Als das Strahltriebwerk Jumo 004 von Junkers in Lausitz produziert wurde
Lausitz – Das Strahltriebwerk Jumo 004 von Junker sollte die Welt verändern. Es stellt das erste serienreife Düsenstrahltriebwerk der Welt dar. Ursprünglich für militärische Abfangjäger entwickelt, wurde es jedoch am Ende des Krieges einer zivilen Nutzung zugeführt. Noch fliegen moderne Passagierjets mit Strahltriebwerken: Die beinahe alle auf die Junkers-Konstuktion zurückgehen. Zudem wurden die ersten Jumo 004B Triebwerke unter strengster Geheimhaltung in der Lausitz produziert und zwar unweit von Zittau.
Strahltriebwerk Jumo 004 von Junkers: „Tarnunternehmen der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke“
„Das Tarnunternehmen der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke war hier erst gegen Ende des Zweiten Weltkrieges untergebracht. Zuvor wurden unter anderem Montage- und Lagerhallen, Bunker, Luftschutztürme und eine Tankstelle errichtet. Ab 1944 folgte die Herstellung von Triebwerken des Typs Junkers Jumo 004B. Die habe man über Zittau mit verdeckten Güterzügen der Bahn in Richtung Reichenberg und Warnsdorf (Varnsdorf) zu den Montageorten der Flugzeuge in Bayern transportiert, wie aus Quellen hervorgeht.“
„Über Zittau mit verdeckten Güterzügen der Bahn“
Das Strahltriebwerk Jumo 004 von Junkers war nicht irgendein Triebwerk, sondern es bildet den Urahn aller heutigen Flugzeugtriebwerke ab. Als erster Strahltriebwerk wurde es überhaupt in Serie produziert. Sogar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg wurde es weiter hergestellt.
„Junkers Strahltriebwerk Jumo 004 war das erste serienreife Düsenstrahltriebwerk der Welt“
„Das Junkers Strahltriebwerk Jumo 004 war das erste serienreife Düsenstrahltriebwerk der Welt. Etwa 5.000 Einheiten, hauptsächlich Jumo 004 B, des Triebwerks wurden bis Ende des 2. Weltkriegs in Deutschland produziert und vornehmlich für die zweistrahlige Messerschmitt Me 262 sowie die Arado Ar 234 verwendet. Das Strahltriebwerk wurde sogar nach dem Krieg noch in einigen osteuropäischen Ländern in weiterentwickelten Varianten produziert und eingesetzt.“
Jumo 004: „Sogar nach dem Krieg noch in einigen osteuropäischen Ländern in weiterentwickelten Varianten produziert“
Eine vergleichbare Entwicklung fand auch in westeuropäischen Ländern und den USA statt. Durch den verlorenen Krieg wurden jede Menge Konstruktionszeichnungen und erhaltene Jumo 004 B Triebwerke erbeutet. Jene bildeten die Grundlage – mehr oder weniger – aller späteren Stahlflugzeuge ab. Das zeichnet sich recht gut am Beispiel des Flugzeugs „152“ ab. Es sollte ursprünglich die Grundlage des Flugzeugbaus in der DDR bilden, was aus verschiedenen Gründen allerdings nichts wurde.
Triebwerk Pirna 014 – Eine direkte Weiterentwicklung des Jumo 004 B
„Für Start und Landung sollten 1000 Meter Rollstrecke reichen. Schon in der nächsten Entwicklungsstufe 152/I erhöhte Cheyngenieur Fritz Freytag die Passagierzahl auf 40 und plante übergangsweise als Antrieb statt des erst noch zu entwickelnden Pirna 014 das sowjetische Tumanski RD-9B.“
DDR-Passagierjet 152 sollte mit Pirna 014 fliegen
Die ursprünglichen Pläne sahen vor, dass der DDR-Passagierjet mit dem Triebwerk „Pirna 014“ fliegt. Es war eine direkte Weiterentwicklung des Jumo 004 B. Warum die DDR-Führung ausgerechnet auf ein Triebwerk zurückgriff, was zu NS-Zeiten entwickelt wurde? – Die Antwort darauf dürfte recht einfach sein: Die Entwicklung von neuen Triebwerken kostet nun mal Geld. Das ist auch heute auch nicht viel anders. Es ist eben viel einfacher eine bestehende Konstruktion – die auch noch funktioniert – weiter zu entwickeln, als mit einen weißen Blatt Papier von vorn anzufangen.