Mosambik: Verstärkte Angriffe von Islamisten

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Kirchen angesichts der herrschenden Zerstörung und Vertreibung überfordert

Dem IS nahestehende Aufständische haben im April und Mai erneut mehrere Angriffe auf Dörfer in den Provinzen Cabo Delgado und Nampula im Norden von Mosambik verübt. Lokale Partner von Open Doors bestätigten entsprechende Berichte einheimischer Medien. Bei den seit Jahren wiederkehrenden Angriffen geraten immer wieder Christen und Kirchen ins Visier der Islamisten. Die Folgen für die christliche Gemeinschaft im Norden Mosambiks sind dramatisch.

 

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Von Open Doors

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Dschihadisten besetzen strategisch wichtige Stadt

Am 10. Mai brachten Aufständische die Bezirksstadt Macomia zwischenzeitlich unter ihre Kontrolle. In einer Fernsehansprache bestätigte Präsident Filipe Nyusi noch am selben Tag, dass die mosambikanischen Streitkräfte den Kampf gegen die Angreifer aufgenommen hätten. Macomia liegt in der gasreichen Provinz Cabo Delgado und 150 km südlich von Mocímboa da Praia. Dort hatten Islamisten im Jahr 2017 ihren ersten Anschlag in Mosambik verübt.

Macomia gilt als strategisch wichtige Stadt im Norden Mosambiks. Sie ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der die Provinzhauptstadt Pemba mit Städten wie Mocímboa da Praia und Palma weiter nördlich verbindet. Außerdem dient Macomia als Stützpunkt einer Militäreinheit aus Südafrika, die versucht, den Aufstand im Norden Mosambiks niederzuschlagen.

Im April meldeten Partner von Open Doors einen Angriff auf das Dorf Nassua in der Provinz Nampula. Lokalen Kontakten zufolge entfernten islamische Extremisten ein Kreuz von einer Kirche in dem Dorf. Anschließend setzten sie die Kirche und die Häuser von Christen in Brand. Am 5. Mai wurden die Dörfer Mopanha und Nanua zum Ziel dschihadistischer Angriffe; die Bevölkerung musste fliehen. Lokale Kontaktpersonen können bislang jedoch weder das Ausmaß der Zerstörung noch die Zahl der Todesopfer bestätigen. Am 6. Mai griffen Aufständische das Dorf Siriba in der Provinz Cabo Delgado an. Dort wurden 183 Häuser niedergebrannt; viele Christen versteckten sich infolge des Angriffs im Wald.

Folgen für die christliche Gemeinschaft

„Die Vertreibung hinterlässt nicht nur äußerlich tiefe Spuren, sondern auch emotional“, erläutert Jo Newhouse, Sprecherin von Open Doors für Subsahara-Afrika. „Wir erhalten immer wieder Berichte, dass die Kirchen mit dem Ausmaß der Traumata, die einzelne Christen erlitten haben, überfordert sind. Viele haben schreckliche Angriffe der Dschihadisten miterlebt; sie haben Angehörige, ihren Lebensunterhalt und jedes Gefühl von Sicherheit verloren. Einige haben versucht, in ihre Häuser zurückzukehren oder ihr Leben an einem Ort neu zu beginnen, von dem sie sich mehr Sicherheit erhoffen. Diese erneuten Angriffe retraumatisieren viele Menschen und führen zu einer weiteren Verarmung der bereits angeschlagenen Gemeinden. Das Ergebnis könnte sein, dass es in einigen Gebieten Nordmosambiks überhaupt keine Christen mehr geben wird.“

Open Doors hat über lokale kirchliche Partner im Jahr 2020 mit der Unterstützung der Kirche in Mosambik begonnen. Der Schwerpunkt der Aktionen liegt auf der Bereitstellung von Nothilfe für Christen, die von der zunehmenden dschihadistischen Gewalt im Norden betroffen sind. Darüber hinaus bietet Open Doors Schulungen zum Umgang mit Verfolgung sowie Hilfe zur Selbsthilfe an.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2024 steht Mozambique an 39. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.