Die Faszination des Gralsmythos
Jesus Christus war verheiratet, er hatte leibliche Kinder und deren Nachfahren leben noch heute. Erfolgsautoren wie Dan Brown, haben dieser These gewissermaßen ein litauisches Denkmal gesetzt. Die Hüter des Heilige Grals, sozusagen die Bewahrer der Erblinie, die direkt zurück führt zu Jesus Christus. Selbst 2.000 Jahre nach der Kreuzigung Jesu, beschäftigen solche Fragen aus religiösen oder anderen Gründen noch immer viele Menschen. Mittlerweile wurden auch Schriften gefunden, die die These zu untermauern scheinen. Zumindest soweit, das Jesus Christus Nachkommen hatte. Inwieweit heute noch Nachfahren leben, ist allerdings nicht ganz so einfach zu beantwortet. Besonders für die katholische Liturgie, scheint dieses Angelegenheit ein richtiges Reizthema zu sein.
Kirchliche Missbrauchsskandale haben mehr geschadet als die Bücher eines englischen Romanautors
Allerdings in der Nachtbetrachtung, haben die Missbrauchsskandale den beiden großen Amtskirchen mehr geschadet, als die Publikationen eines englischen Romanautors. Auch das Verhalten der Kirchen in solchen Fragen, ist eher Kontraproduktiv. Hohe Kirchenämter schützen nun mal nicht vor sehr einfältigen Fehlern. Über Jahrhunderte wurde Maria Magdalena, als Prostituierte regelrecht niedergeschrieben. Im Nachgang stellte sich heraus, dass sie offensichtlich nicht nur mit Jesus Christus verheiratet war, sondern sogar mit ihn gemeinsam Kinder zeugte. Sogar ein eigenes Evangelium war ihr offenkundig gewidmet.
Maria Magdalena als Prostituierte verunglimpft
Verschiedene Evangelien, werden aus unterschiedlichen Gründen bis heute nicht offiziell anerkannt, obwohl darin auch nicht so viel Sensationelles zu finden ist. Das Thomas Evangelium beispielsweise, ist sehr spirituell gehalten, aber macht inhaltlich eher wenige Aussagen und selbst das Wenige davon, lässt sich auch in der gewöhnlichen Bibel nachlesen. Das Ablehnen von Heiligen Schriften und die ganze Heimlichtuerei, erweisen sich besonders in der heutigen Zeit, als regelrecht Kontraproduktiv. Verbotene Evangelien und ein Vatikan der Teile seine Bibliothek unter Verschluss hält, regen natürlich die Neugier der Menschen an.
Verbotene Evangelien und ein Vatikan der Teile seine Bibliothek unter Verschluss hält
Im Allgemeinen, hat sich der christliche Glaube über Jahrtausende als sehr hartnäckig erwiesen. Die ersten Autoren der Heiligen Schrift, konnten sich bestimmt nicht vorstellen, das auch noch 2.000 Jahre später, ihre Niederschriften immer noch Kontroversen auslösen würden. Auch wenn die beiden großen Amtskirchen Mitglieder verlieren, sagt dies nicht unbedingt etwas, über den Rückzug des Christentums irgendwas aus.
Rückzug aus den Kirchen: Wenn Gläubige sich ins Private zurückziehen
Viele Freikirchen sind lose als Vereine organisiert und nicht jedes Kirchenmitglied, ist dort unbedingt auch gleichzeitig Vereinsmitglied. Daneben wird der christliche Glaube, von sehr Vielen organisationslos im Privaten weiter gelebt. In der heutigen Zeit, ist auch nicht jeder mehr bereit, offen über seinen Glauben zu sprechen. Zu schnell ist der Vorwurf zu Hand, man gehöre einer Sekte an. Die Berichterstattung im Öffentlichen Rundfunk tut da ihr übriges. In regelmäßigen Abständen wird dort über verschiedene Freikirchen regelrecht hergezogen. Fraglos kann man über einige dieser Freikirchen sicherlich streiten, aber das allgemeine Bild was da abgeliefert wird, ist einfach nur ein weltfremdes Zerrbild. Zugleich sorgt es dafür, dass sich viele Christen aus verständlichen Gründen ins Private zurück ziehen. Wer will schon öffentlich, als sogenannter Sektenanhänger wahr genommen werden?
Amtskirchen suchen zu sehr die Nähe der weltlichen Macht
Derweilen treiben nicht nur Missbrauchsskandale die Menschen aus den großen beiden Amtskirchen, sondern zugleich suchen viele christliche Amtsträger, gezielt die Nähe der staatlichen Macht auf. Wenn nun von der christlichen Kanzel genau das Selbe gepredigt wird, was der politische Kanzler in Bundestag mit anderen Worten bereits gesagt hat, löst das bei Vielen völlig zu Recht, ungläubiges Staunen aus. Besonders bei den großen Kirchen, verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen Politik und Religion. Regelrechte Tendenzen breiten sich hierbei bei vielen kirchlichen Vertretern aus, Tagesaktuelle politische Entscheidungen mit Bibelzitaten religiös zu begründen. Wer ein bisschen Bibelfest ist, stellt schnell fest, dass das Meiste weder Hand, noch Fuß hat. Jedoch die Verlockungen von Macht und Mammon scheinen wohl zu große zu sein. Aber genau die gegenteiligen Dinge, machen einen großen Teil des Geheimnis rund um den Heiligen Grals aus.
Wenn Geistliche mit Bibelzitaten aktuelle politische Entscheidungen begründen
Wenn Jesus Christus tatsächlich verheiratet war und Kinder hatte, dann liegt die Macht des Heiligen Grals weder in Macht, noch in Mammon, sondern in der Familie begründet. Zwar ist es durchaus denkbar, dass auch noch heute lebende Nachfahren von Jesus Christus auf der Erde wandeln, aber deren eindeutige Nachkommenschaft nachzuweisen, dürfte wohl auch in Zukunft im Dunkeln bleiben. Denn recht wenige schriftliche Zeugnisse, haben das Ende der Spätantike überlebt. In den Zusammenhang wird auch von dunklen Zeitalter gesprochen, weil es sehr wenige gesicherte Fakten darüber gibt und vieles davon ist zu allen Überfluss auch noch Zeitgenössisch ausgeschmückt. Die Traditionen des königlichen Hofschreibers, haben bis in unsere Zeiten überdauert. Erst ab den 8. Jahrhundert nehmen die schriftlichen Quellen wieder zu. Außerdem sind die Zuordnung von Familien allgemein recht schwierig. Die Sitte durchgängig Nachnamen zu verwenden, wurde erst wieder am Ende des Mittelalters zur ständigen Gewohnheit. Selbst die ältesten nachweisbaren und durchgängigen Adelslinien im heutigen Europa, reichen nur rund 1.000 Jahre zurück. Ein anderer Weg wäre durch moderne Genanalysen, aber ohne Ausgangsmaterial, ist auch diese Option verschlossen. Die älteste bekannte Familienlinie, ist die von Konfuzius. Der lebte ungefähr 500 Jahre vor Christi Geburt und hat heute ungefähr drei Millionen direkte Nachfahren. Sollten tatsächlich Nachfahren von Jesus Christus existieren, dürfte seine Nachkommenschaft sich in ähnlichen Größenordnungen bewegen.