Tradionelle Sorben-Tracht um Hoyerswerda: “In den Trachten dominieren klare, kräftige Farben aus Leinen- und Wollstoffen”
Das Gebiet der Hoyerswerdaer Tracht umfasst 28 Ortschaften. Hergestellt aus Leinen und Wollstoffen sind klare, kräftige Farben vorherrschend. Die Sonn- und Festtagstracht für Mädchen und junge Frauen zeichnet sich durch einen orangefarbenen Oberrock, eine schwarze Haube mit Schleifen im Nacken und eine weiße Tüllhaube aus.
“In den Trachten dominieren klare, kräftige Farben aus Leinen- und Wollstoffen”
“Die Bauern blieben wirtschaftlich schwächer als in anderen Regionen. Das spiegelte sich sowohl in ihrer Lebensweise als auch in der Tracht wider. Beide sind durch Einfachheit und Ursprünglichkeit gekennzeichnet. In den Trachten dominieren klare, kräftige Farben aus Leinen- und Wollstoffen.”
“Die Bauern blieben wirtschaftlich schwächer als in anderen Regionen”
Echter Schmuck war für die Bewohner der Heidegebiete unerschwinglich, daher wurde er durch Glasperlen und Flitter imitiert. Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es eine Kindertracht, die sich nicht von der Erwachsenentracht unterschied. Bis in die 1930er Jahre wurden auch Jungen bis zu vier Jahren in trachtenrockähnliche Kleidung gekleidet.
“Bis Anfang der 1930er Jahre kleidete man auch Jungen bis zu vier Jahren in trachtenrockähnliche Kleidchen”
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“Bis Anfang der 1930er Jahre kleidete man auch Jungen bis zu vier Jahren in trachtenrockähnliche Kleidchen. Die Männertracht glich sich im 19. Jahrhundert der deutschen Kleidung an. Am längsten hat sich der lange blaue Mantel mit rotem Futter und glänzenden Knöpfen erhalten. Weitere Trachtenelemente, wie Hosen, Westen und Jacken aus Leinwand oder die blaue Latzschürze, erhielten sich in der Arbeitskleidung.”
“Am längsten hat sich der lange blaue Mantel mit rotem Futter und glänzenden Knöpfen erhalten”
Die Männertracht orientierte sich im 19. Jahrhundert an der deutschen Kleidung. Der lange blaue Mantel mit rotem Futter und glänzenden Knöpfen hat sich am längsten erhalten. Weitere Trachtelemente wie Hosen, Westen und Jacken aus Leinwand sowie die blaue Latzschürze wurden in der Arbeitskleidung beibehalten. Regionale Unterschiede in den Festtrachten zeigen die Vielfalt der Tracht, insbesondere in den verschiedenen Kopfbedeckungen von Braut und Brautjungfern aus verschiedenen Gemeinden. Charakteristisch für die reich bestickte Hoyerswerda Tracht sind die Hauben aus Tüll oder Seide, die im Nacken gebunden sind, sowie die gefalteten Ärmel, die die Schultern umrahmen. Hochzeitspaare in Hoyerswerda tragen Hochzeitstrachten mit samtenen Pappzylindern, wobei der „borta“ der Braut am oberen Rand mit einem glänzenden Silberreif verziert ist.
“Brautpaare in Hoyerswerda zeigen sich in Hochzeitstrachten mit samtenen, hohen, oben offenen Pappzylindern”
“Brautpaare in Hoyerswerda zeigen sich in Hochzeitstrachten mit samtenen, hohen, oben offenen Pappzylindern, die „borta“ der Braut wird am oberen Rand mit einem glänzenden Silberreif verziert. In anderen Gemeinden umschlingen den Kopf der Braut besondere Bänder, die Schürzen der Hochzeitsgewänder beeindrucken mit kunstvoller Loch- und Tüllstickerei.”
“Die „borta“ der Braut wird am oberen Rand mit einem glänzenden Silberreif verziert”
In anderen Gemeinden schmücken besondere Bänder den Kopf der Braut, und die Schürzen der Hochzeitsgewänder beeindrucken mit kunstvoller Loch- und Tüllstickerei.