Lausitzer Mythen: Der Teufelsbeschwörer Pursche in Zittau
Im Jahre 1695 hat die Magd des Kaufmann Junge zu Zittau im Bette des bei diesem wohnenden Schülers Gottfr. Heinrich Pursche ein zugenähtes ledernes Beutelchen gefunden.
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Von Johann Georg Theodor Grässe
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Als man es öffnete, fand man darin ein Stückchen mit Blut getränktes Papier und ein mit Blut geschriebenes Zettelchen. Auf der einen Seite desselben stand
„Seegen zum Festmachen
††† Satan Gott Juva permittere necesse est oportet
Nagel (d. h. Teufel) der erste ist mein Schutz.“
Die andere Seite enthielt die Worte: „Gottfr. Heinrich Pursche. O Satan, ich will Dir dienen, ja ich will Dich auch lieben bis in den Tod, gieb nur, daß ich meine Feinde überwinden möge, hiermit hast Du mich selbst, mache mich stark, fest und unüberwindlich.“ Pursche gestand, er habe zwei solche Zettel, den einen mit Tinte, den anderen mit Blut geschrieben, der erste sei verloren gegangen, den anderen habe er vor’s Fenster gelegt, daß ihn der Teufel holen solle. Dieser holte das Papier aber nicht, daher nähte es Pursche in ein Säckchen und trug es am Halse mit sich herum, nahm es aber ab, als er am Gründonnerstag zum Abendmahl gehen mußte, und verbarg es im Bette, wo man es fand. Er ward zum Staupenschlag und Landesverweisung verurtheilt, zuvor aber in Haft genommen, um sich zu bessern.