Bangladesch: Kirche niedergebrannt – Christen bedroht

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Die Christen haben die Hoffnung auf faire Behandlung durch die Behörden aufgegeben

Im südöstlichen Teil von Bangladesch, in den so genannten Chittagong Hill Tracts, sind viele Dörfer überwiegend von der indigenen Bevölkerung bewohnt. Am 30. Juni wurde dort eine Kirche durch Brandstiftung zerstört.

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Von Open Doors

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Die Christen vor Ort sind erschüttert, werden sogar noch bedroht und haben kaum Hoffnung auf Hilfe durch die Behörden – sie brauchen unser Gebet.

Christen und ihre Kirche stießen von Beginn an auf Ablehnung

Seit 2014, seit dem Bau der nun zerstörten Kirche, hatten die mehrheitlich buddhistischen Dorfbewohner immer wieder ihren Unmut über die Kirche und die Christen im Dorf geäußert. Sie hatten gesagt, sie seien bereit, für ihre Religion in den Tod zu gehen und würden Anhängern einer anderen Religion das Mitspracherecht im Dorf verweigern. Christen mit buddhistischem Hintergrund wurden beleidigt und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Weil die Dorfbewohner keine Kirche im Dorf haben wollten, wurde diese nordöstlich und in einiger Distanz zum Dorf errichtet. Doch aus der anfänglichen Ablehnung wurde nun sogar zerstörerische Gewalt. Am 30. Juni 2022 gegen 22 Uhr wurde die Kirche niedergebrannt.

Als die Christen am nächsten Morgen ihre Kirche völlig zerstört vorfanden, war es für sie überaus schmerzhaft, dass jeder Stuhl, jede Bibel, jedes Gesangbuch sowie die Kanzel zu Asche verbrannt waren. Es handelt sich um Brandstiftung, aber noch ist nicht klar, wer die Kirche in Brand gesetzt hat. Jedoch wurden etwa 30 Minuten vor Ausbruch des Feuers einige Dorfbewohner in der Nähe der Kirche gesehen.

Statt Wiedergutmachung weitere Drohungen

Am Folgetag wurde ein Schlichtungstreffen im Dorf anberaumt, wo die Verdächtigen zwar zugaben, dass sie in jener Nacht bei der Kirche waren, aber die Vorwürfe der Brandstiftung bestritten. „Es muss passiert sein, nachdem wir den Ort verlassen hatten, denn wir haben nichts gesehen“, sagte einer von ihnen. Sie wurden von der großen Mehrheit der Dorfbewohner unterstützt. Die Stimmung drehte sich sogar noch gegen die Christen, weil sie es gewagt hatten, solche Anschuldigungen zu erheben. Fast kam es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Einige Dorfbewohner hielten es für das Beste, wenn die Christen das Treffen verlassen würden. Andere drohten ihnen, sie sollten diese Angelegenheit niemandem gegenüber erwähnen und die Kirche nicht wieder aufbauen.

Die Christen erstatteten bei den örtlichen Behörden zunächst keine Anzeige, um die Wut ihrer Nachbarn nicht weiter anzufachen. Außerdem haben sie nach vielen Jahren der Ablehnung und Unterdrückung die Hoffnung verloren, dass sie Recht erhalten würden. Auch bei früheren Vorfällen hatten sie weder Gerechtigkeit noch Entschädigung erfahren.

Die lokalen Partner von Open Doors in Bangladesch suchen nach Wegen, den Christen im Dorf zu helfen und ermutigen sie vor Ort. Die schwierige Situation erfordert Vorsicht und Weisheit. Deshalb ruft Open Doors zum Gebet für die betroffenen Christen auf. Auf dem Weltverfolgungsindex 2022 belegt Bangladesch Platz 29 unter den Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens am stärksten verfolgt werden.