Laos: Verhöre, Vorladung und strenge Überwachung

Screenshot youtube.com Screenshot youtube.com

Christen im Süden von Laos werden von den Behörden unter Druck gesetzt

Eine wachsende Kirche wird im kommunistischen Laos nicht gerne gesehen. Zuletzt bekamen das Christen vor allem im Süden des Landes zu spüren, wo die örtlichen Behörden verstärkt gegen Gemeinden und einzelne Christen vorgehen. Bei Pastor Chan* erregte die Finanzierung der Kirche das Misstrauen der Beamten, Min* wird immer wieder gedrängt, ihren christlichen Glauben aufzugeben.

___________________

Von Open Doors

___________________

Rechenschaft über die Gemeindefinanzen

Pastor Chan ist ein Hilfspastor in seinem eigenen Dorf. Am 29. August 2024 erhielt er unerwartet Besuch von sechs örtlichen Beamten, darunter auch Polizisten. Schon zuvor war deutlich geworden, dass die Behörden nach einem Vorwand suchten, die Kirche zu schließen.

Bei dem Besuch begannen die Beamten, Pastor Chan über die Gemeindefinanzen zu befragen: Sie verlangten Auskunft über die Ausgaben, vor allem aber über die Herkunft der vorhandenen Gelder. Pastor Chan erklärte: „Das nennt man ein ‚Opfer‘. Die Gläubigen spenden Geld, was für kirchliche Aktivitäten und Ausgaben wie Lebensmittel, Transport und die Unterstützung armer Familien verwendet wird.“ Damit nicht zufrieden, verlangten die Beamten, detaillierte Aufzeichnungen über die Einnahmen und Ausgaben der Kirche zu sehen. Pastor Chan entgegnete ruhig: „Die Gelder werden von einem Ausschuss beaufsichtigt; ein vollständiger Bericht würde seine Anwesenheit erfordern.“

Unzufrieden zogen die Beamten ab, behielten Pastor Chan und seine Kirche aber weiterhin im Blick. Bis heute steht die Gemeinde unter ständiger Beobachtung, und sowohl Leitungspersonen als auch die Gemeindeaktivitäten werden genauestens überprüft.

Nach Mins Heilung kam ihre Familie zum Glauben

Min kam erst vor wenigen Monaten zum christlichen Glauben. Auslöser war ein besonderes Erlebnis mit Jesus im August 2024, bei dem sie übernatürlich geheilt wurde. Daraufhin beschloss sie, Jesus nachzufolgen. Inspiriert von ihrem Zeugnis, nahmen auch die engeren Mitglieder ihrer Familie den christlichen Glauben an.

Diese Lebenswende bei Min und anschließend ihrer ganzen Familie erregte jedoch schnell die Aufmerksamkeit ihrer Verwandten und der Dorfgemeinschaft. Die Verwandten warfen ihr vor, ihre Vorfahren nicht zu respektieren, und meldeten sie den örtlichen Behörden. Am 8. August 2024 wurde Min ins Büro der Dorfverwaltung vorgeladen.

Im Beisein ihres Mannes wurde Min zu ihrem Glaubenswechsel verhört. Es folgten Drohungen und deutliche Aufforderungen, ihrem Glauben abzuschwören. Doch Min blieb standhaft und bezeugte sowohl ihre Heilung als auch den Frieden, den sie in Christus gefunden hatte.

Im Oktober 2024 unternahmen die Behörden einen erneuten Versuch, Min durch immer größeren Druck und immer neue Nachfragen von ihrem Glauben abzubringen. Um ihre Entschlossenheit zu brechen, zogen sie Mins Verwandte hinzu und weiteten die Schikanen aus. Während dieser schweren Zeit wurde Min von den örtlichen Kirchenleitern unterstützt und hielt unerschütterlich an ihrem Glauben fest.

Im Februar 2025 informierte ein lokaler Partner uns über den aktuellen Stand der Dinge: „Sowohl Pastor Chan als auch Min stehen unverändert unter Beobachtung durch die Behörden. Obwohl es ihnen in der Gemeinschaft gut geht, sind sie bei allen Glaubensaktivitäten und Unternehmungen im Rahmen der Kirche sehr vorsichtig, um keine weitere Aufmerksamkeit zu erregen. Verantwortliche aus der Gemeinde besuchen sie gelegentlich, um sie zu ermutigen und ihnen dabei zu helfen, sich keinen unnötigen Risiken auszusetzen.“

*Name geändert