Google Maps kurz vorgestellt
Egal ob Android-Gerät oder iPhone – die beliebteste Navigations-App heißt Google Maps. Wir erklären, wie ihr den praktischen Kartendienst möglichst klimafreundlich benutzt und dabei noch eure Privatsphäre schützt.
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Von Valie Djordjevic
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Das ist Google Maps
Google Maps ist der Marktführer unter den Navigations-Apps. Bei Android-Geräten ist die App vorinstalliert, in Apples App-Store rangiert sie zuverlässig in der Top 10 der am häufigsten installierten, kostenlosen Apps.
Der Kartendienst ist außerdem in viele andere Apps eingebaut. Google stellt dafür eine Schnittstelle für Entwickler*innen zur Verfügung, die es beispielsweise erlaubt, in Banking-Apps anzuzeigen, wo sich die Geldautomaten der Bank befinden.
Die Google Maps-Schnittstelle ist kostenpflichtig, Entwickler*innen müssen dafür also Geld an Google bezahlen. Es gibt aber ein kostenloses Basisangebot für Anwendungen, die nur wenige Kartenaufrufe benötigen. Geld verdient Google auch mit Anzeigen, die Unternehmen in Google Maps schalten können.
Je nach Einstellung speichert Google den Standort und die Suchbegriffe, die Sie in der App eingegeben haben, verknüpft diese Daten mit Ihrem Google-Konto und nutzt sie für personalisierte Werbung.
Offline-Karten: spart Datenvolumen und schont die Umwelt
Google Maps bietet die Funktion, Kartenausschnitte vorab herunterzuladen und diese dann offline zu nutzen. Das hat zwei Vorteile: Wenn es unterwegs mal kein gutes Mobilfunknetz gibt, ist man trotzdem nicht verloren. Außerdem schonen Sie damit das Klima.
Denn das Übertragungsnetz verbraucht für jedes Byte, das Sie verschicken oder empfangen, zusätzlich Strom. Die Übertragung über das Mobilfunknetz kostet dabei deutlich mehr Energie als die Übertragung im Festnetz. Wenn Sie sich also vorher überlegen, welchen Kartenabschnitt Sie brauchen, müssen Sie die Karte nur einmal laden und können dafür eine effiziente Übertragung im Festnetz wählen.
Um die Funktion zu nutzen, tippen Sie in der App oben rechts auf den Kreis und wählen Sie den Punkt “Offlinekarten”. Nachteil: Sie können sich zwar offline Routen berechnen lassen und navigieren, aber nur für das Auto.
Google Maps und der Standort
Wenn Sie sich anzeigen lassen wollen, wo Sie sich gerade befinden, benötigt Google Maps die Berechtigung “Standort”. Wenn Sie die Berechtigung einräumen, übermittelt die App Ihren Standort an Google.
Sie können Google Maps verbieten, den Standort zu erfassen. Dazu müssen Sie der App die Berechtigung “Standort” wieder entziehen. Sie finden den Menüpunkt in den Einstellungen Ihres Gerätes, unter dem Stichwort “Standort” oder “Berechtigungen”.
Alternativ können Sie auch die Standortermittlung für das ganze Gerät deaktivieren. Am einfachsten geht das über die Schnelleinstellungen: Streichen Sie von oben nach unten über Ihren Display und tippen Sie dann auf das Standort-Symbol.
Wer den Standort für Google Maps deaktiviert hat und sich eine Route berechnen lassen will, muss Start- und Endpunkt manuell eingeben.
Standortverlauf ausschalten und Daten löschen
Auch wenn Sie der App die Erlaubnis zur Standort-Abfrage entzogen haben, kann Google noch ermitteln, wo Sie sind. Um das zu ändern, müssen Sie im Google-Konto zwei Funktionen deaktivieren: Den “Standortverlauf” und die Funktion “Web- und App-Aktivitäten”.
Ist die Funktion „Standortverlauf“ im Google-Konto aktiviert, fragt Google den Standort des Gerätes regelmäßig ab, auch wenn gerade kein Google-Dienst genutzt wird. Die Funktion läuft unabhängig von Google Maps. Google erstellt aus den Daten eine Zeitachse, die Sie in ihrem Google-Konto einsehen können. Daten aus dem Standortverlauf wertet Google für Werbung und standortbezogene Vorschläge aus.
Um den Standortverlauf zu deaktivieren, tippen Sie in der App auf den Kreis rechts oben, der Ihr Profilbild oder Ihre Initialien enthält. Wählen Sie im dann erscheinenden Einstellungsmenü den Punkt Meine Daten in Maps > Standortverlauf > Deaktivieren.
Bei dem Punkt direkt darunter, Automatisch löschen, können Sie festlegen, dass Ihre Nutzungsdaten nach drei, 18 oder 36 Monaten automatisch gelöscht werden.
Um Ihre gesamte Nutzungshistorie zu löschen, tippen Sie auf den Punkt Verlauf verwalten.Sie gelangen dann in das Webinterface ihres Google-Kontos in den Abschnitt Zeitachse.Tippen Sie dort auf die drei Punkte oben rechts und navigieren Sie zu
Einstellungen und Datenschutz > Gesamten Standortverlauf löschen.
Hinweis: Google leitet Nutzer*innen aus ganz unterschiedlichen Menüs zu den Einstellungen – was mitunter verwirrend sein kann. Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn Sie auf einem anderen Weg zu den oben genannten Einstellungen kommen.
Web- und App-Aktivitäten deaktiveren
Wenn man die Funktion “Standortverlauf” deaktiviert und Google Maps nutzt, landen trotzdem Standortdaten im Google-Konto. Erst, wenn man die Funktion „Web- und App-Aktivitäten“ ebenfalls ausschaltet, ist dies unterbunden.
Um Web- und App-Aktivititäten zu deaktivieren, tippen Sie in der App auf den Kreis rechts oben, der Ihr Profilbild oder Ihre Initialien enthält. Wählen Sie im dann erscheinenden Einstellungsmenü den Punkt
Meine Daten in Maps > Web- und App-Aktivitäten > Deaktivieren.
Auch hier können Sie über die Punkte Automatisch löschen einen Zeitraum auswählen, nach dem Ihre Daten gelöscht werden, oder über Web- und App-Aktivitäten verwalten alle Verlaufsdaten löschen.
Google Maps: Inkognito-Modus
Wer die Datenübertragung an Google zusätzlich verringern möchte, kann seit Ende 2019 den Inkognito-Modus der App nutzen. Dann verzichtet Google Maps auch auf das Speichern der Begriffe, die in das Suchfeld und den Routenplaner eingegeben werden.
Um ihn zu aktivieren, tippen Sie in der App auf den Kreis rechts oben. Wählen Sie dann den Punkt
Inkognitomodus aktivieren.
Wenn Sie den Standortverlauf sowie die Web- und App-Aktivitäten aus- und den Inkognitomodus eingeschaltet haben, werden nur noch die IP-Adresse und bestimmte Geräteinformationen an Google übertragen und ausgewertet.
Hinweis: Auch die meisten anderen Google-Apps erfassen und übertragen in der Standardeinstellung den Standort und weitere Gerätedaten. Wer Google Maps entsprechende Zugriffe verweigert, der Google-Suche aber nicht, hat also nicht viel gewonnen.
Dieser Artikel steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland.