Karl der Große und die EU: „Europäische Einigung verdient gemacht haben“

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Kampf um Germanien (1/2): Der Verrat des Arminius – Seit dem 15. Jahrhundert wurde Arminius als „Hermann, der Cherusker“ zum deutschen Nationalhelden verklärt.“ – Sicherlich ein schönes Beispiel wie Geschichtsverklärung funktionieren kann.

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Doch wie kam es eigentlich dazu: Das damals im Jahre 1871 frisch gegründete Deutsche Kaiserreich hatte dringend eine „identitätsstiftende Geschichtsschreibung“ nötig. Die echten historischen Fakten mussten da schon mal zur Seite treten. Zwar trugen die Germanischen Stämme in der Varusschlacht tatsächlich einen haushohen Sieg gegen das Römische Reich davon, allerdings der Deutsche Kaiser sah sich selbst eher als legitimer Erbe des Römischen Reiches – respektive Weströmischen Reiches – an: Ganz demonstrativ ließ sich Kaiser Wilhelm II (Regentschaft 1888 bis 1918 ) im Römischen Gewand krönen und so auch auch zeichnen. Jenen offenkundigen Widerspruch mussten die damaligen Geschichtsschreiber irgendwie geschickt wegerklären oder ignorieren.

Verrat des Arminius“ – Der Staatsfunk nimmt die Perspektive des Römischen Reiches ein

Ohnehin hat sich seit dieser Zeit nicht viel geändert. Alleine der Titel von staatlichen Rundfunk ist regelrecht entlarvend: „Verrat des Arminius“ – Der Staatsfunk nimmt die Perspektive des Römischen Reiches ein. Aber fraglos kann das Römische Reich in der heutigen Politik regelrecht eine neue Wiederauferstehung feiern.

Karlspreis: „Europäische Einigung verdient gemacht haben“

>>Karlspreis<<

„Der Internationale Karlspreis zu Aachen, der 1950 erstmals vergeben wurde, ist der älteste und bekannteste Preis, mit dem Persönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet werden, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben.“

Unerwünschte Demokratie – Karlspreis: Setzen sich Adelsfamilien setzen sich für die Europäische Union ein?

Der Namensgeber des Preises ist selbstredend Karl der Große und als Schirmherren stellen sich die königlichen Adelsfamilien bereit. Aber wer war eigentlich dieser heutzutage hochverehrte „Karl der Große“ gewesen?

Karl der Große – „Wie wird man Erbe der römischen Imperatoren?“

>>G/Geschichte<<

„Wie wird man Erbe der römischen Imperatoren? … Am Weihnachtstag des Jahres 800 krönt Papst Leo III. den Frankönig Karl den Großen zum Römischen Kaiser. … Und nach den Zurufen wurde er nach dem Brauch der alten Kaiser durch den Kniefall geehrt und fortan Kaiser und Augustus genannt.“

Karl der Große – „Brauch der alten Kaiser durch den Kniefall geehrt und fortan Kaiser und Augustus genannt“

Der Machtanspruch das Weströmische Reich fortzuführen kommt aber nicht nur von Karl den Großen her, sondern das Oströmische Gegenstück – respektive Byzanz – teilt in einer diplomatischen Note – ganz offiziell mit: „Michael I. 812 Karl seinerseits mit dem Kaisertitel und als „Bruder“ ansprach“ .

Karl der Große als Römischer Kaiser und internationaler Anerkennung: „Michael I. 812 Karl seinerseits mit dem Kaisertitel und als „Bruder“ ansprach“ 

Also die offizielle Fortführung des Weströmischen Reiches war als besiegelt und darin waren sie alle damaligen Zeitgenossen einig: Gewiss muss diese Ansicht heutzutage niemand teilen, aber das antike Römische Reich ging auch durch seine Kriege und Intrigen in die Geschichte ein. Insbesondere die Schlacht am Süntelunter Verantwortung Karl des Großen – gegen Sachsenherzog Widukindsteht steht hierfür recht exemplarisch da.

Sachsenherzog Widukind: „Wir verteidigen unsere Götter, unser Leben und unsere Freiheit!“ 

>>Schaumburger Nachrichten<<

„Sie kämpfen aus Hass, Gier und Neid, wir verteidigen unsere Götter, unser Leben und unsere Freiheit!“, schrie Sachsenherzog Widukind seinen Männern zu. „Siegen wir, dann sind wir wieder ein freies Volk!“ Dann riss er die Faust hoch und stürmte mit blitzendem Schwert auf die feindlichen Reihen los. Dicht hinter und neben ihm mit wildem Gebrüll seine Kampfgefährten.“

Sachsenherzog Widukind zu den Armeen Karls des Großen: „Sie kämpfen aus Hass, Gier und Neid“

Tatsächlich soll die Schlacht am Süntel mit einer klaren Niederlage für das Fränkische Heer geendet haben. Aber mit dieser Schmach gab sich Karl der Große keineswegs zufrieden. Wie üblich zu dieser Zeit fand daraufhin eine sogenannte „Friedensversammlung“ statt, wo nach alter Sitte alle Beteiligten ohne Waffen erscheinen sollten. Nur hatte der Fränkische Herrscher sich eine List überlegt.

„4500 Rädelsführer der Sachsen seien an einem Tag enthauptet worden – Heißt es stolz in den karolingischen Reichsannalen“

>>Der Skandal der Skandale von Manfred Lütz (Buch) <<

„Was als Skandal, als »Blutgericht von Verden«, in die Geschichte eingegangen ist, löst heute noch wissenschaftliche Kontroversen aus. 4500 Rädelsführer der Sachsen seien an einem Tag enthauptet worden, heißt es stolz in den karolingischen Reichsannalen. Schrecken zu verbreiten, war damals eine Methode zur Sicherung der Staatsgewalt.“

„Karl der Große ließ 4500 Sachsen gefangennehmen und zur Mündung der Aller in die Weser bei Verden bringen“

>>Weser Kurier<<

„Laut den Reichsannalen soll es sich wie folgt zugetragen haben: Karl der Große ließ 4500 Sachsen gefangennehmen und zur Mündung der Aller in die Weser bei Verden bringen.“

„Blutgericht von Verden“ – Friedensversammlungen wurden nur als Vorwand für ein Massaker genutzt

Die Friedensversammlungen wurden nur als Vorwand für ein Massaker genutzt. Dieses Ereignis wird heutzutage in der zeitgenössischen Geschichtsschreibung kräftig herunter geschrieben, obwohl keinerlei neuen Quellen oder Belege hingekommen sein sollen. Nichtsdestoweniger fand aber ein weiteres Massaker – nach genau den selben Ablauf – statt.

Blutgericht von Verden hat Schule gemacht: „939 ließ er 30 sorbische Fürsten ermorden, um deren Aufstände zu beenden“ 

>>Stadtwiki Dresden<<

„König Otto I. betraute Gero 937 in der Nachfolge des verstorbenen Bruders mit der Grenzwacht gegen die Slawen. Das von ihm beherrschte Gebiet umfasste große Teile der heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg zzgl. Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Gero verband ungewöhnliches kriegerisches Talent mit hoher Einsicht und Tatkraft und wurde der eigentliche Begründer der deutschen Herrschaft in den Slawenländern östlich der Elbe. Dabei ging er häufig brutal vor. 939 ließ er 30 sorbische Fürsten ermorden, um deren Aufstände zu beenden. 941 hatte Gero den größten Teil der Gebiete an der mittleren Elbe und unteren Saale unterworfen. Neben Waffengewalt setzte er erfolgreich auf Verrat durch einzelne sorbische Fürsten.“

„Begründer der deutschen Herrschaft in den Slawenländern östlich der Elbe“

Die Sorbische Fürsten wurden ebenfalls unbewaffnet zu vermeintlichen Friedensverhandlungen gelockt und anschließend heimtückisch ermordet. Oder anders: Heimtückische Intrigen und hinterhältiger Verrat gehören auch heute noch zum Standardprogramm der Politik der Europäischen Union dazu. Und deren Vertreter blicken im fernen Brüssel über die entlegenen Provinzen ihres neuen Imperiums herab.