Fürst Hermann von Pueckler-Muskau: Wie eine eine äthiopische Prinzessin in die Lausitz kam
Über Fürst Hermann von Pueckler-Muskau wird gewiss vieles Nachgesagt, aber sicherlich war der Fürst kein typischer Vertreter seiner Zeit. Der im Jahre 1785 geborene Fürst pflegte noch im hohen Alter einen exzentrischen Lebensstil und sorgte daher immer wieder für reichlich Gesprächsstoff. Um Aufmerksam zu erregen zogen beispielsweise nicht Pferde – sondern Hirsche – seine Kutsche.
Machbuba: Sklavin und äthiopische Prinzessin
Durch seine Reisen kam er mit allerhand fremde Kulturen in Berührung: Die er auch gerne mit exotischen Trachten in seiner Lausitzer Heimat auslebte. Auf einer seiner Reisen kaufte er im Kairo ein junges Sklavenmädchen einem Händler ab: Legal – denn die Sklaverei war damals in Ägypten noch erlaubt.
„Am Nil wurde sie geboren – An der Neiße starb sie“
„Am Nil wurde sie geboren, an der Neiße starb sie – Machbuba, „die Goldene“. Sie war Sklavin und Geliebte des Fürsten Hermann Pückler-Muskau, begnadeter Parkgestalter und Reiseschriftsteller.“
Machbuba – „die Goldene“
Für 100 Taler konnte der Fürst so, eine äthiopische Prinzessin sein „Eigen“ nennen. Da er sie nach Europa mitbrachte, war sie zwar formal keine Sklavin mehr: Aber der Fürst Hermann von Pueckler-Muskau behandelt sie deswegen kaum besser. Natürlich sorgte das Sklavenmädchen aus Äthiopien damals für zahllosen Gesprächsstoff.
Machbuba – „Nachkomme der Äthiopischen Prinzessin Aida“
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„Eine Zertifikat bestätigte, daß sie Nachkomme der Äthiopischen Prinzessin Aida sei. von Stund an begleitete das Mädchen den Fürsten. … Das Sklavenmädchen war die Sensation der Ballsaison 184o/41.“
„Das Sklavenmädchen war die Sensation“
Sensation und Aufmerksamkeit: Vermutlich waren es auch der wichtigsten Gründe, weshalb der Fürst die Sklavin kaufte. Der stets nach Geltung suchende Fürst behandelte seine „Trophäe“ allerdings sehr Schlecht. Auch sonst meinte es das Schicksal mit Machbuba nicht sonderlich gut.
Für 100 Taler konnte der Fürst eine äthiopische Prinzessin sein „Eigen“ nennen
„Wie er später in seinen Reiseberichten schrieb, gab er dem Händler umgerechnet 100 Taler. Sie musste ihm gehören. „Sie war“, so der Fürst, „schon körperlich vollkommen und üppig ausgebildet. Alle Sinne schon in der Blüte, der Geist aber noch wie ein unbeschriebenes Blatt.“ Er war 52. Machbuba, die als Tochter eines Hofbeamten bei kriegerischen Auseinandersetzungen aus ihrer Heimat in der äthiopischen Provinz Guma verschleppt worden war, war nicht nur schön. Sie war auch klug.“
Machbuba geriet durch kriegerische Auseinandersetzungen in die Sklaverei
Machbuba geriet bereits in jungen Jahren durch kriegerische Auseinandersetzungen in die Sklaverei und wurde später – praktisch Nackt – auf einem öffentlichen Sklavenmarkt angeboten. Auch als sie in Europa quasi die Freiheit erlangte, schlug das Schicksal erneut zu: Durch das kühle Klima erkrankte Machbuba recht schnell an einer Grippe und verstarb daraufhin an einer Lungenentzündung.