Keine Barmherzigkeit mit den Pädokriminellen in den Soutanen „Gnade euch Gott!“ – Ein Plädoyer gegen klerikalen Kindesmissbrauch
Für viele Menschen, zumeist gläubige Christen, ist es schwer zu verstehen, dass sich Kinderschänder gerade auch unter und hinter Priesterrock und Pfarrerhemd verstecken können, wie weltweit tausende Missbrauchsfälle in der Vergangenheit und der Gegenwart zeigen.
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Von Guido Grandt
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Es sind Tatsachen, dass sich in den höchsten christlichen Glaubensinstitutionen auch Verbrecher verbergen: in den Amtskirchen. Dem müssen die Gläubigen endlich ins Auge sehen. Wenngleich viele noch an die „vollkommenen, von Gott erwählten Saubermänner“ glauben, die am „Reich Gottes“ bauen, während des heiligen Abendmahls Brot in den Leib des Herrn verwandeln, und ihrer Herde ihre Sünden vergeben; dort im Beichtstuhl, wo sie teilweise Kinder vergewaltigen oder zum Oralverkehr zwingen.
Kinder sind vor Geistlichen nicht (mehr) sicher
Leider ist es traurige Wahrheit, dass selbst Minderjährige in Ministrantenkitteln nicht mehr vor dem „Herrn Pfarrer“ sicher sind. Nicht mehr in Kirchen, Klöstern, Sakristeien, Pfarrhäusern, Schulen, Kindergärten, Sportplätzen in und auf denen „Hochwürden“ Jagd auf Kinder macht, ihnen ihre Unschuld nimmt und ihre Seelen raubt, die ihnen einst anvertraut wurde. Ansonsten von ihrer Kanzel herab über Ethik und Moral predigend, verdrehen viele der Gottesmänner das Wort „Nächstenliebe“ in „Kinderliebe“.
Im „Namen des Vaters“ wird geschändet, was das Zeug hält, das kindliche Vertrauen missbraucht und die geistliche Verantwortung für die Minderjährigen im wahrsten Sinne des Wortes zum Teufel gejagt. Der sexuelle und auch psychische Missbrauch durch Kleriker ist wohl die ärgste Form der Gewalt. „Sie betrifft nicht nur den Körper, sondern auch Geist, Seele und das Gewissen“, sagt etwa die österreichische Psychoanalytikerin Professor Dr. Rotraud Perner.
Kein „armer Sünder“, sondern ein „Krimineller“
Wir alle müssen verstehen, dass auch eine Kirche nicht frei ist von Gefahr, Korruption und Heuchelei. Umso wichtiger ist es hinter die Kulissen der kirchlichen Institutionen zu blicken und so manchem christlichen Prälaten die Maske vom Gesicht zu reißen, hinter dem sich ein Kinderschänder verbirgt. Barmherzigkeit hin oder her: ein Geistlicher, der sich an Kindern vergreift ist kein „armer Sünder“, sondern ein Krimineller, der nach weltlichen Gesetzen strafverfolgt und von weltlichen Gerichten verurteilt werden muss. Ein „betet und bereut“, ein Bußrosenkranz, hat noch nie gereicht und reicht schon lange nicht mehr. Auch wenn manch ein geistlicher Krimineller nach der Tat zur Beichte gegangen ist um seine Seele zu reinigen.
Der moralische Sündenfall
Gewiss, die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist unbequem, beweist sie doch, dass nicht alles heilig ist, was heilig sein sollte. Wo aber endet Verstrickung, beginnt Schuld und wo Verantwortung? Dieser moralische Sündenfall beginnt eigentlich im Innern der Kirche, im Verborgenen, tief unten, da wo Außenstehenden, Laien, normalerweise der Blick verwehrt wird: in der klerikalen Sexualität. In den Tabuthemen Homosexualität, Pädophilie, sexuelle Lust.
Doch viele wollen es noch immer nicht wahrhaben. So sind die Ausreden der Täter und ihrer Institutionen oftmals haarsträubend. Hinzu kommt, dass viele Opfer oder gar ganze Familien stigmatisiert wurden, weil die Heerschar der Gläubigen sie als die eigentlich Schuldigen ansahen und nicht etwa den „braven“ Hirten, den eigentlichen Täter. Anstatt Barmherzigkeit für die Missbrauchsopfer aus Rom gab es in der Vergangenheit zumeist nur geduldiges Ausharren für die Kinderschänder hinter der Soutane.
Damit muss nun endlich Schluss sein! Vollkommene Transparenz und vor allem weltliche, juristische Strafverfolgung für die Pädokriminellen in den Soutanen sind unbedingt notwendig, um diese schändlichen Verbrechen zu bekämpfen.
Das ist die Politik, die Justiz, die Kirche und die Gesellschaft – wir alle – den kindlichen Opfern mehr als schuldig!