Warum kindliche Erziehung christliche Wertvorstellungen braucht
Wert und Moralvorstellungen sind faktisch gesetzlich verankert, wenn auch nicht juristisch eindeutig ausformuliert. Die christliche Religion hat diesen ungeschrieben Wertekanon tief geprägt und auch Atheisten halten sich daran, obwohl sie deren Herkunft häufig nicht kennen. Besonders Kinder sind auf die elterliche Bindung und auf die Vermittlung von Werten angewiesen. Es ist deshalb auch kein Zufall, das viele erfolgreiche Menschen christlich geprägt wurden, auch wenn sie es im Alltag selten zu Geltung bringen.
„Blinker links und rauf auf die Überholspur, der „kulturellen Revolution“ entgegen. Ihr Ziel ist ein Staat, der den Großteil der Kindererziehung übernimmt. Ihre Devise: „Wir müssen lernen, was Liebe ist. Da kann der Staat helfen.“ Möglichst schon im Kleinkindalter. … „Wir wollen die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern“ … Aus dem Blick gerät, dass die Väter des Grundgesetzes in Artikel 6 Absatz 1 Ehe und Familie unter besonderen Schutz der staatlichen Ordnung stellten. Ihnen ging es nicht um einen Vater Staat, der anstelle der Eltern die Daseinsvorsorge für die Kinder übernimmt. Vielmehr wollten sie die Familie als Keimzelle der Gesellschaft bewahren und sichern. … Nicolette Kressl: „Erziehung ist vorrangig Aufgabe der Eltern und der Familie. Ich habe ein Problem damit, zu sagen, der Staat muss bis ins kleinste Detail vorgehen und alles regeln. Auch Vereine und Verbände sollten an der Kinderbetreuung beteiligt werden.“ Weit schärfer noch formulierte unlängst Verfassungsrichter Udo di Fabio: „Der Ruf nach dem Staat führt zum Eindringen der öffentlichen Gewalt in diese privat abgeschirmte Sphäre, führt à la longue zu einer Vergesellschaftung der familiären Gemeinschaft.“ Es liegt ihm fern, soziologische Realitäten wie den Wunsch vieler Paare nach anderen Lebensformen auszublenden. „Der Staat hat dies weder zu verurteilen noch zu glorifizieren, er hat insoweit schlicht Realitäten zu respektieren.“ Di Fabio lässt aber keinen Zweifel, auf welchem Weg er sich den Fortbestand unserer nach christlichen Werten geprägten Gesellschaftsordnung vorstellt: „Damit auch in Zukunft freie Menschen sich in Solidarität beistehen und die Werte des Grundgesetzes bejahen, damit aus Kindern selbstbewusste und moralisch kompetente Bürger werden, braucht es die Lebensgemeinschaft der Ehe, da sie die konzeptionell und tatsächlich geordnete Grundlage für die Erweiterung zu der mit Kindern bereicherten Familie ist.“
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„Einen Lippenstift im Drogeriemarkt klauen, in der U-Bahn die Sitze aufschlitzen, ein Graffiti an die Wand sprühen, kiffen oder in der Schule die Markenklamotten oder das Handy des Mitschülers „abziehen“. All das gilt als „jugendtypische Delikte“.
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Diese sogenannten „jugendtypische Delikte“ in dieser ausgeprägten Form, waren früher in diesen Ausmaß unbekannt. Kinder oder Jugendlichen in staatlichen Einrichtungen – wie Kindergarten und Schule – orientieren sich nicht an den Lehrern oder Erziehern, sondern an den Gleichaltrigen. Die Erwachsenen in diesen Einrichtungen kommen und gehen, sind demnach keine wirklichen Bezugspersonen und teilweise den Kindern kaum bekannt. Ein Aushilfslehrer, welcher einmal die Woche für 45 Minuten irgendein Fach unterrichtet, wird kaum als Autorität wahrgenommen. Denn Autorität kann mitnichten eingefordert werden, sondern diese muss man selbst verkörpern und irgendeine staatliche Urkunde, wird hierbei kaum weiterhelfen. Außerdem haben die Kinder zu diesen Personen keinerlei emotionale Beziehung.
„Erziehung sei, so hat es einer der Väter der „Antipädagogik“ (von Braunmühl) formuliert, „in jeder Form Kindesmisshandlung“ und entspringe einer „vorgestrigen Dompteur-Ideologie“. Der Grund dafür liegt nach Ansicht von Ekkehard von Braunmühl darin, dass wir keinen Maßstab für Erziehung besitzen. Wenn wir aber nicht wissen, wie der Mensch eigentlich sein soll, woher nehmen wir dann das Recht, ihn zu erziehen? Woher nehmen wir das Recht, ein bestimmtes Menschenbild als verbindlich zu erklären? Jede Erziehung erzieht ja immer mit Wert- und Normvorstellungen. Woher nehmen wir das Recht, solche Werte für andere als verbindlich zu erklären? Häufig stellen sich Erzieher diese Fragen nicht, sondern fragen nur danach, welche Form der Erziehung „funktioniert“. Doch ohne Werte funktioniert gar keine. In früheren Jahrhunderten galt es weithin als selbstverständlich, dass die Kirche, die Bibel und damit letztlich Gott selber diese Werte setzten. … Viele flüchten daher auf ihrer Suche nach Halt und Geborgenheit in den „Schoß“ einer autoritären Gruppe (Jugendsekte, radikale politische Gruppierung) oder in einen angeblich „berechtigten“ Egoismus. … Während man vor einigen Jahren noch erbittert um Werte und ihre Gültigkeit stritt, hat man heute den Gedanken an für alle gültige und verbindliche Werte offenbar völlig gestrichen. Vielmehr muss sich jeder selbst sein Wert- und Weltsystem zusammenstellen, das dann auch nur für ihn und höchstens noch für eine kleine Gruppe von Gleichgesinnten gültig ist.“
Politiker geben die Werte des Grundgesetzes – insbesondere Artikel 6 – für irgendeine widersinnige Ideologie preis. Wer nicht mal die Werte des Grundgesetzes vertreten kann, wird schlechthin Kompetenzen verkörpern können: Ein staatliches Erziehungssystem zu organisieren. Und die Zahlen sprechen in den Punkt eine eindeutige Sprache: Das Bildungsniveau sinkt und Gewalttaten in diesen Einrichtungen nehmen eklatant zu. Zu allen Überfluss sind die Eltern gezwungen über Steuern, Gebühren und Abgaben dieses umstrittene Erziehungssystem zu bezahlen. Eine Wahlfreiheit ist kaum gegeben: Die staatliche Schulpflicht wird rigoros durchgesetzt und selbst Kleinkinder müssen in eine Einrichtung abgegeben werden, denn viele Eltern können sich es finanziell nicht leisten, ihre Kinder Zuhause zu erziehen. Kritische Fragen nach Wirtschaftlichkeit und Sinn eines solchen Erziehungskomplexes sind schon lange tabu.