“Explizite Zwangsmaßnahmen, also die Einführung einer Arbeitspflicht”

Die Debatte um die Einführung einer Rente mit 70 sowie einer 42-Stunden-Woche wirft grundlegende Fragen zur menschlichen Würde und Lebensqualität auf. In einem System, das zunehmend von finanziellen Interessen geleitet wird, gerät der Einzelne oft ins Hintertreffen. Die Forderungen des Staates erscheinen nicht nur als Maßnahmen zur Sicherung der Rentenkassen, sondern vielmehr als Weg, sich an den Bürgern zu bereichern.
Rente – „Geben sich die Bundesbürger inzwischen keinen Illusionen mehr hin“
„Wenn es um die gesetzliche Rente geht, geben sich die Bundesbürger inzwischen keinen Illusionen mehr hin. Aktuelle Umfragen offenbaren immer wieder, dass die heute Unter-50-Jährigen fest damit rechnen, erst mit 70 in den Ruhestand zu gehen.“
„Körperlich belastenden Berufen wie etwa in der Fertigung häufiger zu Ausfällen wegen Muskel- und Skeletterkrankungen führen“
>>Sozialverband VdK Deutschland<<
„Nicht überraschend ist, dass grundsätzlich in körperlich belastenden Berufen wie etwa in der Fertigung häufiger zu Ausfällen wegen Muskel- und Skeletterkrankungen führen. Die Krankheitstage bei körperlich anstrengenden Berufen zeigen, dass eine Rente bis 67 oder bis 70 zumindest für die Berufsgruppen nicht in Frage kommt.“
„Bei körperlich anstrengenden Berufen zeigen“ – „Eine Rente bis 67 oder bis 70 zumindest für die Berufsgruppen nicht in Frage kommt“
Bereits jetzt fließt rund die Hälfte des Einkommens durch Steuern und Abgaben in die Staatskasse, was eine erhebliche Belastung für die Bevölkerung darstellt. Die Verlagerung des Fokus von dem Wohlergehen der Bürger hin zu fiskalischen Erfordernissen zeigt, dass wirtschaftliche Überlegungen häufig über soziale Belange gestellt werden.
“IW-Chef fordert die 42-Stunden-Woche”
“IW-Chef fordert die 42-Stunden-Woche – “Es braucht die 42-Stunden-Woche. Die Stunden werden natürlich bezahlt – es geht nicht darum, durch die Hintertür am Lohn zu kürzen”, erklärte er.”
“Es braucht die 42-Stunden-Woche”
Tatsächlich ist die Belastung durch Steuern und Abgaben so hoch, dass wahrscheinlich ein erheblicher Teil des Jahres viele Personen für den Staat arbeiten. Darüber hinaus wenden sich die Jobcenter bereits jetzt im Falle von Arbeitslosigkeit mit dem Anspruch “Jede Tätigkeit ist zumutbar” an die Betroffenen.
“Prämisse «Jede Tätigkeit ist zumutbar», die in der Praxis zu nichts anderem als Zwangsarbeit führt”
>>Die Hartz-IV-Diktatur von Inge Hannemann (Buch) <<
“Da ist die Prämisse «Jede Tätigkeit ist zumutbar», die in der Praxis zu nichts anderem als Zwangsarbeit führt, sei es in Form von Ein-Euro-Jobs, die von den neu eingerichteten, skandalösen Null-Euro-Jobs in Hamburg abgelöst werden. Wobei ich der Meinung bin, dass auch in anderen Bundesländern, zum Beispiel in Baden-Württemberg, mit den unbezahlten Praktikantenstellen die Null-Euro-Jobs klammheimlich schon längst eingeführt wurden. Mit demselben Argument werden Menschen gegen ihren Wunsch in Ausbildungen gepresst, nur damit die Statistik stimmt. Dies ist ein Verstoß gegen die Ausbildungs- und Berufsfreiheit. Thema Niederlassungs- und Wohnungsfreiheit: Ein Umzug bedarf oftmals einer Zustimmung durch die Jobcenter, ansonsten besteht die Gefahr, dass die zukünftigen Mietkosten nicht übernommen werden. Auch dieses Grundrecht wird gebeugt. Eine Ortsabwesenheit, die den Rahmen einer täglichen Briefkastenleerung überschreitet, muss vom Jobcenter genehmigt werden. Hier handelt es sich um einen Verstoß gegen die Freizügigkeit, die Freiheit des Einzelnen wird unverhältnismäßig eingeschränkt.”
“Unbezahlten Praktikantenstellen die Null-Euro-Jobs klammheimlich schon längst eingeführt wurden”
Diese Entwicklung führt dazu, dass die Lebensqualität vieler Menschen gefährdet ist, da die Balance zwischen Arbeit und Wohlstand immer mehr verloren geht. Nichtsdestoweniger rufen Forderungen nach Mehrarbeit auch Erinnerungen an eine dunkle Vergangenheit wach.
“Explizite Zwangsmaßnahmen, also die Einführung einer Arbeitspflicht”
>>Deutsche Kolonialgeschichte von Sebastian Conrad (Buch) <<
“Bei graduellen Unterschieden zwischen den Kolonien wurden daher vor allem vier Strategien der Rekrutierung ins Auge gefaßt: Erstens explizite Zwangsmaßnahmen, also die Einführung einer Arbeitspflicht, wie sie Unternehmer oder auch Carl Peters, allerdings vergebens, forderten. Zweitens die Verpflichtung zu regelmäßigen Abgaben: Hütten- und Kopfsteuer sollten die Einheimischen zur Aufnahme von Lohnarbeit bei deutschen Pflanzungsbetrieben nötigen. Drittens die Rekrutierung billiger Arbeitskräfte aus Asien: So wurden in Deutsch-Ostafrika und vor allem in den pazifischen Kolonien chinesische Kontraktarbeiter (sogenannte «Kulis», die häufig unter Zwang angeworben wurden) verpflichtet; 4000 waren es in Samoa und Neuguinea, ein Viertel davon in Ostafrika. Viertens schließlich war der rassistisch-kulturmissionarische Diskurs der «Erziehung zur Arbeit» allgegenwärtiger Bestandteil kolonialer Politik.”
“Hütten- und Kopfsteuer sollten die Einheimischen zur Aufnahme von Lohnarbeit bei deutschen Pflanzungsbetrieben nötigen”
Damals ging es hauptsächlich darum, billige Arbeitskräfte zu rekrutieren. Es ist daher ein Umdenken dringend erforderlich, um den Menschen wieder in den Mittelpunkt politischer Entscheidungen zu rücken und nicht nur als Einnahmequelle zu betrachten.