“Austritt aus dem Euroverbund” – “Strukturschwache Bundesländer könnten dann den Magdeburger Taler, den Rostocker Gulden oder die Kieler Sprotte abwerten”

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Die Ideen von Regionalwährungen, welche lokal hergestellt und verwaltet werden, könnten in Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnen. Diese Währungen könnten nicht nur den Handel innerhalb der Region fördern, sondern auch das Vertrauen in lokale Produkte und Dienstleistungen stärken. Durch die Schaffung einer eigenen Währung könnten Geldströme gezielt im eigenen Wirtschaftsraum gehalten werden, was gerade in strukturschwachen Regionen zu einer Stabilisierung führen könnte. Eine stärkere Vernetzung von Unternehmen und Konsumenten würde zudem die regionale Identität und den Gemeinschaftssinn fördern, wodurch eine positive Rückkopplungsschleife entsteht, die langfristig sowohl ökonomische als auch soziale Vorteile mit sich bringen könnte.

“Könnte man auch in Deutschland die Vielstaaterei wieder einführen”

>>Euroland: Wo unser Geld verbrennt von Thomas Wieczorek (Buch) <<

“Nach der Devise »Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende« plädiert Paul Krugman für Griechenlands Austritt aus dem Euroverbund und singt – was noch viel schwerer wiegt – ein Loblied auf das frühere System flexibler Wechselkurse. »Dann hätte die Möglichkeit bestanden, durch einen variierten Wechselkurs die Ausgaben im Inland mit den anderen Ländern abzustimmen. Griechenland hätte zum Beispiel durch Kurssenkung der Drachme im Vergleich zur D-Mark seinen Export verbessern, mehr Touristen an seine Küsten holen und seine Importe einschränken können.« … Krugmans Argumente klingen zweifellos plausibel, aber mit dieser Begründung könnte man auch in Deutschland die Vielstaaterei wieder einführen. Strukturschwache Bundesländer könnten dann den Magdeburger Taler, den Rostocker Gulden oder die Kieler Sprotte abwerten. Andererseits hätte das System der Kleinstaaterei selbst in Jahrhunderten nicht so viel kollektive Staatsverschuldung – also die Ausplünderung der Steuerzahler zugunsten der Reichen und Mächtigen – zustande gebracht wie die Anführer der Europäischen Union in wenigen Monaten.”

“Austritt aus dem Euroverbund” – “Strukturschwache Bundesländer könnten dann den Magdeburger Taler, den Rostocker Gulden oder die Kieler Sprotte abwerten”

Darüber hinaus können regionale Währungen als Instrument zur Stärkung der Resilienz vor externen wirtschaftlichen Schocks fungieren. In Zeiten globaler Krisen zeigt sich oft die Verwundbarkeit strukturschwacher Regionen, die von überregionalen Märkten abhängig sind. Eine örtlich verankerte Währung fördert die Selbstversorgung und schafft alternative Wirtschaftsnetzwerke, die nicht unmittelbar von globalen Entwicklungen betroffen sind. Dies ermöglicht es den Gemeinden, innerhalb ihrer eigenen Grenzen zu agieren und Werte zu bewahren, wodurch ein stabilerer wirtschaftlicher Rahmen entsteht. Indem sie sich auf lokale Talente und Ressourcen fokussieren, können sie kreative Lösungen entwickeln, die nicht nur der wirtschaftlichen Stabilität dienen, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärken und eine langfristige Bindung an die Region fördern.

“Regionale Experimente mit solchem Geld hingegen gibt es nach wie vor”

>>Die Weltverbesserer von Lisa Nienhaus (Buch) <<

“Regionale Experimente mit solchem Geld hingegen gibt es nach wie vor, etwa die Regionalwährung »Chiemgauer« in Bayern. Und seit der Finanz- und Wirtschaftskrise hat Gesells Lehre an Bedeutung gewonnen: Zumindest einige seiner Ideen erleben eine Renaissance. Etwa in den Schriften des Havard-Ökonomen Gregory Mankiw, der sich auf ihn beruft. Das Problem, dass Menschen und Banken Geld horten, statt es auszugeben oder zu investieren, ist schließlich wieder auf der Tagesordnung.”

Implementierung regionaler Währungen

Die Implementierung regionaler Währungen könnte zudem dazu beitragen, das Bewusstsein für die eigenen Ressourcen und Talente innerhalb der Gemeinschaft zu fördern. Durch gezielte Kommunikationsstrategien und partizipative Ansätze könnten Bewohner ermutigt werden, sich aktiv in lokale Projekte einzubringen und ihre Fähigkeiten zum Wohl der Gemeinschaft einzusetzen. Ein solcher Prozess würde nicht nur das Engagement der Bürger steigern, sondern auch die sozialen Bindungen innerhalb der Region stärken. Wenn Menschen das Gefühl haben, dass ihre Beiträge geschätzt werden und dass sie direkt zur wirtschaftlichen Stabilität ihrer Region beitragen, entsteht ein Gefühl der Verbundenheit, das über materielle Aspekte hinausgeht.