Software: „Verdeckten Überwindung von Sicherheitssystemen“
Geheimdienste und weitere Behörden wollen verdeckten Zugriff – durch willentlich offengelassene Sicherheitslücken – auf Computersoftware erhalten. Ziel: Um Gegenstände des Alltags zu Spionagewerkzeugen umzufunktionieren.
„Digitalen Sicherungssystemen eine Auskunfts- und Mitteilungsverpflichtung“
„… große Konzerne und Produzenten von digitalen Sicherungssystemen eine Auskunfts- und Mitteilungsverpflichtung auferlegen. Das gehe aus einer Beschlussvorlage des Bundes zur Innenministerkonferenz in der kommenden Woche in Leipzig hervor. Der Staat solle bei der Strafverfolgung exklusive Zugriffsrechte auf die Software von Autos bekommen können. Die geplante Gesetzesänderung soll „technikoffen“ formuliert werden, „um eventuelle künftige Entwicklungen mit erfassen zu können“. Das RND spekuliert daher, die Neuregelung könne Ermittlern auch die Möglichkeit geben, Zugriff auf private Tablets, Computer, Smart-TVs und digitalisierte Küchengeräte erhalten, um sie im Rahmen der Strafverfolgung ausspionieren zu können. Voraussetzung für diesen sogenannten Lauschangriff bliebe ein richterlicher Beschluss. Hintergrund des Vorstoßes seien Probleme bei der „verdeckten Überwindung von Sicherheitssystemen“. So falle es Ermittlern und Geheimdiensten zum Beispiel zunehmend schwer, Abhörwanzen in Autos einzubauen, weil die Sicherungssysteme so gut seien.“
„Hackern ist es ein Dorn im Auge – Wenn Unternehmen Authentifizierungslösungen mit starker Verschlüsselung einsetzen“
„Hackern ist es ein Dorn im Auge, wenn Unternehmen Authentifizierungslösungen mit starker Verschlüsselung einsetzen. Das macht es komplizierter, Accounts von Mitarbeitern zu übernehmen und Geschäftsdaten zu entwenden. Doch nicht nur Kriminelle wünschen sich in solchen Fällen eine Hintertüre in Authentifizierungs- und Verschlüsselungslösungen. Auch die Polizei, Geheimdienste und Finanzbehörden fordern in zunehmendem Maße, dass die Anbieter von Sicherheitssoftware Backdoors in ihre Lösungen einbauen – und den Schlüssel oder eine Zugangsmöglichkeit bei Behörden deponieren. So kritisierte Bundesinnenminister Thomas de Maizière Ende November 2016 in einem Interview die steigende „missbräuchliche Verwendung der Verschlüsselung durch Kriminelle“ und verlangte verbesserte Zugriffsmöglichkeiten von Behörden auf solche Daten.“
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Wie der ehemalige Mitarbeiter des US-Geheimdiensts NSA und inzwischen in Russland untergetauchte Whistleblower Snowden laut NetworkWorld kürzlich im Rahmen einer Zuschaltung während der LibrePlanet-Konferenz der Free Software Foundation (FSF) erklärte, hätte es seine Enthüllungen rund um die Überwachungsaktiviten diverser Ermittlungsbehörden nie gegeben, wenn es nicht auch Freie Software geben würde. „Was 2013 passierte, hätte ohne Freie Software nie passieren können“, so Snowden. Er habe damals keine Microsoft-Software einsetzen können, da er nicht sicher sein konnte, dass diese nicht doch über eingebaute Hintertüren verfügte. Er habe Computern mit Microsoft-Produkten nicht vertrauen können – nicht weil er von einer bestimmten Hintertür oder ähnlichem wusste, sondern weil er sich dessen nicht sicher sein konnte.“
: „Was 2013 passierte, hätte ohne Freie Software nie passieren können“
Inwieweit das Argument: „Abhörwanzen in Autos einzubauen“ stimmen mag, lässt sich nicht verifizieren, weil keine nennenswerten Details genannt werden. Das Geheimdienste und andere Behörden schon lange verdeckte Hintertüren fordern, ist beileibe kein neues Phänomen. Interessant: „Gegenüber dem SPIEGEL bestätigte das Bundesinnenministerium, eine Rechtsgrundlage schaffen zu wollen, die Hersteller zur Mitwirkung, insbesondere zur Öffnung und verdeckten Überwindung von Warnanlagen verpflichte.“ Die Aussage ist inhaltlich nahezu deckungsgleich mit der Aussage von