Die regionale Geschichte über das Schloss Mühlberg in der Lausitz
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Lausitzer Geschichte – In Mühlberg in der Lausitz thront majestätisch das >>Mühlberger Schloss<<. Die im zweiten Halbjahr des 12. Jahrhunderts anstelle einer sorbischen Festung errichtete Wasserburg wurde 1535 durch ein Feuer zerstört. In Dokumenten aus dem Jahr 1272 wird das Schloss bereits als Wasserburg mit einem Steinturm sowie Wohn- und Wirtschaftsgebäuden erwähnt. Ursprünglich diente es im 8. oder 9. Jahrhundert als sorbische Verteidigungsanlage, was auf die frühen Anfänge der Besiedlung Mühlbergs hindeutet.
Die Burg, die einst durch Wälle und mit Wasser gefüllte Gräben gesichert war, hatte einen quadratischen Grundriss. Auf diesen Fundamenten wurde das Schloss nach dem Stadtbrand von 1545 unter Herzog Moritz im Stil der Renaissance als Wirtschafts- und Jagdschloss neu errichtet und einige Jahre später unter Kurfürst August als Vierflügelbau mit spätgotischer Kapelle vollendet. Über einen gepflasterten Weg, wo einst eine Zugbrücke existierte, gelangt man zu einem Holztor, das den Zugang zum Schlosshof bildet. Schlichte Giebel im Renaissance-Stil und eine Sonnenuhr über dem Schlosshoftor zieren das Bauwerk.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Gräben trockengelegt. In den letzten Jahrzehnten war die Nutzung von zahlreichen Veränderungen geprägt. Neben Wohnungen beherbergte das Gebäude auch das Amtsgericht, ein Gefängnis sowie seit 1859 das Hauptzollamt. Im 19. Jahrhundert wurden die zwei- und dreigeschossigen Gebäudeteile ohne Schmuck verputzt, wobei die sie gliedernden Pilaster entfernt wurden. Auch die Zwerchhäuser, die die steilen Satteldächer zierten, wurden abgerissen; einzig das Zwerchhaus an der Südfassade, welches das zentrale Tor krönt, blieb erhalten.
Aus diesem erhebt sich seit 1773 ein achteckiger Dachreiter, der mit Schiefer gedeckt ist und eine Glockenhaube trägt. Die ehemalige Burgkapelle wurde in den Ostflügel integriert, wobei ihre Apsis im 15./16. Jahrhundert zum Turm aufgestockt wurde. In der Nordostecke des Hofes steht ein polygonaler Treppenturm. In jüngerer Zeit fanden zudem Schulräume, ein Jugendclub, die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv dort Platz. Heute beherbergt dieses beeindruckende und historisch bedeutende Bauwerk mehrere Wohnungen, und im Jahr 1999 wurde es unter der Bedingung einer sensiblen und denkmalgerechten Sanierung privatisiert.