Genforschung: Wenn Hybridwesen zwischen Mensch und Tier Realität werden
Die antike Mythologie hält ein reichhaltiges Angebot von Mischwesen bereit. Kaum eine mystische Fabelgeschichte, kommt ohne einen fremdartigen Wesen aus und besonders an Kreuzungen zwischen Mensch und Tier herrscht kein Mangel. Heutzutage ist vieles davon bereits zu Realität geworden und es stellen sich viele Fragen.
>>Frankfurter Allgemeine Zeitung<<
„In China sind nach Angaben der Nachrichtenagentur AP offenbar die ersten genomeditierten Babys zur Welt gekommen. Laut dem Bericht sind vor wenigen Wochen die Zwillingsmädchen Lulu und Nana geboren worden, in deren Erbgut bereits im frühen Embryo-Stadium eine Erbgut-Anlage mithilfe des Genom-Editier-Werkzeugs CRISPR/Cas9 ausgeschaltet worden sei. Die beiden Mädchen seien „so gesund wie jedes andere Baby zur Welt“ gekommen, erklärte der federführende Wissenschaftler He Jiankui von der Universität Schenzen.“
„Forscher haben erstmals menschliches Erbgut in einen Schweine-Embryo gepflanzt. Er bildete verschiedene Gewebetypen aus. Dies könnte ein wichtiger Schritt hin zur Züchtung von menschlichen Organen in Tieren sein. … Seit Jahrzehnten pflanzen Wissenschaftler Tieren menschliche Zellen und Gene ein. Die Forschung auf diesem Gebiet ist äußerst umstritten – vor allem, wenn menschliches Gewebe mit im Spiel ist. Kritiker befürchten vor allem, dass ein Mischwesen allzu menschlich werden könnte.“
„Und das haben die Forscher bisher getan: Im Labor befruchteten sie Eizellen von Schweinen. Nach ein paar Tagen wurden menschliche Stammzellen hinzugefügt, dann in die Gebärmutter einer Sau eingepflanzt. Das Ergebnis: lebensfähige, wachsende Embryonen. Nach vier Wochen töteten die Forscher die transgenen Wesen. Denn sie wollten lediglich herausfinden, DASS menschliche und Schweinezellen mischbar sind.“
Angeblich soll bereits in den 1920er Jahren eine Mischwesen, also eine Kreuzung zwischen Menschen Schimpanse in Florida geboren worden sein. Diese lebensfähige Wesen soll daraufhin eingeschläfert worden sein. Ob diese Behauptung stimmen mögen, ist kaum nachprüfbar. Vieles davon unterliegt selbst viele Jahrzehnte später noch der Geheimhaltung und die Lebenserwartung der beteiligten Wissenschaftler, ist ebenso von Natur aus eingeschränkt. Allerdings wären heutzutage Kreuzungen zwischen Mensch und einer Menschenaffenart verhältnismäßig leicht bewerkstelligbar. Denn die genetischen Unterschiede zum Hausschwein, sind viel größer, als zu einer beliebigen Primatenart. Die teschnische Machbarkeit ist die eine Seite. Auf der anderen Seite stellen sich schwerwiegende rechtliche Fragen. Was genau definiert einen Menschen? Gilt jemand mit ein Prozent Scheine-DNA als Tier oder andersherum, macht ein Prozent menschlicher DNA ein Schwein zum Menschen, mit all den dazugehörigen Rechten?