Geschwindigkeitskontrollen durch Blitzer: “Im Hinblick auf das Unfallrisiko erwischt das bislang durchgeführte Kontrollkonzept also die Falschen”

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Seit der Einführung von Radarfallen wird unter Autofahrern intensiv über deren Zweck diskutiert: Schützen sie tatsächlich vor Unfällen oder stellen sie lediglich eine zeitgemäße Variante von Straßenraub dar? Geschwindigkeitsmessungen zählen zu den größten Unannehmlichkeiten für die Bürger, wenn es um ihre Gemeinden geht. Während die einen nach einer Zunahme von Blitzern verlangen, empfinden die anderen dies als “Abzocke” seitens der Kommune.

Geschwindigkeitskontrollen durch Blitzer: “Ja, das hat vielerorts nichts mit Sicherheit zu tun”

>>Westdeutsche Zeitung<<

“Ja, das hat vielerorts nichts mit Sicherheit zu tun. Es geht allein um die Einnahmen. – Wuppertal will an der A1 einen neuen Super-Blitzer aufstellen, der jährlich bis zu 1,5 Millionen Euro in die Stadtkasse spülen soll. Dass da Unmut aufblitzt, liegt auf der Hand. Ja, Raser müssen bestraft werden. … Doch was innerorts an Unfallschwerpunkten und Schulen Sinn ergibt, ist an vielen Autobahnen fraglich und scheint oft nur einen Selbstzweck zu haben: Geldeinnahme und Abzocke. Geht es da wirklich um die Sicherheit oder nur um die Einnahmen? Viele Kommunen blitzen zumindest nicht da, wo es am meisten kracht, sondern da, wo am meisten zu holen ist.”

“Super-Blitzer” – “Jährlich bis zu 1,5 Millionen Euro in die Stadtkasse spülen soll” 

Vor Bildungseinrichtungen, Vorschulen und stark frequentierten Unfallstrecken sind Geschwindigkeitsmessgeräte eher selten anzutreffen. Und genau diese Muster werden auch in einer völlig anderen Untersuchung deutlich.

“Zweifel an diesem Motiv”  – “Eigentlich sollen Blitzer für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen”

>>Deutsche Handwerks-Zeitung<<

“Eigentlich sollen Blitzer für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Der Automobilclub Mobil in Deutschland hegt jedoch Zweifel an diesem Motiv und vermutet wirtschaftliche Gründe hinter den Radarkontrollen. Der Verein hat in vier deutschen Großstädten nachgeschaut, ob Radarfallen auch dort stehen, wo die meisten Unfälle passieren. … Der Verein stellte fest, dass sich die Top-Blitzerstandorte nicht in jeder Stadt mit den Top-Unfallstraßen decken.”

“Wirtschaftliche Gründe hinter den Radarkontrollen”

Die häufigsten Blitzerstandorte befinden sich also nicht an den häufigsten Unfallstellen. Daher ist es auch nicht überraschend, dass bestimmte Altersgruppen von Fahrern regelmäßig geblitzt werden, die ein viel geringeres Unfallrisiko aufweisen.

“Blitzer verhindern keine Unfälle” 

>>Spiegel<<

“Blitzer verhindern keine Unfälle – Im Vergleich zu der Gruppe der 25- bis 44-Jährigen, die mit 729 Unfällen pro Jahrgang das geringste Unfallrisiko aufwiesen, bauten sie also fast viermal so viele Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit. Genau diese Fahranfänger wurden aber, das zeigen die Zahlen, viel zu selten geblitzt. Stattdessen wurden die meisten Geschwindigkeitsverstöße in der Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen registriert – mit 52.600 pro Jahrgang mehr als doppelt so viele wie bei den jungen Fahrern. Im Hinblick auf das Unfallrisiko erwischt das bislang durchgeführte Kontrollkonzept also die Falschen.”

“Im Hinblick auf das Unfallrisiko erwischt das bislang durchgeführte Kontrollkonzept also die Falschen”

Die Studie könnte sehr wohl als Bestätigung einer Annahme angesehen werden, die bereits so lange besteht, aus welchen wirklichen Grund die Geschwindigkeitsbegrenzungen kontrolliert werden. Vor dem Hintergrund der genannten Fakten ergibt sich zudem die Überlegung, inwieweit diese automatisierten Geschwindigkeitsmessgeräte mit dem rechtlichen Prinzip der Verhältnismäßigkeit vereinbar sind. Was ein Verkehrspsychologe als einen unangemessenen Umgang mit Fahrern beschreibt, wird im Volksmund oft als Wegelagerei bezeichnet. Diese Meinung möchte Deutschlands größter Automobilclub der ADAC nicht infrage stellen. “Wir haben oft den Eindruck, dass Messanlagen einfach dort aufgestellt werden, wo möglichst viel geblitzt werden kann“, äußert sich der Verkehrsingenieur beim ADAC. Dies sei jedoch meist schwer nachzuweisen. Doch einige Blitzer produzieren sogar noch mehr Unfälle.

“Verhüllter Blitzer in Hoyerswerda -weniger Unfälle” 

>>Radio Lausitz<<

“Verhüllter Blitzer in Hoyerswerda -weniger Unfälle – Dieses Beispiel sollte Schule machen. In Hoyerswerda ist ein Rotlichtblitzer verhüllt worden – und das schon vor geraumer Zeit. … Die Stadtverwaltung war’s und steht dazu. „Seitdem sind die Auffahrunfälle an der Wittichenauer Kreuzung zurückgegangen“, so die Bilanz von … , Chef der Straßenverkehrsbehörde Hoyerswerda.”

“Beispiel sollte Schule machen” – “In Hoyerswerda ist ein Rotlichtblitzer verhüllt worden”

Die bloße Existenz von Geschwindigkeitsmessgeräten kann zu irrationalem Verhalten führen, da nur wenige Personen bereit sind, ihren Führerschein zu riskieren. Aus diesem Grund wird zum Beispiel an Stellen abgebremst, wo es völlig überflüssig ist, und das nachfolgende Fahrzeug hat hierbei nicht immer die Möglichkeit, rechtzeitig zu reagieren, was letztlich zu einem Unfall führen kann.