Jordanien: Bombendrohung im christlichen Buchladen
Unbekannter Besucher versetzt Mitarbeiter des Buchladens in Alarmzustand
Besucher sind in dem Laden der jordanischen Bibelgesellschaft (BSOJ) herzlich willkommen. Seit über 50 Jahren bringt der Dienst durch das Angebot von Bibeln in arabischer Sprache den Menschen im Land das Evangelium. Doch der Druck auf Christen wächst. Am vergangenen Dienstag wurde das den Mitarbeitern des Ladens deutlich vor Augen geführt. Munther Namat, Generalsekretär der BSOJ, berichtet.
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Von Open Doors
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„Wie soll ich den Laden in die Luft jagen?“
„Am 22. Oktober, gegen 15 Uhr, betrat ein Mann in den Dreißigern mit einem Rucksack die Buchhandlung. Zu der Zeit waren zwei unserer ehrenamtlichen und einer unserer angestellten Mitarbeiter anwesend. Der Mann fragte, ob wir auch nichtchristliche Bücher hätten und ob unsere Bücher christliche Ideologie enthielten. Nachdem er die Ausrichtung unserer Literatur verstanden hatte, stellte er mehrere Fragen über Christus und seine Wiederkunft. Unzufrieden mit unseren Antworten und dem Gesprächsverlauf, wandte er sich an eine der Ehrenamtlichen und fragte sie: ‚Wie soll ich den Laden in die Luft jagen? Soll ich eine Bombe benutzen?‘ Dann verließ der Mann die Buchhandlung.
Wir haben den Vorfall sofort den Behörden gemeldet, die aktiv nach der Person fahnden. Leider ist es ihnen bislang noch nicht gelungen, ihn festzunehmen.“
Trotz „Angst wie nie zuvor“: Mitarbeiter vertrauen auf Gottes Schutz
Nur wenige Tage zuvor, am 19. Oktober, war die Internationale Buchmesse in Amman zu Ende gegangen. Dort ist die BSOJ regelmäßig mit einem Stand vertreten. Ohne nähere Einzelheiten zu nennen, berichtet Namat von Schwierigkeiten und Herausforderungen während der gesamten Dauer der diesjährigen Messe. Er sagt: „Obwohl es keine Anzeichen dafür gibt, dass zwischen beidem eine Verbindung besteht, verursacht die Aufeinanderfolge von Druck und Drohungen eine erhebliche mentale und emotionale Belastung für das Team.“ Doch inmitten der Ungewissheit und der großen Sorgen erkennt Namat auch positive Auswirkungen der schwierigen Situation. „Es hat uns zusammengeführt, als wir uns im Buchladen versammelten, um uns gegenseitig zu ermutigen und zu unterstützen, unsere Freiwilligen eingeschlossen.“
Eine von ihnen ist Gina, die der Besucher direkt angesprochen hatte. Sie sagt: „Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Angst verspürt wie in diesem Moment, aber ich werde den Buchladen nicht verlassen und nach Hause gehen. Ich will weiter dienen.“
Das Team bittet um Gebet für Schutz und eine Fortführung der Arbeit der BSOJ im Land. Namat sagt: „Wir erinnern uns an das Wort und glauben daran, wenn es dort heißt: ‚Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der, nachdem er getötet hat, Macht hat, in die Hölle zu werfen.‘ (Lukas 12,4-5).“