Lausitzer Nixen als weit verbreiteter Mythos: “Die schönen Töchter tanzen oft auf Volksfesten”

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Lausitzer Mythen – Meerjungfrau, die meist weiblichen Fabelwesen haben wohl schon zu jeder Zeit die Fantasie der Menschen angeregt. Meist werden sie in Verbindungen mit Meeren gebracht. Aber diese Sagengestalten sind als Nixen auch in der Lausitz bekannt. Derweilen hat sich rund um diese vorzugsweise weiblichen Fabelwesen eine richtiger Zweig von Veranstaltungen gebildet. Es sind sogar Kurse für der Erlernen mit Schwimmen in einer Meerjungfrauenflosse erhältlich.

Lausitzer Mythen: Nixen – Die weiblichen Fabelwesen aus der Lausitz

>>Katrin Gray<<

“Die Teilnehmer üben das Schwimmen in einer Meerjungfrauenflosse, Techniken zum längeren Luftanhalten und das Posieren unter Wasser. Während der Meerjungfrauenreise finden diverse Fotoshooings an Land und auch unter Wasser statt. Somit fahren die Teilnehmer nicht nur mit unglaublichen Erinnerungen nach Hause, sondern auch mit atemberaubenden Fotos und Videos.”

Buchbarer Kurs für angehende Nixen: “Die Teilnehmer üben das Schwimmen in einer Meerjungfrauenflosse”

Anders als viele Menschen denken: Die Meerjungfrauen sind als Nixen in vielfältiger Form auch in der Lausitz recht weit verbreitet. Im Lausitzer Spreewald ist die Sage um das Reich des Wassermanns recht bekannt und seine Töchter sollen oft auf Volksfesten unerkannt unter Menschen tanzen.

Lausitzer Nixen: “Reich des Wassermannes” – “Der Sage nach lebt er hier mit seinen schönen Töchtern”

>>Spreewald.de<<

“Die Fließe im Spreewald sind das Reich des Wassermannes. Der Sage nach lebt er hier mit seinen schönen Töchtern. Die Familie mischt sich auch unter die Landbevölkerung. Den Wassermann erkennt man dabei am nassen Saum seines Mantels. Er treibt gern Handel und das von ihm beherrschte Wasser wird als Quell des Lebens im Spreewald geschätzt. Die schönen Töchter tanzen oft auf Volksfesten und locken danach manch Arglosen in das Reich der Nixen.”

Lausitzer Nixen: “Die schönen Töchter tanzen oft auf Volksfesten”

>>Tourismusverein Raddusch und Umgebung<<

“Der Wassermann ist eine mythologische Figur, die im Spreewald wegen der Allgegenwärtigkeit des Wassers gleich in mehreren Sagen vorkommt. Die Kräfte des Wassermanns sind aber immer an das Wasser gebunden. Oft soll er am Ufer unter dem Wasser sitzen, um Kinder zu verscheuchen, damit sie nicht dem Wasser zu nahe kommen und von diesem Abstand halten. Neugierige Menschen, die nach seinen Seerosen greifen, versucht er hinunter in sein Reich zu ziehen. … Der Wassermann mit seiner Frau und seinen schönen Töchtern ist in fast allen Spreewaldfließen zuhause. Er selbst treibt gern inkognito Handel, hilft oft den Fischern, damit sie einen guten Fischfang haben und sorgt dafür, dass das Wasser Quelle des Lebens im Spreewald bleibt. Seine Töchter sollen oft auf Volksfesten tanzen und dabei manchen arglosen liebestollen Jüngling ins Reich der Nixen gelockt haben – auf Nimmerwiedersehen.”

“Der Wassermann mit seiner Frau und seinen schönen Töchtern ist in fast allen Spreewaldfließen zuhause”

Nicht nur im Lausitzer Spreewald ist der Mytos um Nixen verbreitet: Auch anderen Stellen in der Lausitz sind ähnliche Myhten von Nixen geläufig, auch wenn diese Steinteichnixen genannt werden.

Lausitzer Mythen: Steinteichnixen im Waldgebiet Massenei

>>Stadt Bischofwerda<<

“Zu ausgedehnten Spaziergängen bietet sich die Massenei an. Durch das weit- läufige Waldgebiet führt ein Sagenpfad, der Einblick in wundersame Geschichten aus der Gegend gibt. Am Weg stehen 10 Tafeln mit Legenden, die unter anderem von einer weißen Frau, von einem Geizhals oder von Steinteichnixen erzählen.”

Sagenpfad Massenei: “Einblick in wundersame Geschichten aus der Gegend”

Das Waldgebiet Massenei ist allgemein als Reich der Mythen und Legenden bekannt: Deshalb wurde der ausgewiesene Sagenpfad Massenei angelegt. Eine der faszinierenden Sagen dürfte davon die der Steinteichnixen sein.

“Schöne Mädchen” – “Sie überreichten dem Brautpaare ein mit Wasserrosen geschmücktes Kästchen”

>>Natur- und Heimatverein Seeligstadt<<

“Vor Jahren ging in einer schönen Sommernacht ein Großröhrsdorfer Bursche auf dem Heimweg von seiner Braut aus Arnsdorf durch die Massenei. Am Steinteich bemerkte er, wie über dem Teiche reizvolle Nebelgebilde schwebten, sich senkten und neigten. Am Ufer aber lag es weiß wie Schnee, und als er näher hinsah, bemerkte er zu seiner größten Verwunderung, dass es seidenartige Wäsche war, die im Mondschein wohl bleichen sollte. … Eines Tages führte er seine Herzenskrone zum Altare. Als abends die Hochzeitsgesellschaft beim fröhlichen Hochzeitsschmause saß, öffnete sich die Tür, hereintraten zwei schöne Mädchen. Sie überreichten dem Brautpaare ein mit Wasserrosen geschmücktes Kästchen. Danach verschwanden sie spurlos. Das Kästchen war mit feinster schneeweißer Wäsche gefüllt, die er am Ufer des Steinteiches im Mondschein gesehen hatte.”

“Wie über dem Teiche reizvolle Nebelgebilde schwebten”

Im Gegensatz zur heutigen oft populären Darstellung werden diese weibliche Fabelwesen zwar verführerische Kräfte nachgesagt, aber primäre eher positive Eigenschaften nachgesagt. Auch ansonsten sollen sie sich körperlich nicht vom normalen Menschen unterscheiden, bis auf die Tatsache: Das Nixen überwiegend im Wasser leben.