ihren eigenen Nutzen zu mehren. Im Alltag der Nichtwähler spielt Politik kaum eine Rolle, sie wird als abgehoben und entfremdet wahrgenommen.“

„Im Alltag der Nichtwähler spielt Politik kaum eine Rolle – Sie wird als abgehoben und entfremdet wahrgenommen“

>>Hans Herbert von Arnim<<

„Es geht nicht nur um Selbstbedienung an den unermesslichen Ressourcen des Staates an Geld und Posten. Das Problem liegt tiefer. Die Parteien entscheiden in eigener Sache und im eigenen Interesse über alle Regeln und die Institutionen, die ihnen eigentlich Grenzen setzen sollten. Sie entmachten die Bürger und füllen selbst das dadurch entstandene demokratische Vakuum, liefern sich – wegen ihrer Abgehobenheit vom Volk – aber umso mehr dem Lobbyismus aus. Das alles geschieht über die Jahre und Jahrzehnte hinweg in Hunderten von kleinen Schritten. … Die Abgeordneten aller Parteien im Parlament tendieren dazu „in der Einigkeit der Demokraten“ politische Kartelle zu bilden und damit – unter weitgehender Ausschaltung der Kontrolle durch Opposition und durch Öffentlichkeit – ihre Interessen an Macht, Posten Geld und Status durchzusetzen.“

„Parteien entscheiden in eigener Sache und im eigenen Interesse über alle Regeln und die Institutionen“

So ein Verhalten führt dazu, dass sich große Teile der Bevölkerung – ob sie nun Wählen gehen oder nicht – am politischen Prozess ausgeschlossen ist. Auf diese Weise bilden sich neue gesellschaftliche Organisationsstrukturen heraus und es ist daher wenig verwunderlich: Das sogenannte Falsch-Nachrichten und neue staatliche Befugnisse hoch im Kurs stehen. Die Regierung und deren enge Gefolgschaft schottet sich immer weiter nach außen ab und gesellschaftlich Problemesofern sie überhaupt noch wahrgenommen werden – spielen kaum noch eine Rolle. Verfallene Industrieruinen und der verwerfliche Umgang mit Kulturgütern runden in diesen Zusammenhang lediglich das Bild ab. Nichtdestoweniger gibt es historische Beispiele, die genau so eine Entwicklung bereits vorwegnehmen.

„12. Jahrhundert vor Christus“ – „Beginn der „dunklen Jahrhunderte“ Griechenlands“

>>Universität Heidelberg<<

„Das 12. Jahrhundert vor Christus galt Fachleuten bislang als der Beginn der „dunklen Jahrhunderte“ Griechenlands. Nach einer Zeit anhaltender Hochkultur kam es um 1200 v. Chr. aus noch nicht hinlänglich geklärten Gründen zu einer tiefen historischen Zäsur: Paläste wurden zerstört, Städte von ihren Einwohnern verlassen, Handelskontakte zerbrachen, politische Strukturen zerfielen.“

Antike dunkle Jahrhunderte: „Mehrere hundert Jahre dauernde Zeit zwischen deren Zusammenbruch und dem 8. Jahrhundert v. Chr. verwendet“

>>Die alten Griechen: Eine Erfolgsgeschichte in zehn Auftritten von Edith Hall (Buch) <<

„Diese Bezeichnung wird üblicherweise seit den ersten Ausgrabungen der mykenischen Palastkultur auf Mykene und Knossos für die mehrere hundert Jahre dauernde Zeit zwischen deren Zusammenbruch und dem 8. Jahrhundert v. Chr. verwendet, als das griechische »Wunder« begann.“

Antike dunkle Jahrhunderte – „Weil wir kaum etwas von ihnen wissen“

>>Geschichte-Wissen<<

„Dunkel“ werden diese Jahrhunderte vor allem deshalb genannt, weil wir kaum etwas von ihnen wissen, was seinerseits dadurch verursacht ist, dass außer ein paar Töpfererzeugnissen fast keine bleibenden Überreste erhalten sind. Man kann diese Periode auch durch die Schriftlichkeit bestimmen: die letzten Tafeln mit Linear-B-Schrift stammen aus dem Jahr 1200, die ersten alphabetischen Texte aus dem Jahr 800. Verschiedene Stämme muss man unter die Urbevölkerung des griechischen Festlandes rechnen.“

Wie Jahrhunderte einfach verschwinden

Die dunklen Jahrhunderte von Griechenland dauerten ungefähr 400 Jahre und zeichnen sich durch eine dürftige Quellenlage aus: Schriftliche Zeugnisse sind kaum vorhanden und auch archäologische Funde aus dieser Zeit sind eher Mangelware. Natürlich bleibt da viel Raum für Spekulation. Jedoch Naturkatastrophen oder verheerende kriegerische Auseinandersetzungen dürften – wenn überhaupt – nur eine untergeordnete Rolle spielen. Vielmehr scheint es so zu sein, dass der Untergang der ersten griechischen antiken Zivilisation von tiefen gesellschaftlichen Zerwürfnissen herzurühren scheint.