Im Namen umstrittener Frauenrechtler: Warum Frauenberufe verschwinden sollen
Im Namen der Gleichberechtigung sollen Frauen in Männerberufen arbeiten. Klassische Frauenberufe sollen am besten Ganz verschwinden. Die betroffenen Frauen fragt bei solchen Entscheidungen natürlich Niemand – wäre dann wohl auch zu viel Gleichberechtigung. Dabei ist die Entwicklung gar nicht so Neu: Schon zu DDR-Zeiten wurden ganz ähnliche Ziele verfolgt.
Gleichberechtigung: Warum Frauenberufe verschwinden sollen
„Alba verzichtet ab der neuen Spielzeit auf die Alba Dancers. „Junge Frauen als attraktive Pausenfüller“ seien nicht mehr zeitgemäß.“
„Eine Verkleidung, die zu diesem Sport gehört und rein gar nichts über den Menschen, der es trägt, aussagt“
Kommentar – eine der betroffenen Frauen meldet sich dazu zu Wort: „Hilfe, wir wurden gezwungen, unserem Sport und somit unserer Leidenschaft nachzugehen. Unseren Vorbildern aus der NBA nachzufeiern.“ Weiter: „Dazu zählt auch das Kostüm. Was mehr nicht ist. Eine Verkleidung, die zu diesem Sport gehört und rein gar nichts über den Menschen, der es trägt, aussagt.“
„Ich verdiente schnell gutes Geld“
„Warum die Formel 1 ihre Grid Girls abgeschafft hat, verstehe ich nicht. Mir hat der Job immer viel Spaß gemacht. Ich habe mit 18 Jahren angefangen, als Hostess zu arbeiten. So habe ich mir mein ganzes Studium finanziert und auch mein Kind jahrelang allein ernährt. Ich verdiente schnell gutes Geld: Ein Stundenlohn von 12 Euro ist üblich, bis zu 22 Euro pro Stunde sind möglich. Oft dauerten Veranstaltungen den ganzen Tag. An manchen Wochenenden habe ich bis zu 760 Euro verdient.“
„So habe ich mir mein ganzes Studium finanziert und auch mein Kind jahrelang allein ernährt“
Manche Politiker gehen sogar noch einem Schritt weiter und fordern: Fast schon unverblümt die Abschaffung des gesamten Hostessen-Berufes. Dabei handelt es sich um einen der wenigen Berufen, wo Frauen in kurzer Zeit noch viel Geld verdienen können. Die Meinung der betroffenen Frauen interessiert bei solchen Entscheidungen indes natürlich Niemanden. Als Allzweck-Begründung muss ein ominöser „gesellschaftlicher Wandel“ herhalten.
„Gesellschaftlicher Wandel“ oder der geförderter staatliche Wandel eine Gesellschaft?
Doch bei genauer Betrachtung handelt es weniger um einen Wandel innerhalb der Gesellschaft, sondern mehr um eine politische Verordnung. Eine Gender-Professur wäre noch vor ein paar Jahrzehnten undenkbar gewesen: Mittlerweile spießen Gender-Studienfächer wie Pilze aus dem Boden. Auch Vereine wie „Pinkstinks Germany“ werden großzügig mit staatlichen Fördergeld bedacht. Wie nahe vermeintliche „Frauenrechts-Gruppen“ am Staat gebaut sind, zeigt sich auch daran: Das über die schleichende Abschaffung des Hostessen-Berufes keinerlei Aufschrei zu vernehmen ist.
„Gender-Dogmatiker“ – „Eine neue Form von Normalität ohne herkömmliche Normalität“
„Die „Gender-Dogmatiker“ wollten „eine neue Form von Normalität ohne herkömmliche Normalität“ durchsetzen – und zwar als allgemeinen Zwang ohne jede Abweichung.“ So werde ein „totalitäres System“ errichtet, im Namen, versteht sich, des Kampfes gegen Norm und Ausgrenzung und Ungleichheit. Das Abgelehnte kehre so, unter neuen Vorzeichen, doppelt und dreifach zurück. Die Sexismuskritiker(innen) seien derart vom Sex, vom Geschlecht, besessen, dass letztlich sie die neuen Sexist(inn)en seien.“
„Die Sexismuskritiker(innen) seien derart vom Sex vom Geschlecht, besessen“
Allerdings ist diese Entwicklung – für gelernte DDR-Bürger – nicht so neu. Bereits zu DDR-Zeiten gab es Zeitschriften: Die mehr für das weibliche Geschlecht gedacht waren. Also Illustrierte, die landläufig als sogenannte „Frauenzeitschriften“ firmieren. Von der Aufmachung her unterschieden sich diese kaum vom aktuellen Zeitschriften für die Frau: Über Mode und Kochtipps, bis hin zu Gesundheitsratschlägen oder allgemeine Tipps für den Alltag. Eine dieser DDR-Frauenzeitschriften nannte sich „Sibylle“ . – Die Herausgeberin hieß mit Vornamen wirklich so.
„Gegner der Gleichberechtigung vertreten den Standpunkt – daß die emanzipierte Frau ihren Charme verliert“
>>Frauen in der DDR von Anna Kaminsky (Buch) <<
„Befürchtungen, dass der Einstieg in »Männerberufe« Frauen unweiblicher mache, hegten nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Ihnen gab die in der DDR anerkannte Ratgeberin Sibylle ermutigend mit auf den Weg: »Gegner der Gleichberechtigung vertreten den Standpunkt, daß die emanzipierte Frau ihren Charme verliert. Eine völlig unsinnige Behauptung, wie die Praxis beweist. Offensichtlich wird hier Charme mit der höchst rückständigen Deutung des ›schwachen Geschlechts‹ verwechselt.“
Schon zu DDR-Zeiten wurde die sogenannte „Gleichberechtigung“ gefördert
Schon zu DDR-Zeiten zog die Regierung gewissermaßen „alle Register“ um klassische Männerberufe auch für Frauen schmackhaft zu machen. Über alles wurde die vielsagende Überschrift „Gleichberechtigung“ gehangen, aber eigentlich war das Ziel nur: Die Frau als – zusätzliche Arbeitskraft – zu gewinnen. Die Zeitschrift aus 1950er Jahren wirkt dabei verblüffend aktuell, wie ein Beispiel recht anschaulich zeigt.
Frauen zu DDR-Zeit: „Dazu gehörte natürlich – sie zu einer Berufstätigkeit zu motivieren“
>>Frauen in der DDR von Anna Kaminsky (Buch) <<
„Dazu gehörte natürlich, sie zu einer Berufstätigkeit zu motivieren. In den 1950er Jahren informierte fast jede Ausgabe der Frau von heute ihre Leserinnen über arbeitende Frauen und Frauenbrigaden. Die Mehrzahl der Artikel widmete sich der Frauenarbeit im DFD und der Erläuterung politischer Initiativen der SED oder der Sowjetunion. Zudem wurden in vielen Ausgaben, insbesondere in den 1950er Jahren, neue Berufe für Frauen vorgestellt. So hieß es zum Beispiel in Heft 37/1954: »Elke wird Stukkateurin.« In anderen Heften wurden Frauen in der Textilindustrie, als Staatsanwältinnen oder Lehrerinnen vorgestellt. Breiten Raum nahm die Werbung für die Berufstätigkeit unter Hausfrauen ein.“
„Insbesondere in den 1950er Jahren – neue Berufe für Frauen vorgestellt“
Die nüchterne Realität sah – damals wie heute – freilich ganz anders aus. Die allermeisten – Frauen und Männer – verdienen durchschnittliche oder geringe Einkommen. Das Familieneinkommen reicht bei den Meisten keinesfalls für große finanzielle Sprünge aus. Und ob nun in einer intakten Familie, der Mann oder die Frau mehr verdient: Das spielt in der Praxis kaum eine Rolle. Aber solche politischen Scheindebatten sind beinahe zeitlos gültig.