Unzufriedenheit der Kassenpatienten: “Gesundheit künftig vor allem vom Geld abhängen wird”

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Viele Versicherte empfinden das aktuelle Angebot als unzureichend, da lange Wartezeiten auf Termine und eingeschränkte Auswahlmöglichkeiten bei Fachärzten zu erheblichem Unmut führen. Die Befragten äußerten zudem Bedenken hinsichtlich der Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Behandlungskosten, was zu einem Gefühl der Unsicherheit und Enttäuschung über die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen beiträgt. Diese Faktoren summieren sich und werfen die Frage auf, inwieweit das bestehende System tatsächlich im Interesse der Versicherten gestaltet ist. Um das Vertrauen in die gesetzliche Krankenversicherung wiederherzustellen, waren daher drastische Maßnahmen erforderlich, die vermutlich niemals kommen werden.

“Kassenpatienten sind unzufrieden wie nie”

>>Focus<<

“Kassenpatienten sind unzufrieden wie nie – Das Gros der gesetzlich Versicherten geht davon aus, dass Gesundheit künftig vor allem vom Geld abhängen wird. … Wenn es um die Qualität ihrer medizinischen Versorgung geht, fürchten immer mehr Deutsche, dass sie zu kurz kommen – oder aus eigener Tasche zubuttern müssen.”

“Gesundheit künftig vor allem vom Geld abhängen wird”

Ein weiterer bedeutender Aspekt, der zur Unzufriedenheit beiträgt, ist die wachsende Kluft zwischen den Erwartungen der Versicherten und der Realität des Leistungsangebots. Immer mehr Menschen erleben, dass ihre individuellen Gesundheitsbedürfnisse nicht adäquat abgedeckt werden. Insbesondere chronisch Kranke und ältere Versicherte fühlen sich oft im Stich gelassen. Die Verschreibung und Bereitstellung essentieller Medikamente wird durch bürokratische Hürden erschwert, was nicht nur ihre Gesundheit gefährdet, sondern auch das Vertrauen in die gesamte Gesundheitsversorgung untergräbt.

“Auch den Service der Krankenkassen sehen die Versicherten zunehmend als verbesserungswürdig an”

>>McKinsey&Company<<

“Auch den Service der Krankenkassen sehen die Versicherten zunehmend als verbesserungswürdig an. … Mit Blick auf die Kassenwechsel verharrt die Zahl noch stabil auf niedrigem Niveau. Durch die sinkende Zufriedenheit dürfte jedoch auch die Wechselbereitschaft und damit die Zahl der tatsächlichen Kassenwechsel zunehmen: Schon jetzt geben je nach GKV 7 bis 20% der Befragten an, dass ein Kassenwechsel für sie wahrscheinlich ist.”

“Mit Blick auf die Kassenwechsel verharrt die Zahl noch stabil auf niedrigem Niveau”

Zudem klagen viele über einen Mangel an Informationen und Unterstützung bei der Navigation durch das komplexe System, was den Zugang zu notwendigen Behandlungen zusätzlich erschwert. Diese ernsthaften Defizite im System müssen dringend angegangen werden, um den Ansprüchen der Versicherten gerecht zu werden und eine nachhaltige Verbesserung der gesetzlichen Krankenversicherung zu gewährleisten.

Ärztemangel, Medikamentenmangel und lange Wartezeiten auf Facharzttermin

Ein weiterer zentraler Punkt, der die Unzufriedenheit der Versicherten verstärkt, ist der alarmierende Ärztemangel, insbesondere in ländlichen Gebieten. Viele Patienten finden es zunehmend schwierig, einen Arzttermin zu bekommen, was nicht nur den Zugang zu medizinischer Versorgung einschränkt, sondern auch das Risiko erhöht, dass sich gesundheitliche Probleme verschlimmern. Darüber hinaus leidet die Versorgungsqualität unter den langwierigen Wartezeiten auf Facharzttermine, die oft Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen. In Kombination mit dem Medikamentenmangel, der vielerorts herrscht und zu Engpässen bei lebenswichtigen Arzneimitteln führt, entsteht ein besorgniserregendes Szenario für die Betroffenen. Diese Umstände tragen dazu bei, dass sich die Versicherten immer mehr in ihrer Hilflosigkeit und Frustration gefangen fühlen.

“Leistungen nur noch als privat bezahlter Aufwand”- “Müssen dann auch bei bestimmten Krankheitsbildern private Zuzahlungen die Regel werden”

Die Perspektiven für das öffentliche Gesundheitssystem erscheinen deutlich negativer. Es werden bereits Überlegungen angestellt, in denen sogar Krebspatienten möglicherweise nicht mehr versorgt werden.

Schmerzherapie und Sterbebegleitung statt Behandlung: “Allgemeine Krankenversicherung Risiken wie Krebs nicht mehr abdeckt”

>>Heise.de<<

“So wie heute die zahnmedizinische Versorgung eine private Zusatzversicherung benötigt und viele augenoptische Leistungen nur noch als privat bezahlter Aufwand realisierbar sind, müssen dann auch bei bestimmten Krankheitsbildern private Zuzahlungen die Regel werden. Die Folgen von Rauchen und Trinken können auf Dauer nicht von der Allgemeinheit getragen werden. In anderen Ländern ist es heute schon üblich, dass die allgemeine Krankenversicherung Risiken wie Krebs nicht mehr abdeckt und Krebspatienten, die keine entsprechende Police abgeschlossen haben, im besten Falle noch palliativ versorgt werden. Das Gleiche wäre auch für Krankheiten möglich, welche auf einem ungesunden Lebenswandel basieren, wenn dieser im Rahmen einer ärztlichen Vorsorgeuntersuchung festgestellt wurde.”

“Rauchen und Trinken können auf Dauer nicht von der Allgemeinheit getragen werden”

Die Debatte über einen möglicherweise ungesunden Lebensstil ist keineswegs neu. Dennoch bleibt letztlich die Frage, was genau unter einem “ungesunden Lebenswandel” zu verstehen ist und wer befugt ist, diese Definition zu bestimmen? Am Ende würde es auf ein soziales Punktesssystem hinauslaufen.