Die Archäoastronomie mitten im Wäldern des Lausitzer Berglands
Die wissenschaftliche Fachrichtung der Archäoastronomie mag sich vielleicht etwas seltsam anhören, aber sie wird als etablierter wissenschaftliches Fach betrachtet. Schließlich wurden viele historische Bauwerke – wie das englische Stonehenge – astronomischen Vorgaben gebaut. Auch in der Lausitz wurden diverse Funde in diesem Bereich gemacht. Bei einigen Funden konnte eine menschliche Bearbeitung nachgewiesen werden, bei anderen – wie die Kälbersteine bei Sohland – ist die Zuordnung zur Archäoastronomie strittig.
“Archäoastronomie” – “Welches die Fächer Astronomie, Archäologie, Geodäsie, Geschichte, Religion, u.a. kombiniert”
>>Technische Universität Berlin<<
“Archäoastronomie in Raum und Zeit – Die Geschichte der Astronomie alter Kulturen ist Thema der Archäoastronomie. Der gestirnte Himmel hat schon immer Menschen in allen Teilen der Welt fasziniert. … Entdecken Sie das interdisziplinäre Fach der Archäoastronomie, welches die Fächer Astronomie, Archäologie, Geodäsie, Geschichte, Religion, u.a. kombiniert.”
“Geschichte der Astronomie alter Kulturen ist Thema der Archäoastronomie”
Lange bevor das wissenschaftliche Fach der Archäoastronomie sich etablieren konnte: Haben viele Menschen in der Lausitz die Legenden um die seltsamen Felsen gekannt. Durch genaue Beobachtung und Messungen konnte schließlich eine erstaunliche Entdeckung gemacht werden.
Kälbersteine bei Sohland: “Archäoastronomie als kalendarisches Sonnenbeobachtungsphänomen entdeckt”
“Eine Besonderheit, die die Freunde der Arbeitsgruppe Archäoastronomie als kalendarisches Sonnenbeobachtungsphänomen entdeckt haben, ist auf dem Hochplateau zu finden. Eine Sichtöffnung bietet die Möglichkeit zur Bestimmung für die beiden Sonnenwenden und Tag – und Nachtgleichen. Eine Tafel mit vielem Wissenswerten gibt umfangreiche Informationen über diese Granitformation.”
“Sichtöffnung bietet die Möglichkeit zur Bestimmung für die beiden Sonnenwenden und Tag – und Nachtgleichen”
Zwar sind die Ergebnisse eindeutig, dennoch ist Zuordnung der Kälbersteine bei Sohland – als rein menschliches Werk – strittig. Der ausschlaggebende Punkt dürfte die beeindruckende Größe der Felsenquader sein.
“In einem der Sichtfenster erscheint die Sonne genau am Tag der Wintersonnenwende”
” … Spalten, die sich durch den großen Felsenquader ziehen: „Hier: Genau von Ost nach West und von Nord nach Süd verlaufen die Klüfte und bilden zwei Sichtfenster.“ Und jetzt kommt’s: „In einem der Sichtfenster erscheint die Sonne genau am Tag der Wintersonnenwende, in dem anderen genau zur Sommersonnenwende. Und hier“, … zeigt auf einen dritten Spalt, „hier steht die Sonne am Morgen und am Abend des Frühlings- und Herbstanfangs.“ Ralf Herold und Hilmar Hensel haben es bemessen und berechnet. Und sie haben es mit eigenen Augen gesehen. Also ist der Riesenfelsen womöglich doch ein Werk von Menschenhand?”
“Der Riesenfelsen womöglich doch ein Werk von Menschenhand?”
Die Ergebnisse ließen sich leicht als Laune der Natur abtun, doch in der Umgebung sind vergleichbare Felsformationen – mit ähnlicher Funktionsweise – zu finden. Zwar mögen sie alle unterschiedlich aussehen, aber faktisch alle können die Sonnenwende – durch eine Sichtöffnungen im Felsgestein – exakt bestimmen.
“Möglichkeit kalendarischer Sonnenbeobachtungen zur Bestimmung der Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen”
“Sichtöffnungen im Felsgestein bieten die Möglichkeit kalendarischer Sonnenbeobachtungen zur Bestimmung der Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen. Zur Erforschung des Phänomens gründete die Sternwarte 2008 die Fachgruppe Archäoastronomie.”
“Zur Erforschung des Phänomens gründete die Sternwarte 2008 die Fachgruppe Archäoastronomie”
Die ganze Diskussion rund um das Thema wird wohl Mitnichten einer trocknen wissenschaftlichen Diskussion unterworfen: Hierbei kommen mehrere Gründe zusammen. Lange vor der “offiziellen Entdeckung” haben sich viele Legenden um die Felsen gerankt. Außerdem sollen einige noch in der frühen Neuzeit als Heiligtümer genutzt worden sein. Aber das grundlegende Problem dürfte vermutlich an ganz anderer Stelle liegen: Viele heutige Wissenschaftler trauen diese herausragenden Ingenieursleistung den damaligen Menschen einfach nicht zu.Schließlich ist dazu eine genaue Beobachtung des Himmels über mehrere Jahre nötig.