Kinderarmut verharrt auf hohem Niveau

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„Die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts untermauern ein weiteres Mal, dass Deutschland gegen Kinderarmut zu wenig tut. Dass die Zahl der Kinder in Armut im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt gesunken ist, ist keine Trendwende – denn dafür wäre eine grundlegende Neuausrichtung der Politik nötig. Nur so ließe sich etwas daran ändern, dass fast ein Viertel der Kinder von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen sind“, kommentiert Heidi Reichinnek, Vorsitzende der Gruppe Die Linke im Bundestag.

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Von Heidi Reichinnek

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Reichinnek weiter:

„Doch die Bundesregierung kommt weder mit der Kindergrundsicherung weiter, noch bringt sie sich stärker in die Finanzierung und den Ausbau der Kita-Plätze ein. Auch die dringende Empfehlung des kürzlich durchgeführten Bürgerrates ‚Ernährung im Wandel‘, ein kostenfreies, gesundes Mittagessen in Kitas und Schulen einzuführen, ignoriert sie. Doch um die Missstände zu sehen, brauchen wir eigentlich gar keine neuen Zahlen: Jeden Tag sehen wir Familien an den Tafeln in der Schlange stehen, hören von knurrenden Mägen im Unterricht – es ist absolut inakzeptabel, wie in einem so reichen Land wie Deutschland mit Kindern umgegangen wird. Den großen Ankündigungen, den Kindern und Jugendlichen solle nach Corona etwas zurückgegeben werden, sind keine Taten gefolgt. Im Gegenteil: Die Mittel im Kinder- und Jugendplan, mit denen Organisationen und Projekte unterstützt werden, und die gerade für Kinder in Armut wichtig sind, sollen wie schon im vergangenen Jahr nicht erhöht werden und das, obwohl die Kosten in den vergangenen Jahren explodiert sind.

Die Bundesregierung muss endlich eine echte Kindergrundsicherung auf den Weg bringen oder wenigstens das kostenfreie Mittagessen in Kitas und Schulen einführen. Damit wäre beim drängendsten Problem zumindest schon einmal Abhilfe geschaffen. Es darf einfach nicht sein, dass in einem der reichsten Länder der Welt Kinder hungern müssen.“