Wie gesund sind Obst und Gemüse tatsächlich?

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Obst und Gemüse werden als gesund betrachtet, während Fleisch und zuckerreiche Produkte als ungesund angesehen werden. Diese Auffassung wird häufig verbreitet, jedoch bleibt der Beweis häufig aus.

Es existieren zahlreiche Richtlinien und Empfehlungen zur gesunden Ernährung, und täglich erscheinen neue Studien zu diesem Thema. Oft widersprechen sich die Ergebnisse, wodurch unklar bleibt, was eine gesunde Ernährung tatsächlich ausmacht und aus welchen Gründen dies so sein sollte. Es gestaltet sich als schwierig, die genauen Effekte und Ursachen im Zusammenhang mit der Ernährung wissenschaftlich präzise zu bestimmen und voneinander abzugrenzen. Meistens basieren die Erkenntnisse lediglich auf Vermutungen und Hypothesen, die auf statistischen Zusammenhängen beruhen. Dies ist auf die zahlreichen Einschränkungen in der Ernährungsforschung zurückzuführen, die klare Ursache-Wirkungs-Beziehungen nicht zulassen. Es wäre beispielsweise absurd, den Einfluss von Fertiggerichten wie Dosenspaghetti auf die Gesundheit zu untersuchen. Der erzwungene Verzehr, dem niemand länger als ein bis zwei Wochen nachgeben würde. Zusätzlich könnte es sicherlich grundlegende ethische sowie kulinarische Fragen aufwerfen.

Doch das ist noch nicht alles. Wie sieht es mit dem Konzept der Störfaktoren aus? Störfaktoren sind Elemente, die einen unerwünschten verzerrenden Einfluss auf die Ergebnisse von Beobachtungsstudien ausüben können. Dazu zählen Lebensstilfaktoren wie Geschlecht, Einkommen, Freizeitverhalten, Wohnsituation sowie verschiedene zwischenmenschliche Aspekte. Auch alltägliche Einflüsse wie Sonneneinstrahlung und Luftqualität in unterschiedlichen Ländern können die Resultate beeinflussen und verfälschen, ohne dass sie in den Fragebögen erfasst werden. Zwar verwenden die Studiendesigner verschiedene statistische Methoden zur Korrektur dieser Verzerrungen, jedoch ist unklar, welche dieser Faktoren in welcher Weise die Ergebnisse beeinflussen.

Ein weiterer Aspekt ist die Verzerrung bei der Veröffentlichung von Studien. Die Forschungslandschaft ist unausgewogen, da Arbeiten mit zeitgemäßen und gesellschaftlich akzeptierten Ergebnissen eher veröffentlicht werden als solche mit gegenteiligen Befunden. Zum Beispiel analysieren zwei Studien den Zusammenhang zwischen rotem Fleisch und Herzinfarkten. Nur eine dieser Studien findet eine positive Korrelation – also, je öfter rotes Fleisch, desto häufiger Herzinfarkte – und diese wird wahrscheinlich eher veröffentlicht, während die andere Studie, die keine oder sogar eine negative Korrelation feststellt, in der Schublade bleibt.