Wandern im Lausitzer Bergland und die außergewöhnlichen Felsformationen der Kälbersteine
Die rund 7 km lange Wanderung führt zu den außergewöhnlichen Felsformationen der Kälbersteine, die eine Höhe von etwa 487 Metern im Lausitzer Bergland erreichen. Für den gut markierten Rundweg sollte man ungefähr zwei Stunden einplanen. Als Start- und Endpunkt bietet sich der Ausflugsparkplatz in Sohland an, der sich direkt an der B98 (Zittauer Str.) befindet. Von dort aus ist das Ufer der Spree leicht zu erreichen.
Wir nehmen den Wanderweg, der nach rechts abzweigt und zunächst am Ufer der Spree entlangführt, bevor er weiter zum Stausee gelangt. Schnell erreichen wir den malerischen Biergarten am Stausee sowie den Spielplatz für Kinder. Nach einem kurzen Abschnitt am Sohlander Stausee orientieren wir uns an den Wegweisern und biegen nach rechts ab. Der Wanderweg ist durch gelbe Schilder („Kälbersteine“) und die blaue Wegmarkierung ausgezeichnet. Nun beginnt der Anstieg zur Waldbühne, und wir bewegen uns auf den Waldwegen hinauf zu den Kälbersteinen. Wenn wir den höchsten Punkt erreichen, fällt zuerst der Sendemast ins Auge. Dahinter ist bereits der erste Felsen sichtbar, der mit seinem kleinen Plateau zum weiteren Aufstieg einlädt.
Die Erhebung, die als Kälbersteine bekannt ist, liegt im Herzen des Lausitzer Berglandes. Auf dieser bewaldeten Erhebung sind zahlreiche Felsformationen anzutreffen. Der zuvor erwähnte Felsen ist mit Treppen und Geländern gesichert. Seine Fläche fungiert als Aussichtsplattform, von der aus man einen hervorragenden Blick auf die benachbarten Hügel und die Stadt Bautzen hat. Interessierte haben die Möglichkeit, ihren Besuch im Gipfelbuch festzuhalten.
Eine Schutzunterkunft, Holzsitze und diverse Informationstafeln laden dazu ein, eine Pause einzulegen und zu verweilen. Der Waldweg führt zu weiteren großen Steinen, die aus dem für diese Region charakteristischen Granodiorit (Lausitzer Granit) bestehen. Zwischen hohen Bäumen befindet sich der zentrale Felsen, der möglicherweise unseren Vorfahren zur Beobachtung der Sonne diente. Es handelt sich um einen besonderen Ort, der vermutlich seit langer Zeit die Menschen fasziniert und auf den ich im Folgenden noch näher eingehen werde.
Ausgehend vom zentralen Felsen setzen wir unseren Weg auf dem schmalen Waldpfad fort und entscheiden uns für den Rückweg über den Wanderweg, der rechts abwärts in Richtung Ellersdorf führt. Um zum Stausee zurückzukehren, folgen wir der Ellersdorfer Straße und biegen erneut nach rechts ab, um dem Verlauf des Ellersdorfer Wassers zu folgen, bis wir wieder am Stausee ankommen. An diesem Punkt haben wir die Gelegenheit, das gastronomische Angebot am Stausee in Anspruch zu nehmen und/oder die Wanderung mit einer Runde um den Stausee ausklingen zu lassen.
Im Jahr 2006 wurde an mehreren mythenumwobenen Felsen des Lausitzer Berglands ein kalendarisches Phänomen während der Beobachtung der Sonne festgestellt. Dabei ermöglichen Öffnungen in den Felsen die Feststellung der Sonnenwenden sowie der Tagundnachtgleichen. Es wird angenommen, dass unsere Vorfahren an verschiedenen Felsformationen einen Kult um die Sonne pflegten, bei dem sie an bestimmten Tagen im Jahr die Sonne beim Auf- und Untergang verehrten. Auch auf dem Gipfel des Kälbersteins findet sich ein solcher bemerkenswerter Felsen. Möglicherweise stellt dieser Felsen ein prähistorisches Sonnenheiligtum dar oder diente als früher Kalender.