Sri Lanka: „Deine Religion zu verraten ist wie Prostitution!“

Trotz Prügeln von ihrem eigenen Vater hält die 18-jährige Sasha unbeirrt an Jesus fest
Im November 2024 fand Sashas* Vater in ihrer Tasche evangelistische Schriften. Der strenggläubige Hindu war außer sich. An diesem Tag eskalierte der jahrelange Druck zu offener Gewalt und massiven Drohungen gegen Sasha. Doch obwohl sie das Erlebnis tief erschüttert hat, hält sie an Jesus fest. Dafür hat sie gute Gründe.
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Von Open Doors
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Ein starker Gott, der heilt und befreit
Sasha lebt mit ihrer Familie in Sri Lanka. Als sie 12 Jahre alt war, lernte Sasha, dass der Gott der Christen große Kraft hat: Bei einem Gottesdienst wurden ihre ältere Schwester und ihre Tante von Jesus geheilt. Beide entschieden sich daraufhin für den christlichen Glauben. Sasha war fasziniert, aber sie war noch nicht bereit für einen so radikalen Schritt. „Damals dachte ich, ich würde zwar zur Kirche gehen, selbst aber Hindu bleiben“, erinnert sie sich. Doch als Sasha eine Woche später von okkulten Belastungen befreit wurde, erkannte sie, dass Jesus der einzig wahre Gott ist. Nach dieser Erfahrung wollte sie ihm kompromisslos nachfolgen.
Ihrem Vater missfiel diese Entwicklung sehr, doch er nahm das Interesse seiner Kinder an dem Gott der Christen zunächst nicht sehr ernst. „Er sagte Dinge wie: ‚Die Kirche ist wie ein Krankenhaus. Sobald du geheilt bist, kommst du von dort wieder nach Hause. Du musst nicht immer dorthin gehen‘, und er sagte das sarkastisch“, sagt Sasha. Doch obwohl er seine Kinder zunächst gewähren ließ, nahmen die Spannungen zu Hause mit den Jahren zu.
Prügel und Morddrohungen
Im November 2024 eskalierte die Lage, als der Vater evangelistische Flyer in der Schultasche seiner inzwischen 18-jährigen Tochter fand. „Er fing an, mich mit allem zu schlagen, was in seiner Nähe war – Besenstiel, Stöcke – und schlug mich mit seiner rauen Hand. Es war schmerzhaft und ich konnte nicht aufhören zu weinen“, sagt Sascha. Nach vielen Schlägen ließ der Vater schließlich mit einer Warnung von ihr ab: „Wenn ich dich noch einmal in der Nähe einer Kirche sehe, werde ich dich mit Benzin übergießen und bei lebendigem Leib verbrennen! Alle zu Hause arbeiten, nur du willst in die Kirche gehen. Deine Religion zu verraten ist wie Prostitution“, schrie ihr Vater, während er mit einem Messer an seiner eigenen Kehle in der Küche auf und ab stürmte. „Willst du, dass ich mich umbringe? Habe ich mich deshalb so lange um dich gekümmert?“
Sasha konnte weder sprechen noch sich bewegen. Ihr Körper zitterte und schmerzte, während ihr weiterhin die Tränen über die Wangen liefen. Der Vater riss die Traktate aus der Tasche und zwang sie, die Schriften zu verbrennen.
„Durch Gott habe ich wahre Liebe erfahren“
Selbst nach diesem schrecklichen Erlebnis bleibt Sasha fest in ihrem Glauben. Ein paar Wochen später traf sie unsere Partner und berichtete: „Der nächste Tag nach dem Vorfall war ein Sonntag. Ich habe meinem Vater gesagt, dass ich zum Unterricht gehe, aber stattdessen bin ich in die Kirche gegangen“, sagt Sasha mit einem verschmitzten Grinsen. Und sie erklärt das Geheimnis hinter ihrem tiefen Glauben: „Seit meiner Kindheit habe ich mich von meinen Eltern nicht geliebt gefühlt. Sie haben nie Zeit mit mir verbracht. Aber als ich den Herrn angenommen habe, habe ich durch ihn wahre Liebe erfahren. Sonntags in die Kirche zu gehen, gibt mir die Kraft, den Rest der Woche zu überstehen“, sagt Sasha.
Der Widerstand des Vaters ist unverändert groß, so dass sie ihren Glauben auch weiterhin vor ihm verbergen muss. Die Partner vor Ort bleiben weiterhin mit Sasha in Kontakt, um für sie zu beten, sie zu ermutigen und sie daran zu erinnern, dass sie nicht allein ist.
* Name geändert