Laos: Sechs Christen wegen ihres Glaubens inhaftiert

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Behörden versuchen, gemeindliche Aktivitäten zu unterbinden

Am 21. Juni 2024 wurden in einem Dorf in Zentrallaos eine Gruppe von sechs Christen verhaftet und in einem Bezirksgefängnis inhaftiert. Zuvor hatten sie sich einer polizeilichen Anordnung widersetzt, ihrem Glauben abzuschwören. Der offizielle Grund ihrer Inhaftierung ist nicht bekannt; laotische Christen vermuten dahinter aber den Versuch der kommunistischen Behörden, die Ausbreitung des christlichen Glaubens zu stoppen.

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Von Open Doors

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Gitarre und Kollektenbeutel beschlagnahmt

Am 21. Juni 2024 fuhren Polizeibeamte mit einem Lastwagen in dem Dorf vor, in dem die sechs Christen leben. Als reine Männergruppe trafen sie sich regelmäßig, um gemeinsam unter der Leitung von Han* Gottesdienst zu feiern. Die Polizisten riefen die sechs zusammen und befahlen ihnen, ihrem Glauben abzuschwören. Einer der lokalen Partner von Open Doors, Souphanphon*, hat den Vorfall untersucht. Er berichtet: „Als die Christen sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben, wurden sie auf der Stelle verhaftet. Die Polizisten nahmen sie mit und brachten sie in das Bezirksgefängnis.“

Zwei Tage später kehrten die Beamten zurück und durchsuchten das Haus von Han, um weitere Details zu seinen „christlichen Aktivitäten“ zu ermitteln. Ein Christ aus einem Nachbardorf berichtet: „Sie nahmen eine Gitarre und einen Kollektenbeutel aus Hans Haus mit. Niemand wagte es, ihnen auch nur Fragen zu stellen. Dabei hatten die Beamten nicht einmal einen ordnungsgemäßen Durchsuchungsbefehl vorgelegt.“

Vor der Verhaftung am 21. Juni war Han* bereits mehrfach wegen seiner christlichen Aktivitäten verwarnt worden. Er hatte sich seit Langem als Leiter in der örtlichen Gemeinde engagiert und viele Menschen zum christlichen Glauben geführt. Und auch schon früher hatten die Behörden ihn und andere Gläubige aufgefordert, ihren Glauben an Jesus Christus aufzugeben. Trotz dieser Anordnungen hatte sich Han weiterhin mit seiner kleinen Gemeinschaft getroffen und Gottesdienste gefeiert.

Isolation und Schikane im Gefängnis

Zwei Wochen nach der Inhaftierung, am 8. Juli, wurde Han von den anderen Gläubigen getrennt. „Man nahm ihn in Einzelhaft und fesselte ihn an Händen und Füßen, bevor er in seine Zelle gebracht wurde“, berichtet der Christ aus dem Nachbardorf.

Die Behörden erlaubten niemandem, die inhaftierten Gläubigen zu treffen; sie durften auch keine Kaution beantragen. Die Polizei bestand darauf, dass nur Personen außerhalb des Gefängnisses sich rechtlich für die Christen einsetzten. Dadurch konnten sie sich weder selbst angemessen verteidigen, noch einen Rechtsbeistand über ihre Situation informieren und mit ihrer Verteidigung beauftragen.

Ein lokaler Partner von Open Doors schaffte es schließlich in enger Zusammenarbeit mit Christen aus der Gegend, zwei der Inhaftierten gegen Kaution aus dem Gefängnis zu holen. Diese beiden Männer setzten sich daraufhin auch für die Freilassung der übrigen Gefangenen ihrer Gemeinde auf Kaution ein. Durch ihren hartnäckigen Einsatz und ihre Verhandlungen mit den Beamten kamen schließlich auch die anderen der Gruppe frei.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2024 steht Laos an 21. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Die kommunistischen Behörden überwachen streng alle religiösen Aktivitäten. Versammlungen müssen vorab angemeldet werden, die nicht registrierten Hauskirchen können sich deshalb nur im Verborgenen treffen.

*Name geändert