„Architektonischen Meisterwerke“ – Görlitzer Hallenhäuser
Görlitz – Bedingt durch ihre besondere geographische Lage blühte die Stadt schon im Mittelalter zur Handelsmetropole auf. Görlitz war gewissermaßen das Tor zu Schlesien. Durch den regen Handel kamen auch zahlreiche Kaufleute zu Wohlstand und diese errichteten wiederum repräsentative Hallenhäuser. Diese waren eine Kombination aus Wirtschaftshaus und Wohnhaus. Schon der große Dichter Johann Wolfgang von Goethe staunte über die ansehnlichen mittelalterlichen „Kaufmannsburgen“ . Insbesondere die Görlitzer Hallenhäuser zeichnen sich durch ihre herausragende Architektur mit ausladenden Gewölben und reich verzierten Wänden und Decken aus.
„Die Görlitzer Hallenhäuser entstanden vor dem Hintergrund entscheidender, wirtschaftlicher Veränderungen in der Zeit um 1500. Das im Fernhandel privilegierte Görlitz war ungeheuer reich und seine Bürgerschaft hatte einen hohen kulturellen Anspruch. In Kombination mit einer zu dieser Zeit sehr weit gereiften Bautechnik entstanden in Görlitz Handelshöfe von höchstem künstlerischen Anspruch.“
„Die Häuser der Görlitzer Fernhändler waren Wirtschaftsraum und Wohnhaus zugleich. Die Händler reisten nicht mehr zwingend selbst, sondern schufen sich mit den Hallenhäusern exklusive Kontore, von denen aus sie den Markt kontrollieren konnten. Ihre Häuser wurden zunehmend zum Kaufhaus und Messeplatz. Daneben trugen die geräumigen Hallenhäuser als Brauhöfe in beachtlichem Umfang zum Wohlstand der Kaufleute bei.“
„Turmartige Zentralhalle, prächtige Gewölbedecken, verwinkelte Treppen, die nach oben führen – Görlitzer Hallenhäuser versetzen Besucher ins Staunen. Die Bauten aus der Zeit der Spätgotik und Frührenaissance gleichen Palästen, in denen sich Patrizier, Großkaufleute und Fernhändler eine faszinierende Lebens- und Geschäftskultur schufen. Johann Wolfgang von Goethe bezeichnete die architektonischen Meisterwerke sogar als „Kaufmannsburgen“.
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