Das eigene Auto als Denunziant? – “Bei Verstoß automatisch eine Meldung an die Polizei abzusetzen”
Das eigene Auto als Denunziant? In einer Welt, in der Bußgelder und Strafzettel für Verkehrsverstöße an der Tagesordnung sind, könnte sich das Blatt bald wenden. Statt von herkömmlichen Radarfalle erwischt zu werden oder bei einer Polizeikontrolle angehalten zu werden, könnte schon bald das eigene Auto zum Denunzianten werden. Ein Patent ermöglicht es, dass die im Fahrzeug verbauten Kameras genutzt werden, um die gefahrene Geschwindigkeit automatisch mit der erlaubten zu vergleichen. Bei einem Verstoß wird dann automatisch eine Meldung an die Polizei gesendet – inklusive Beweisen.
“Gefahrene Geschwindigkeit mit der tatsächlich erlaubten zu vergleichen und bei Verstoß automatisch eine Meldung an die Polizei abzusetzen”
“Wie das Portal tarnkappe.info meldet, nutzt das Ford-Patent die im Fahrzeug verbauten Kameras, um die gefahrene Geschwindigkeit mit der tatsächlich erlaubten zu vergleichen und bei Verstoß automatisch eine Meldung an die Polizei abzusetzen – samt Foto, das das System gleich an die Gesetzeshüter mitschickt.”
“eCall benötigt Empfänger für GPS- und Galileo-Ortungsdaten, eine Mobilfunkantenne, ein Steuergerät mit fest verbauter SIM-Karte”
Dieses System könnte als “moderne Wegelagerei” bezeichnet werden, da es den Fahrer quasi selbst anschwärzt. Doch auch wenn diese Technologie noch nicht flächendeckend eingesetzt wird, zeigt sie doch deutlich die Möglichkeiten und Entwicklungen auf dem Gebiet der Verkehrskontrolle auf. Tatsächlich gibt es im Bereich Verkehrsüberwachung noch andere Entwicklungen, welche in die selbe Richtung deuten.
„Nicht möglich – Das bordeigene eCall -System zu deaktivieren“
„eCall benötigt Empfänger für GPS- und Galileo-Ortungsdaten, eine Mobilfunkantenne, ein Steuergerät mit fest verbauter SIM-Karte, eine Verbindung zum Airbag-Steuergerät und eine Freisprechanlage. … Es ist nicht vorgesehen und für einen Laien voraussichtlich auch nicht möglich, das bordeigene eCall -System zu deaktivieren. Denn der eCall ist technisch oft tief im Infotainment-System verankert und verfügt nicht unbedingt über ein separates Steuergerät.“
„Der eCall ist technisch oft tief im Infotainment-System verankert“
In modernen Autos ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass eCall installiert wird. Obwohl dies zunächst nach Sicherheit klingt, birgt es tatsächlich einige Risiken und weckt gleichzeitig Begehrlichkeiten.
„Bordcomputer können eine Gefahr sein – Wenn Hacker sie missbrauchen“
„Bordcomputer können eine Gefahr sein – wenn Hacker sie missbrauchen. Möglich wären Terroranschläge. Aber auch die Polizei will Zugriff.“
„Möglich wären Terroranschläge“
Die IT-Sicherheit von Fahrzeugen ist insbesondere durch eCall relevant geworden. Zwar verfügen auch ältere Fahrzeuge über einen Bordcomputer, aber dieser ist für gewöhnlich nicht mit dem Internet verbunden, wodurch er durch externe Hacker kaum angreifbar ist. Bedingt durch die Einführung von eCall – inklusive SIM-Karte, Standortbestimmung, etc – wurde die technische Infrastruktur zur automatischen Verstößen bereits geschaffen. Der Gesetzgeber könnte also verhältnismäßig schnell neue Tatsachen schaffen.