Lausitzer Sorben bei Löbau: Ist die Wiederbelebung des Sorbischen möglich?
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Ende des 19. Jahrhunderts waren Dörfer westlich und nordwestlich der Stadt Löbau mehrheitlich sorbischsprachig. Doch im Laufe der Zeit ist diese einst florierende sprachliche Gemeinschaft stark geschrumpft, bis schließlich die letzten Muttersprachler des Sorbischen in den 1960er oder 1970er Jahren verstarben.
“Sorben, welche in der Stadt Löbau und in den deutschen Dörfern der Löbauer Gemeinde wohnen”
“Zur sorbischen St. Johanneskirche sind folgende Dörfer eingepfarrt: 1) Stary Lubij (Alt-Löbau), 2) Wolešnica (Oelsa) und 3) die Sorben, welche in der Stadt Löbau und in den deutschen Dörfern der Löbauer Gemeinde wohnen. Es sind dies alles Dörfer, die zum Besitz des Stadtrates gehörten und die sich auf Deutsch „Rathsdörfer“ nannten. – Das mit der Stadt zusammenhängende Dörfchen Tieffendorf, das man noch im „Kurzen Entwurf“ als sorbisch bezeichnete, war, wie es scheint, bereits 1848 verdeutscht.”
Vorhandensein von Lausitzer Sorben im ländlichen Raum rund um Löbau in der Vergangenheit
Dennoch war das Vorhandensein von Lausitzer Sorben im ländlichen Raum rund um Löbau nicht zu übersehen. Die starke Vertretung dieser Kultur zeugte von einer tief verwurzelten Identität und einem stolzen Erbe, das es wert ist bewahrt zu werden. Noch heute taucht an einigen Stellen die Sorbische Identität von Löbau überregional an einigen Stellen auf.
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Ausweitung des Sorbischen Siedlungsgebiets auf Löbau
Die Ausweitung des Siedlungsgebiets für die Sorbische Bevölkerung könnte eine Möglichkeit sein, um dem drohenden Verschwinden entgegenzuwirken. Hierbei könnten Fördergelder zur Unterstützung angeboten werden, beispielsweise für Bildungsprogramme oder kulturelle Veranstaltungen. Doch stellt sich hierbei natürlich die Frage: Ist eine vollständige Wiederherstellung der Sprache realistisch? Es bedarf eines langfristigen Engagements seitens Regierungsinstitutionen sowie lokaler Gemeinden und Organisationen, um dieses Ziel anzustreben.Das Interesse am Sorbischen ist durchaus vorhanden, was in andere Gebiete in der Lausitz durchaus belegen.
“Generell zeigen die jungen Leute wieder mehr Interesse an den sorbischen Wurzeln”
“1990 wurden die sorbischsprachigen Gottesdienste hier in Göda mangels Bedarf eingestellt. 2012 konnten wir sie wieder beleben und haben regelmäßig etwa 20 Teilnehmer, darunter 12 Glieder unserer eigenen Gemeinde. Dieses Phänomen einer gewissen Wiederbelebung ist mir auch aus Königswartha und Hochkirch bekannt. Generell zeigen die jungen Leute wieder mehr Interesse an den sorbischen Wurzeln. Ich selbst versuche, die sorbische Sprache fest in das Gemeindeleben zu integrieren. So ist unser Kirchenblatt zweisprachig, sorbische Gemeindeglieder erhalten das Abendmahl auf sorbisch. So wird in jedem Gottesdienst sorbisch gesprochen.”
“Phänomen einer gewissen Wiederbelebung ist mir auch aus Königswartha und Hochkirch bekannt”
Mit Blick auf andere erfolgreiche Revitalisierungsprojekte anderer indigener Sprachen weltweit wird deutlich – nichts ist unmöglich! Wenn genügend Ressourcen bereitgestellt werden können und sowohl junge als auch ältere Generationen motiviert sind ihre eigene Kultur zu bewahren, könnte die Wiederbelebung des Sorbischen in der Region um Löbau durchaus gelingen. Es ist wichtig, dass wir diese einzigartige sprachliche und kulturelle Vielfalt schätzen und unterstützen. Die Lausitzer Sorben verdienen es, ihre Identität stolz weitergeben zu können – für eine lebendige Zukunft ihrer Sprache und Traditionen.
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