Wir könnte eine mögliche Eurokrise aussehen?

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Bank und Bankkunde hält für gewöhnlich das Band des Vertrauens zusammen. Doch immer geraten Banken in negative Schlagzeilen hinein. Bankenpleiten und betrogene Kunden sind in vielfältiger Art präsent. Doch bei genauer Betrachtung haben weniger die Banken, sondern mehr deren Aufsicht versagt. Denn es aus Sichelweise einer seriösen Bank müsste es im ureigenen Interesse liegen: Die „schwarzen Schafe“ restlos auszusortierten. Andernfalls fällt es ja auf das eigene Unternehmen zurück.

Warum schlechte Bankenaufsicht und falsche Geldpolitik zur nächsten Eurokrise führen könnnen

Doch gerade die Verwerfungen rund um die Eurokrise zeigen: Das viele Probleme nicht auf die Banken, sondern auf eine verfehlte Geldpolitik zurückgehen. Denn häufig hat im Kleinen bereits die Bankenaufsicht versagt.

„Täter hätten laut Bericht das Konto übernommen und darüber kriminellen Geschäfte abgewickelt“ 

>>Berliner Tageszeitung<<

„Beiden Medien liege eine Liste von knapp 400 Konten der „N26“ mit deutschen IBAN-Nummern vor, die für Fakeshops im Internet oder betrügerische Ebay-Konten eingesetzt worden seien. … Die Täter hätten laut Bericht das Konto übernommen und darüber kriminellen Geschäfte abgewickelt. Als der Kunde bemerkt habe, dass etwas faul war, habe er zwei Wochen lang vergeblich versucht, von der Bank dazu Auskunft zu bekommen. Erst auf Nachfrage der beiden Medien sei dem Kunden mitgeteilt worden, dass das Konto geschlossen worden sei.“

„Erst auf Nachfrage der beiden Medien sei dem Kunden mitgeteilt worden, dass das Konto geschlossen worden sei“

Leider findet sich die Bank „N26“ dabei in bester Gesellschaft wieder: Das gewisse Bank oder Geldinstitute sich auf fragwürdige Geschäftspraktiken spezialisiert haben: Das scheint auf einer langen Tradition zu beruhen.

„Welches Ausmaß der Bankrott der Bank angenommen hatte“

>>Der Kämpfer im Vatikan von Andreas Englisch (Buch) <<

„Im Jahr 1982 hatte der damalige Finanzminister Beniamino Andreatta bereits klargestellt, welches Ausmaß der Bankrott der Bank angenommen hatte. Die Bank hatte einen Verlust von etwa 2 Milliarden Dollar aufgehäuft, für 1,15 Milliarden hatte die Vatikanbank garantiert. Die Staatsanwaltschaft hatte keinen Zweifel daran, dass die Kurie und die sizilianische Mafia Cosa Nostra in die schmutzigen Geschäfte der Vatikanbank involviert waren, weil einer der Banker, Roberto Calvi, nach Mafia-Art am 18. Juni 1982 unter der Blackfriarsbridge in London erhängt aufgefunden worden war.“

„Banker, Roberto Calvi – Nach Mafia-Art am 18. Juni 1982 unter der Blackfriarsbridge in London erhängt aufgefunden worden war“

Zum Vatikan gehört neben der eigentliche Kirche ein Staat und eine Bank dazu. Als souveräner Vatikanstaat überwacht logischerweise die Bankgeschäfte von der Vatikanbank der dazugehörige Staat selbst. Mögliche Geldwäschegeschäfte bleiben so auf das Territorium des Vatikanstaat beschränkt, auch wenn es sich dabei nur ein paar Hektar Staatsgebiet handelt. So können amtliche Ermittlungen kaum nach rechtsstaatlichen Prinzipien funktionieren, was eigentlich auch alle wissen. Die betrogenen – sehr speziellen Kunden – könnten möglicherweise dann doch Rache auf andere Art verüben, was letzlich kaum verwunderlich sein dürfte. Im etwas größeren Maßstab sind durchaus vergleichbare Entwicklungen auch in Deutschland zu beobachten.

„Konzern als Ganzes war nicht als Finanzdienstleister eingestuft“

>>Der Tagesspiegel<<

„Das Bundesfinanzministerium und seine nachgeordnete Behörde Bafin sind die erste Adresse in der Bundesregierung, wenn es um die Kontrolle von Unternehmen wie Wirecard geht. Das Problem: Der Konzern als Ganzes war nicht als Finanzdienstleister eingestuft, direkt zuständig war die Bafin daher nur für die Wirecard Bank AG, eine Unterfirma des Unternehmens. Aber natürlich schaut die Bafin auf das Börsengeschehen. Und da ist Wirecard seit Jahren ein Thema gewesen, weil es den Verdacht der Marktmanipulation gegen Wirecard gab.“

Wie Zuständigkeitsgerangel bei der Bankenaufsicht den seriösen Banken schadet

Solche Fälle legen weniger ein Problem von Banken, sondern mehr der zuständigen Bankenaufsicht offen: Denn die Unternehmen wurden von der Bafin und sicherlich vielen anderen Behörden ebenfalls überwacht. Es müsste eigentlich im Interesse jeder seriösen Bank liegen: Das genau solche Machenschaften eben nicht stattfinden können. Doch die Banken haben zur Zeit mit ganz anderen Problemen zu kämpfen.

„Pensionskasse der Sparkassen fehlen 280 Millionen Euro“

>>Versicherungsbote<<

„Pensionskasse der Sparkassen fehlen 280 Millionen Euro – Erneut ist eine Pensionskasse in Schieflage geraten. Laut einem Zeitungsbericht fehlen der Sparkassen Pensionskasse in Köln eine Viertel Milliarde Euro: Sonst sind die Betriebsrenten von 350.000 Versicherten gefährdet. – Zu den Ursachen zitiert das Blatt einen nicht namentlich genannten Mitarbeiter: „Die Schieflage der Sparkassen Pensionskasse hat ihren Hintergrund nicht in individuellen Management-Fehlern, sondern in den niedrigen Zinsen.“

„Die Schieflage der Sparkassen Pensionskasse hat ihren Hintergrund nicht in individuellen Management-Fehlern, sondern in den niedrigen Zinsen“

Durch die Negativzinsen können viele Banken kaum noch Einnahmen erzielen: Im Kern birgt also diese Geldpolitik auf lange Sicht eine gigantische Banken- und Eurokrise in sich. Eine Kettenreaktion könnte binnen kurzer Zeit nicht nur das Bankensystem, sondern auch den Euro zum Einsturz bringen. Das wird im Prinzip sogar – ganz öffentlich – im Staatsfunk zugegeben.

„Das wäre ein riesiger Schock für die Eurozone und die EU“

>>Staatsfunk „Deutschlandfunk“ <<

„Sollte die Bundesbank aus dem Programm aussteigen, hätte das dramatische Konsequenzen. „Das wäre ein riesiger Schock für die Eurozone und die EU, wenn die wichtigste nationale Zentralbank des Eurosystems nicht mehr das durchführt, was die gemeinsam beschlossene Geldpolitik erfordert“, sagte der Ökonom Guntram Wolff im Dlf. „Die politischen Konsequenzen und die Konsequenzen für das Marktvertrauen wären dramatisch, wir hätten ganz schnell wieder eine Eurozonenkrise.“

„Wir hätten ganz schnell wieder eine Eurozonenkrise“

Der Euro wird im wesentlichen durch zwei Säulen (noch) zusammengehalten: Das Niedrigzinsumfeld und der massive Kauf von Staatsanleihen. Ohne diese gewissermaßen „künstliche Lebenserhaltungsmaßnahmen“ würde folglich der Euro sterben, was die Bundesbank faktisch ganz offen zugibt: „… wir hätten ganz schnell wieder eine Eurozonenkrise

Wir würde eine mögliche Eurozonenkrise aussehen?

Wir würde eine mögliche Eurozonenkrise aussehen: Einige Banken würden im Niedrigzinsumfeld umfallen und so andere Banken mit in den Abgrund reißen. Viele Sparer und Anleger würden ihr Geld verlieren und am Ende könnte niemand mehr die Banken oder den Euro retten. Der vernünftigste Weg wäre die Währung Euro kontrolliert abzuwickeln und zu nationalen Währungen zurückzukehren. Einige Länder haben genau dafür bereits Vorbereitungen getroffen.

„Hat Italien einen Geheimplan für den Euro-Ausstieg?“

>>Welt<<

„Hat Italien einen Geheimplan für den Euro-Ausstieg? – BOT steht für „Buoni Ordinari del Tesoro“ und ist die Bezeichnung für kurzfristige Staatspapiere. Die Koalitionäre planen nun, solche Papiere in kleinen Stückelungen herauszugeben und zur Bezahlung von Lieferanten des Staates zu verwenden – was de facto eine Parallelwährung wäre.“

„Buoni Ordinari del Tesoro“ – Die italienische Parallelwährung

Falls der Euro implodieren sollte, könnten die „Buoni Ordinari del Tesoro“ kurzfristig die Funktion einer Ersatzwährung übernehmen. Doch alleine Einführung einer faktischen Parallelwährung zeigt: Viele haben den Glauben am Fortbestand des Euros bereits längst verloren. In solchen unsicheren Zeiten sollte man sich mehr mit Edelmetallen und Kryptowährungen beschäftigen. Auch Banken könnten hierbei mehr Staatsverantwortung übernehmen und mehr Zahlungen für Kryptowährungen anbieten oder diese selbst herausgeben.