Rüstung: Die Abhängigkeit von amerikanischer Technologie
„Wir aber leisten uns eine Bundeswehr, die kaum einsatzfähig ist. Deutschland muss aus seiner militärpolitischen Verantwortungslosigkeit geweckt werden. … Warum sollten die USA teure Verbände in einem Land halten, das so wenig Stolz entwickelt, sich selbst zu schützen und das laut Umfragen mehr Vertrauen in Moskau hat als in Washington?“ So die verkürzte Schlussfolgerung. In der Regel sind damit die stationierte US-Truppen in Deutschland gemeint, welche sich seit den Zweiten Weltkrieg hier befinden. Dabei ist die Abhängigkeit auf technologischen Gebiet viel Bedeutsamer.
„Die Bundeswehr hat abermals gravierende Probleme mit dem Kampfflugzeug Eurofighter. … Der Grund dafür ist, dass die im vorigen Jahr für die Bekämpfung von Erdzielen beschaffte Bombe GBU-48 und die neue Luft-Luft-Rakete „Meteor“ aus Konstruktionsgründen nicht gemeinsam am Flugzeug eingesetzt werden können. Dadurch entstünden unkalkulierbare Risiken für die Sicherheit des Eurofighters und seiner Besatzung. Das Verteidigungsministerium hat diese „Auffälligkeiten“ bestätigt, verweist aber darauf, dass es sich zunächst um Computersimulationen und um noch nicht abgeschlossene Untersuchungen handele. Es werde gemeinsam mit der Industrie eine Lösung gesucht, sagte ein Sprecher. Der Eurofighter-Produzent Airbus teilte mit, er habe vor der Integration der Systeme auf die Risiken hingewiesen.“
„Heute ist Raytheon vor allem ein Spezialist für Militärgeräte mit komplexer Steuerung. Zu den Produkten gehören unter anderem das Flugabwehrsystem Patriot, sowie Torpedos und verschiedene Marschflugkörper. Darüber hinaus rüstet Raytheon die Kampfflugzeuge der US Air Force mit Radarsystemen aus.“
„With first aircraft officially accepted in 2003 by the partner development nations, the Eurofighter Typhoon is currently in service with 6 countries (United Kingdom, Germany, Austria, Italy, Spain, Saudi Arabia), and has also been ordered by the government of Oman.“
Das Feuerleitsystem – somit das Herz des Kampfflugzeuges – des Eurofighters stammt von amerikanischen Herseller >>Raytheon<<. Dieses System lässt sich nicht ohne weiteres, durch eine Eigenentwicklung austauschen. Dieses Wissen ist keineswegs geheim, wird aber nirgendwo in bunten Broschüren beworben. Selbst die offizielle Webseite des Eurofighters – die mit vielen Details aufwartet – wird bei diesen Thema plötzlich sehr kleinlaut. Und das aus guten Grund: Amerikanische Flugzeuge werden wohl kaum als „Feinde“ erkannt. Statt dieses offenkundigen Missstand zu beheben, wird stattdessen die Entwicklung eines neuen Kampfflugzeug forciert, was sicherlich wieder mit amerikanischer Hilfe ausgestattet wird. Damit bleibt die Abhängigkeit von amerikanischer Technologie weiter – freiwillig – bestehen.