Ägypten: Dem Tod um Haaresbreite entronnen

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Nach einem überlebten Mordanschlag spürt Sara die Nähe Jesu stärker als je zuvor

(Open Doors, Kelkheim) – Ihre Tochter! – Das war alles, woran Sara* denken konnte, bevor sie das Bewusstsein verlor. Majda* war allein zu Hause, als ihre Mutter auf offener Straße überfallen wurde. Was sollte sie tun, wenn Sara nicht zurückkehren würde? Doch während der Angreifer immer wieder rief: „Stirb, du dreckige Christin!“, verschwammen die Bilder vor Saras Augen und alles wurde schwarz.

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Von Open Doors

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Als Christin deutlich zu erkennen

Es ist ein Wunder, dass Sara heute hier vor uns sitzt. Ihre Tochter, um die sie sich so große Sorgen gemacht hat, sitzt neben ihr; gemeinsam kichern sie und scherzen. Es ist kaum zu glauben, dass Sara vor nicht allzu langer Zeit in der Notaufnahme des Krankenhauses lag und die Ärzte kurz davor waren, sie aufzugeben. Sie zeigt uns Bilder von ihren Wunden; der Anblick ist für uns nicht leicht zu ertragen. Aber für Sara sind diese Bilder sehr bedeutsam, denn sie illustrieren überdeutlich: Gott hat sie vor dem Tod bewahrt!

Sie erzählt, dass sie in den Tagen vor dem Angriff eine seltsame Sorge in sich spürte. Irgendetwas würde passieren, sagte sie ihrer Tochter, aber sie war sich nicht ganz sicher, was. Trotzdem hatte sie keine Angst, auf die Straße zu gehen, um Lebensmittel einzukaufen. Die Straße, in die sie dazu gehen musste, war belebt und hell erleuchtet. Da sie keinen Schleier trug, war sie deutlich als Christin zu erkennen, aber das war noch nie ein Problem gewesen.

Der Angreifer wurde nie belangt

Während sie auf den Laden zuging, betete Sara wie so oft in ihren Gedanken das Vaterunser. Plötzlich spürte sie, wie ein scharfer Gegenstand ihren Körper traf. „Stirb, dreckige Christin!“, hörte sie einen Mann rufen, während ihre Beine zu zittern begannen. „Zuerst habe ich keinen Schmerz gespürt“, erzählt Sara. „Ich muss unter Schock gestanden haben. Ich spürte, dass eine Menge Blut aus meinem Körper floss, und ich fing an, es mit meinem Schal abzutupfen, aber es war zu viel.“

Was dann geschah, erfuhr Sara später von den Leuten, die den Angriff beobachtet hatten. Während sie in Ohnmacht fiel, bedrohte der Angreifer, der die typische weiße Kleidung der islamisch-extremistischen Salafisten trug, sie weiter. Obwohl sich inzwischen eine Menschenmenge versammelt hatte, hielt er es nicht für nötig, zu fliehen. Vielleicht wusste er, dass seine Tat keine großen Konsequenzen haben würde. „Der Angreifer wurde nie für seine Taten zur Rechenschaft gezogen“, sagt Sara. „Das beunruhigt mich. Denn dieses Mal war ich es, aber was ist, wenn es das nächste Mal meine Tochter trifft?“

Innerer Friede – stärker als je zuvor

Saras Geschichte ist kein Einzelfall. Jedes Jahr werden Männer und Frauen in Ägypten wegen ihres Glaubens von islamischen Extremisten angegriffen und teilweise schwer verletzt oder sogar getötet. Obwohl die ägyptischen Behörden diese Verfolgung entschieden missbilligen, kommen viele Extremisten immer noch mit ihren Taten davon: Sie werden für unzurechnungsfähig erklärt und freigelassen oder werden von Verbündeten in der Polizei geschützt, die eine Strafverfolgung verhindern.

Sara und ihre Tochter meiden bis heute die Straße, wo der Angriff stattfand. Trotz der schrecklichen Erinnerung sind sie nicht verbittert. Sara ist nicht wütend auf den Angreifer. Sie vergibt ihm und betet regelmäßig für ihn: „Ich hoffe, dass Gott sein Herz berühren wird“, sagt sie mit einem Lächeln.

Die wichtigste Veränderung in ihrem Leben seit dem Angriff? Ihre Beziehung zu Jesus. Saras Gesicht leuchtet auf, wenn sie über Jesus spricht. Es fällt ihr schwer zu erklären, was sich genau verändert hat, aber sie hat das Gefühl, dass Jesus sie die ganze Zeit über begleitet hat: „Es ist ein Gefühl des inneren Friedens, der inneren Liebe“, sagt sie. Sie freut sich jetzt jeden Tag über das, was sie in Christus hat: „Wenn jemand bereit ist, mich für meinen Glauben zu töten, muss mein Gott mächtig sein“, sagt sie.