Militainment zum Lusatiainment: Weshalb die negative Darstellung über die Region verhindert werden muss

Screenshot youtube.com Screenshot youtube.com

In der mehrteiligen Filmreihe oder Miniserie “Lauchhammer: Tod in der Lausitz” steht die Aufklärung des Mordes an einer jungen Frau im Mittelpunkt. Ihre Leiche wurde am Ufer eines überfluteten Tagebaus entdeckt. Bei dem Opfer handelt es sich um eine ermordete Schülerin, die aus schwierigen sozialen Verhältnissen stammt. So wird die Lausitz im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk präsentiert. Doch das ist bei weitem nicht alles, die filmischen Abgründe gehen noch viel tiefer.

“LKA-Ermittlerin Annalena Gottknecht stößt bei ihren Nachforschungen auf weitere Mordfälle in der Region”

>>ARD Degeto Film<<

“Die LKA-Ermittlerin Annalena Gottknecht stößt bei ihren Nachforschungen auf weitere Mordfälle in der Region, die nicht aufgeklärt wurden. Bei allen Opfern handelt es sich um junge Frauen, die erdrosselt wurden und bei denen ein Sexualdelikt nicht ausgeschlossen werden konnte – wie bei Ramona Schinschke gab es bei den jungen Frauen jedoch keine genitalen Verletzungen oder Spermaspuren. Dieses Indiz und die Suche nach dem Täterfahrzeug führen Annalena und ihren Kollegen Jannick Wolf schließlich auf die Spur eines Mannes. Doch es stellt sich heraus, dass er bereits unterwegs ist, um sich das nächste Mädchen zu greifen, und sich schon ganz in deren Nähe befindet. Ein Wettlauf auf Leben und Tod beginnt.”

“Bei allen Opfern handelt es sich um junge Frauen, die erdrosselt wurden und bei denen ein Sexualdelikt nicht ausgeschlossen werden konnte”

Doch damit ist noch lange nicht alles gesagt. Rasch geraten die Ermittler in den Fokus einer Drückerkolonne, die offensichtlich nicht nur Zeitschriften vertreibt, sondern auch Drogen an ihre Klienten liefert. Letztlich stellt sich die Frage: Wie wird die Lausitz eigentlich dargestellt? Die Menschen leben in sozial schwierigen Verhältnissen, Drogenbanden sind aktiv und obendrein treibt ein Serienmörder sein Unwesen, der anscheinend auch junge Frauen als Sexualstraftäter verfolgt. Eine negativere Darstellung über die Lausitz könnte kaum gefunden werden. Darüber hinaus wurde dieses “filmische Werk” großzügig mit öffentlichen Geldern unterstützt.

“Gefördert wurde “Lauchhammer” vom Medienboard Berlin-Brandenburg, der Mitteldeutschen Medienförderung und dem German Motion Picture Fond”

>>Lausitzer Seenland<<

“Es handelt sich dabei um eine Koproduktion von MDR, rbb, ARD Degeto, ARTE und der MOOVIE. Gefördert wurde “Lauchhammer” vom Medienboard Berlin-Brandenburg, der Mitteldeutschen Medienförderung und dem German Motion Picture Fond. Parallel zur Serie ist auch die vierteilige Doku-Serie „Hinter dem Abgrund – Leben in der Lausitz“ entstanden.”

“Parallel zur Serie ist auch die vierteilige Doku-Serie „Hinter dem Abgrund – Leben in der Lausitz“ entstanden”

Die Verantwortlichen möchten heute vermutlich nichts mehr mit der Dokumentar-Serie „Hinter dem Abgrund – Leben in der Lausitz“ zu tun haben. Der Titel bezieht sich nicht auf die wirtschaftliche Situation in der Lausitz, sondern auf die Tagebaue. Die darin dargestellten “Zukunftsvisionen” sind größtenteils längst in Nichts zerfallen und erscheinen mittlerweile eher als eine Peinlichkeit. In diesem Sinne ist der Titel auf ironische Weise tatsächlich passend, da der wirtschaftliche Abgrund immer näher rückt.

Warum werden solche Filmprojekte überhaupt von der Lausitz gefördert?

Zurück zum filmischen Werk “Lauchhammer: Tod in der Lausitz” – welches sich größtenteils in das “Kimi-Konzept” des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks einreiht. Überwiegend zweitklassige Schauspieler bemühen sich, mit hölzernen Dialogen einer offensichtlich durchsichtig-plumpen Erzählweise einen überteuerten Film zu produzieren. Die meisten dieser Filme hätten die Goldene Himbeere als Negativpreis für diese Art von Filme mehr als verdient. Überdies stellt sich die Frage: Warum werden solche Filmprojekte überhaupt von der Lausitz gefördert? Das Pentagon arbeitet zum Beispiel sehr eng mit der Filmindustrie zusammen und gibt klare Vorgaben, wie diese Filme gestaltet sein sollen.

“Militainment” – so sieht das Militär in Filmen gut aus”

>>Spiegel<<

“Militainment” – so sieht das Militär in Filmen gut aus – In “Top Gun” von 1986 galt das Militär wieder als cool. Unterhaltung und Propaganda, das geht in Hollywood gut zusammen – hier eine Reihe von Filmen mit freundlicher Unterstützung des Pentagon, von “GoldenEye” bis “Lassie”. … Zensierte Sprache: Wie weit das Militär in Drehbücher eingreifen konnte, beweist die Entstehungsgeschichte von “Der Stoff, aus dem die Helden sind” (1983). Der Film über die ersten Versuche der US-Raum- und Luftfahrtbehörde sollte ein möglichst junges Publikum ansprechen. Deshalb bestand das Pentagon darauf, dass alle Flüche und F-Wörter aus dem Drehbuch entfernt wurden.”

“Zensierte Sprache” – “Deshalb bestand das Pentagon darauf, dass alle Flüche und F-Wörter aus dem Drehbuch entfernt wurden”

In einfachen Worten gesagt, das Pentagon engagiert sich lediglich für Filme, die ihren Interessen entsprechen, was sogar die Dialoge betrifft. Ansonsten gibt es weder kostspielige Militärtechnik noch Zugang zu Militärstützpunkten, ebenso keine Statisten und erst recht kein Budget. Daher ist die Frage mehr als gerechtfertigt: Warum werden solche Filmprojekte wie der “Lauchhammer: Tod in der Lausitz” überhaupt von der Lausitz unterstützt?