“Prämisse «Jede Tätigkeit ist zumutbar», die in der Praxis zu nichts anderem als Zwangsarbeit führt”
Steht möglicherweise bald die 42-Stunden-Woche oder sogar die 48-Stunden-Woche bevor? Oder könnte es auch zu einem Arbeitszwang kommen? Insgesamt werden die Umgangsformen härter und die Ansprüche zunehmend aggressiver.
“Wirtschaftswunder wurde mit einer 48-Stunden-Woche geschaffen”
>>Frankfurter Allgemeine Zeitung<<
“Und wie wäre es, wir würden einfach wieder mehr arbeiten? Das Wirtschaftswunder wurde mit einer 48-Stunden-Woche geschaffen, und wer kriegsversehrt oder traumatisiert war, packte trotzdem mit an. Die Rückkehr zur 40-Stunden-Woche könnte die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft stabilisieren und das Fachkräfteproblem verringern.”
“IW-Chef fordert die 42-Stunden-Woche”
“IW-Chef fordert die 42-Stunden-Woche – “Es braucht die 42-Stunden-Woche. Die Stunden werden natürlich bezahlt – es geht nicht darum, durch die Hintertür am Lohn zu kürzen”, erklärte er.”
“Es braucht die 42-Stunden-Woche”
Es stellt sich nun die Frage: Warum setzen sich überhaupt Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit derartigen Themen auseinander? Schließlich handelt es sich hierbei um eher persönliche Angelegenheiten, die das individuelle Lebensumfeld betreffen. In der Tat ist jedoch die Steuer- und Abgabenlast so enorm, dass vermutlich ein Großteil des Jahres viele Menschen für den Staat tätig sind. Zudem treten die Jobcenter bereits jetzt bei Arbeitslosigkeit mit dem Anspruch “Jede Tätigkeit ist zumutbar” an die Betroffenen heran.
“Prämisse «Jede Tätigkeit ist zumutbar», die in der Praxis zu nichts anderem als Zwangsarbeit führt”
>>Die Hartz-IV-Diktatur von Inge Hannemann (Buch) <<
“Da ist die Prämisse «Jede Tätigkeit ist zumutbar», die in der Praxis zu nichts anderem als Zwangsarbeit führt, sei es in Form von Ein-Euro-Jobs, die von den neu eingerichteten, skandalösen Null-Euro-Jobs in Hamburg abgelöst werden. Wobei ich der Meinung bin, dass auch in anderen Bundesländern, zum Beispiel in Baden-Württemberg, mit den unbezahlten Praktikantenstellen die Null-Euro-Jobs klammheimlich schon längst eingeführt wurden. Mit demselben Argument werden Menschen gegen ihren Wunsch in Ausbildungen gepresst, nur damit die Statistik stimmt. Dies ist ein Verstoß gegen die Ausbildungs- und Berufsfreiheit. Thema Niederlassungs- und Wohnungsfreiheit: Ein Umzug bedarf oftmals einer Zustimmung durch die Jobcenter, ansonsten besteht die Gefahr, dass die zukünftigen Mietkosten nicht übernommen werden. Auch dieses Grundrecht wird gebeugt. Eine Ortsabwesenheit, die den Rahmen einer täglichen Briefkastenleerung überschreitet, muss vom Jobcenter genehmigt werden. Hier handelt es sich um einen Verstoß gegen die Freizügigkeit, die Freiheit des Einzelnen wird unverhältnismäßig eingeschränkt.”
“Unbezahlten Praktikantenstellen die Null-Euro-Jobs klammheimlich schon längst eingeführt wurden”
Der gesamte Sachverhalt weckt Erinnerungen an die Leibeigenschaft und die damit verbundenen Frondienste und die örtliche Gebundenheit an die Scholle. Gemäß der UN-Menschenrechtscharta hat jeder Mensch das Anrecht auf Arbeit, die Freiheit bei der Berufswahl, faire und zufriedenstellende Arbeitsbedingungen sowie Schutz vor Arbeitslosigkeit. Es ist klar, dass unser bestehender Staat nicht in der Lage ist, diese Menschenrechte zu gewährleisten. Natürlich könnte Arbeitslosigkeit auch durch die Zahlung höherer Löhne bekämpft werden. Dafür müsste jedoch die Steuerlast erheblich reduziert werden, sodass sich Arbeit wieder lohnen würde. Zudem haben die Gewerkschaften in der Vergangenheit ganz andere Ansprüche erhoben.
“In den späten 1950er-Jahren mit der Kampagne für die Fünf-Tage-Woche”
>>Vollbeschäftigt: Das neue deutsche Jobwunder von Karl-Heinz Paqué (Buch) <<
” … die 35-Stunden-Woche. Sie erinnerten sich der großen Popularität, die sie in den späten 1950er-Jahren mit der Kampagne für die Fünf-Tage-Woche gewonnen hatten. Mit dem Slogan „Am Samstag gehört der Papi mir!“ war es ihnen damals gelungen, erstmalig im Wirtschaftswunderland breite Sympathien in der Bevölkerung zu gewinnen. In der Tat erwies sich die Kampagne für die 35-Stunden-Woche als ein wirksames Instrument, um in der schwierigen Nachrezessionszeit 1983/84 wieder mit einem großen nationalen Ziel der Arbeitnehmer in aller Munde zu sein.”
“Am Samstag gehört der Papi mir!”
Seit der Wiedervereinigung zeigen selbst die Gewerkschaften kein Interesse mehr an ihrer eigenen Forderung. Die 35-Stunden-Woche wird heute von niemandem mehr offen thematisiert. Im Gegenteil: Es wird angestrebt, die reguläre Arbeitszeit zu erhöhen.