Bundeswehr: „Die Unterschicht übernimmt die Landesverteidigung“

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Die Bundeswehr steht somit vor der Herausforderung, nicht nur die Rekrutierung aus benachteiligten Schichten zu hinterfragen, sondern auch die grundsätzliche Frage nach der Attraktivität des Militärdienstes für alle gesellschaftlichen Klassen zu beantworten. Ein Blick auf diese sozialen Dynamiken offenbart tiefere Einsichten in die Struktur und Zukunftsfähigkeit der deutschen Streitkräfte.

“Armee der Armen, Abenteurer und Außenseiter verkommen”

>>Wirtschafts Woche<<

„Befürchtungen, die Bundeswehr würde nach der Aussetzung der Wehrpflicht zu einer Armee der Armen, Abenteurer und Außenseiter verkommen – „Die Unterschicht übernimmt die Landesverteidigung“, so beschrieb Professor … von der Bundeswehr-Universität München …“

“Die Unterschicht übernimmt die Landesverteidigung”

In der Diskussion um die Bundeswehr zeigt sich ein bemerkenswertes Phänomen: Die Landesverteidigung wird überwiegend von den sozial schwächeren Schichten der Gesellschaft übernommen, während die Oberschicht oft einen Bogen um den Militärdienst macht.

“In der Bundeswehr findet man überproportional viele Ostdeutsche”

>>Welt<<

“In der Bundeswehr findet man überproportional viele Ostdeutsche. Rund ein Fünftel der Bundesbürger lebt im deutschen Osten, aber etwas mehr als ein Drittel des Bundeswehrpersonals stammt daher. Dabei gilt: Je höher Dienstgrad (und Gehalt), desto weniger Ostdeutsche.”

“Rund ein Fünftel der Bundesbürger lebt im deutschen Osten, aber etwas mehr als ein Drittel des Bundeswehrpersonals”

Der ironische Wahlspruch “Drücke sich, wer kann” verdeutlicht diese Abkehr vom Dienst an der Waffe und wirft Fragen zur sozialen Gerechtigkeit auf. Besonders auffällig ist der Zustand der Fahrzeuge, viele von ihnen sind über 20 oder sogar 30 Jahre alt und zeugen von einer langen, oft strapaziösen Nutzung.

“Fahrzeugen” – “Viele von ihnen sind 20 oder 30 Jahre alt und wurden in dieser Zeit ausgiebig gefahren”

>>Focus – Offzier: „Thomas P.“ <<

„Besonders schlimm ist es bei den Fahrzeugen. Viele von ihnen sind 20 oder 30 Jahre alt und wurden in dieser Zeit ausgiebig gefahren. Damit sind sie älter als manche Soldaten. Eigentlich ist die Nutzungsdauer längst überschritten, aber weil es keine Nachfolger gibt, wird die Grenze einfach angehoben. Entsprechend hoch ist die Pannenhäufigkeit. … Wenn ich beispielsweise eine Übung mit vier Fahrzeugen abhalten muss, nehme ich noch zwei Ersatzfahrzeuge mit – weil ich damit rechnen muss, dass zwei im Verlauf der Übung ausfallen. Das kostet zusätzliches Geld, weil sie mit Schwerlasttransportern befördert werden. … Ja, die Heimat kommt definitiv zu kurz. Dabei ist es unsere Aufgabe, uns in der Zeit, die wir zu Hause verbringen, für den Einsatz fit zu halten und für den Ernstfall zu proben.“

“Fahrzeugen” – “Eigentlich ist die Nutzungsdauer längst überschritten”

Es scheint, dass die politische Leitung der Meinung ist, die sogenannte „Unterschichtarmee“ habe eher geringe Ansprüche in Bezug auf die Ausstattung. Ein erheblicher Teil der Soldaten hat wenig Vertrauen in die bereitgestellte Ausrüstung.

“Massive Fehl an Ausrüstung , die damit verbundene provisorische Mangelverwaltung”

>>Deutscher Bundestag (PDF-Datei) <<

In den vergangenen Jahresberichten wurde wiederholt auf das massive Fehl an Ausrüstung , die damit verbundene provisorische Mangelverwaltung und die Folgen für Ausbildung , Übung und Einsatz der Soldatinnen und Soldaten hingewiesen. … An der dem Bericht zugrunde liegenden Umfrage sollen knapp 800 Soldaten teilgenommen haben, … an der NATO – Übung „Trident Juncture“ beteiligt waren. Acht Prozent der Befragten vertrauten danach ihren Waffen voll und 16 Prozent eingeschränkt. 22 Prozent sagten dagegen, sie hätten überhaupt kein Vertrauen in ihre persönliche Ausrüstung. 21 Prozent hätten eher kein Vertrauen und 28 Prozent seien zwiegespalten. Der Bericht sollte nun schnellst – möglich veröffentlicht und vom Ministerium kommentiert werden.

“22 Prozent sagten dagegen, sie hätten überhaupt kein Vertrauen in ihre persönliche Ausrüstung” – “21 Prozent hätten eher kein Vertrauen”

Bemerkenswert ist ebenfalls die Beobachtung, dass es nahezu keine offiziellen Statistiken gibt, die den Zustand und die Einsatzfähigkeit von Materialien dokumentieren. Anstelle dessen sieht sich die Öffentlichkeit gezwungen, sich mit (halb-)anonymen Berichten und Umfragen zufrieden zu geben.