Werden alle Transaktionen mit Kryptowährungen gläsern?
Jede Transaktion mit einer Kryptowährung soll gläsern werden. Genauso wie bei Zentralbankwährungen soll sich das Geschehen lückenlos nachverfolgen lassen. Aber so richtig werden sich die Pläne nicht umsetzen lassen, auch wenn es sich alles sehr gruselig anhört.
“Handel mit Kryptowährungen” – “Namen, die Anschrift, das Geburtsdatum und die Kontonummer erfassen”
“Eine Plattform für den Handel mit Kryptowährungen müsste innerhalb der EU den Namen, die Anschrift, das Geburtsdatum und die Kontonummer erfassen. Zudem soll auch der Name der Person angegeben werden, die das Ziel des Transfers ist.”
Werden alle Transaktionen mit Kryptowährungen gläsern?
Es wird sogleich noch verkündet: Weshalb die Regulierung erfolgen soll. Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung müssen verhindert werden. Aber beim genauen Lesen tauchen noch ganz andere Gründe auf.
“Missbrauch von Kryptowährungen für Zwecke der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verhindern”
“Die EU-Kommission behauptet im Gleichklang mit den meisten Regierungen weltweit, dass die neuen Regelungen den Missbrauch von Kryptowährungen für Zwecke der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verhindern sollen. … Die sollen künftig bei allen Transaktionen Informationen über Auftraggeber und Begünstigte übermitteln, also den Sender und den Empfänger eines Assets identifizierbar speichern.”
“Bei allen Transaktionen Informationen über Auftraggeber und Begünstigte übermitteln”
Aber damit nicht genug: Die Bundesregierung hat gegen zahlreiche Staaten – teilweise sogar Einzelpersonen – Sanktionen verhängt. Diese haben längst auf Kryptowährungen umgeschwenkt.
“Die Anonymität der Krypto-Transfers teilweise ausgehebelt”
>>Rechtsanwalt Sascha Fehsenfeld<<
“Außerdem soll eine Überprüfung und Überwachung hinsichtlich derjenigen Personen gewährleistet werden, die mit Sanktionen belegt worden sind. Aus diesem Grund wird die Anonymität der Krypto-Transfers teilweise ausgehebelt.”
Geldwäsche & Terrorfinanzierung oder anlasslose Überwachung von Bürgern & Unternehmen?
Allerdings spiegeln die Maßnahmen zugleich auch die eigene Bedeutungslosigkeit wider: All diese Verordnungen lassen sich bestenfalls im EU-Raum umsetzen, aber die Europäische Union hat sich bei Kryptowährungen längst selbst marginalisiert: Weder sind große internationalen Handelsplattformen in der EU anzutreffen, noch werden nennenswerte Mengen an Kryptowährungen geschürft. Zudem lassen sich Kryptowährungen auch direkt – ohne regulierte Handelsplattformen – übertragen. Es dürfte also weniger um Geldwäsche oder Terrorfinanzierung gehen, sondern vielmehr die anlasslose Überwachung von Bürgern und Unternehmen.