Lausitzer Mythen – Löbauer Berg: “Der Name „Geldkeller“ geht auf eine Sage um eine geheime Schatzhöhle zurück”
Der Löbauer Berg – respektive Sorbisch Lubijska hora – ist eigentlich kein richtiger Berg, sondern ein erloschener Vulkan im Lausitzer Bergland. Der überwiegend bewaldete Berg ist gewissermaßen der Hausberg von der unweit gelegenen Stadt Löbau und stellt eine gut sichtbare markante Erhebung dar.
Löbauer Berg: “Bergkette des Zittauer und Lausitzer Gebirges”
“Im Süden erhebt sich der Kottmar und dahinter die Bergkette des Zittauer und Lausitzer Gebirges, im Osten erblickt man die vulkanischen Phonolith- und Basaltkuppen des Rotsteins sowie der Landeskrone bei Görlitz, bei ausreichenden Sichtbedingungen die Berge des Iser- und Riesengebirges.”
Löbauer Berg: “Bei ausreichenden Sichtbedingungen die Berge des Iser- und Riesengebirges”
Darüber hinaus haben sich rund um dem Löbauer Berg schon immer zahlreiche Legenden und Mythen gerankt. Deshalb setzte die touristische Erschließung schon recht früh ein.
“Erst Anfang des 18. Jahrhunderts begann der Löbauer Rat, das Gelände mit Bäumen zu bepflanzen”
>>Willkommen in der Stadt am Berge<<
“Als Slawen und später deutsche Einwanderer vom Land Besitz ergriffen, diente der Berg als Weidefläche – daher auch der Name Schafberg. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts begann der Löbauer Rat, das Gelände mit Bäumen zu bepflanzen. Der Wald wuchs, sodass es 1842 bereits 185 Hektar waren und 1850 251 Hektar, die das Berggelände bedeckten. Auch die touristische Erschließung ging voran. Eine kleine Bretterbude für Wanderer entstand. Später kam eine Berggasstätte dazu, ein Ausschank am Honigbrunnen und 1854 ein gusseiserner Turm mit Restauration.”
“Ausschank am Honigbrunnen und 1854 ein gusseiserner Turm mit Restauration”
Sinnbildlich gesprochen: Noch bevor der heute-bekannte Tourismus richtig laufen lernte, waren die ersten Wanderer bereits auf der Spitze des Berges schon angekommen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfte die sehr bekannte Legende um einem großen verborgenen Schatz dazu beigetragen haben. Die Erzählungen hierüber reichen weit in die Vergangenheit zurück.
Geldkeller: “Darin ein großer Schatz verborgen”
“Von diesem Geldkeller wird mancherlei erzählt. Schon ein alter Schriftsteller sagt, daß das gemeine Volk in dem althergebrachten Wahne stehe, es sei darin ein großer Schatz verborgen. Andere berichten, daß darin die verstorbenen Löbauer Bürgermeister einen Schatz hüten, um der Stadt im Notfalle damit helfen zu können. Freilich sei der Geldkeller nur selten offen: nur am Weihnachts- und Silvestertage nachts 12 Uhr und am Charfreitag und Johannestage.”
“Freilich sei der Geldkeller nur selten offen”
Der Geldkeller wird allgemein als eine Art von Schatzhöhle mit großen Reichtum beschrieben. Allerdings gibt es dort auch wirklich eine kleine Höhle, wo an ganz bestimmten Tagen ein ganz besonderes Ereignis beobachtet werden kann.
“Sichtöffnungen besitzen Merkmale künstlicher Nachbesserung”
>>Die Fährte des Lichts von Ralf Herold (Buch) <<
“Die Sichtöffnungen besitzen Merkmale künstlicher Nachbesserung. Ein sichtöffnungsbildender Stein wirkt aufgesetzt. Der Platz vor der Höhle erscheint aufgeräumt. Die Höhle selbst könnte absichtlich freigelegt worden sein. Ein Stein im Osten fungiert als Visierstein. … Der Name „Geldkeller“ geht auf eine Sage um eine geheime Schatzhöhle zurück, die sich nur zu ganz bestimmten Zeiten öffnet: zum Johannestag (Sommersonnenwende), zu Ostern (Frühling), zur Christnacht (Wintersonnenwende) und zum Totensonntag (Herbst).”
“Der Name „Geldkeller“ geht auf eine Sage um eine geheime Schatzhöhle zurück”
Die Steinformation ist ebenfalls unterm Namen “Geldkeller” oder manchmal auch “Geldkellerfelsen” bekannt. Die Sehenswürdigkeit ist bei einer Wanderung relativ einfach zu finden.