F60: „Liegender Eiffelturm der Lausitz“
Die Förderbrücke F60 übertrifft mit ihren Ausmaßen den berühmten Eiffelturm in Paris – nur das sie in der Vertikalen liegt. Außerdem kann der Eiffelturm der Lausitz mit Kettenantrieb, in unwegsamen Gelände herum fahren.
„Die F60 wurde durch VEB TAKRAF Lauchhammer (heute TAKRAF GmbH Lauchhammer) vor Ort von 1989 bis 1991 erbaut. Diese Brücke ist die letzte von fünf gebauten Seriengeräten. Sie arbeitete vom März 1991 bis zum Juni 1992. Die Stahlkonstruktion wird auch als „Liegender Eiffelturm der Lausitz“ bezeichnet. Die Gesamtlänge beträgt 502 Meter, damit überragt sie den Eiffelturm um 182 Meter. Mit der Breite von 204 Metern und der Höhe von fast 80 Metern werden ihre gewaltigen Dimensionen unterstrichen. Die Abtragsmächtigkeit der beiden Bagger im Hoch- und Tiefschnitt beträgt insgesamt 60 Meter, daher der Name F60.“
>>Tourismusverband Elbe-Elster-Land<<
„Seit 1992 schweigt die monumentale Konstruktion, die in Gestalt, Dimension und Gewicht an den Eiffelturm erinnert. Weitsichtige Bürger retteten sie vor der Verschrottung. Zusammen mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land legten sie den Grundstein für den faszinierendsten Erlebnisort zur Lausitzer Bergbaugeschichte. Tag für Tag laden Bergwerksführer – teilweise selbst ehemalige Bergleute – zu erkenntnisreichen Touren auf den Industriegiganten ein. Wie Ameisenstraßen wirken die Besuchergruppen mit den grünen Schutzhelmen auf dem Koloss. Bis in eine Höhe von 74 Metern steigen sie hinauf und erleben dabei nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Welt des Kohleabbaus, sondern bei klarer Sicht auch einen Ausblick, der weit über die Region bis in die Sächsische Schweiz reicht. Und die Mutigsten steigen nicht hinab. Sie seilen sich ab. An der F60 wird Geschichte zum handfesten Abenteuer.“
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„Dieses Maschinchen“ – das ist die Lichterfelder F 60 – eine gewaltige Abraumförderbrücke, bestehend aus 13.600 Tonnen Stahl, 502 Meter lang, 204 Meter breit, 76 Meter hoch. … Nur 15 Monate diente die in den 80er Jahren im brandenburgischen Lauchhammer entwickelte Maschine ihrer ursprünglichen Bestimmung, den Abraum über der Kohle abzubaggern und über Hunderte Meter lange Förderbänder aus der Grube zu transportieren. Dann kam die politische Wende und das Aus für den Klettwitzer Tagebau. „Das war ein schwerer Schlag für uns“, sagt Michael Nadebohr. „Viele reagierten resigniert, aber einige wenige beschlossen trotzig: Wenigstens die Brücke bleibt.“ Nadebohr war ein Mitakteur in diesem Team der ersten Stunde, das sich oft die Frage anhören musste: „Was wollt ihr denn bloß mit diesem Schrotthaufen?“ Aber es gelang, die schon vorbereitete Sprengung zu verhindern.“