„Besser“ – „Werden wir künftig etwa nur noch genoptimierte Designer-Babys zur Welt bringen?“
Im Science-Fiction-Roman Zeitmaschine von Herbert George Wells aus dem Jahre 1895 macht der Protagonist eine Zeitreise in die Zukunft und findet dabei zwei unterschiedliche Menschenrassen vor.
Warum sind genoptimierte Designer-Babys als letzter Schrei angesagt
Etwas was im Jahr 1895 vielleicht noch Erstaunen hervorgerufen mag: Das ist heutzutage beinahe schon Realität geworden. Denn die genoptimierten Designer-Babys sind in der modernen Schickeria als letzter Schrei total angesagt. Attribute wie Intelligenter, Gesünder, Kräftiger, Schneller oder einfach nur „Besser“ dürften allen geläufig sein.
Designer-Babys: Intelligenter – Gesünder – Kräftiger – Schneller – oder einfach nur „Besser“
Doch dieser technische Fortschritt steht längst nicht allen offen. Das Bundessozialgericht hat für ärmere Menschen bei drohender Unfruchtbarkeit die Kostenübernahme der Kryokonservierung von Samenzellen verweigert. Selbst der einfache Kinderwunsch wird somit also unmöglich gemacht. Die zynische Haltung gegenüber den Ärmeren konnten verbeamten Richtern zwischen den Zeilen kaum verhehlen: Man hat zur Begründung sogar auf Gesetze verwiesen, die nicht mal gültig waren.
„Kosten einer Kryokonservierung von Samenzellen bei drohender Unfruchtbarkeit stellen keinen Härtefall-Mehrbedarf“
„Die Kosten einer Kryokonservierung von Samenzellen bei drohender Unfruchtbarkeit stellen keinen Härtefall-Mehrbedarf dar, auch wenn sie nicht im Hartz IV-Regelsatz berücksichtigt sind.“
Armut – Bei drohender Unfruchtbarkeit: Die zwangsweise Kinderlosigkeit ist vorprogrammiert
Solche Urteile haben aber nicht nur für Männer, sondern gleichwohl auch für Frauen eine tiefgreifende Bedeutung: Bei drohender Unfruchtbarkeit, ist die zwangsweise Kinderlosigkeit vorprogrammiert. Zugleich ist es vollkommen utopisch – beim Hartz IV-Regelsatz – eine Kryokonservierung von Eizellen oder Samenzellen zu bezahlen. Die Rahmenbedingungen wurden also längst gelegt.
Genoptimierte Designer-Babys versus staatlich-verordnete Mangelernährung
Aber nicht nur dort: Der Hartz IV-Regelsatz ist für eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung nicht ausreichend, was sogar anerkannte Mediziner notgedrungen eingestehen müssen: Damit bleiben Hartz-IV-Kinder in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung hinter ihren Altersgenossen zurück. Die Zweiklassengesellschaft ist also an greifbaren Fakten festzumachen. Die Designer-Babys greifen hier also eine Entwicklung auf, die bereits vor sehr langer Zeit eingesetzt hat.
„Designer-Babys: Wann sind Eingriffe ins Erbgut gerechtfertigt?“
>>Hannoversche Allgemeine Zeitung<<
„Designer-Babys: Wann sind Eingriffe ins Erbgut gerechtfertigt? Mit Hilfe von Gentechnologie wollen Wissenschaftler in Zukunft Krankheiten heilen. … Der deutsche Ethikrat hat sich nun ausgiebig mit dem Thema beschäftigt … „
Designer-Babys: Warum sind die Debatten irgendeines Ethikrates sinnlos
Eigentlich dürfte es außer ein paar handverlesenen politischen Funktionsträgern keinen Menschen wirklich interessieren, was irgendein Ethikrat dazu nun zu sagen hat. Vereinfacht: Was im einen Land verboten sein mag, das wird im anderen Land mit öffentlichen Geldern gefördert und das Adoptionsrecht macht ohnehin alles weitere möglich: Letztendlich sind nur zwei Punkte relevant: Die Frage des Geldes und die technischen Möglichkeiten sind hierbei entscheidend, alles andere stellen nur moralisch-philosophische Diskussionen dar. Kurzum: Die neue Wirklichkeit wird unausweichlich sein.
„Verfechter der Erschaffung von Designerbabys sehen neue Realitäten heraufdämmern“
>>Genmanipulierte Menschheit von Paul Knoepfler (Buch) <<
„Die Verfechter der Erschaffung von Designerbabys sehen neue Realitäten heraufdämmern. So vermutet Professor Silver von Princeton, der Designer-Babys befürwortet, gleichwohl, dass die Technologie der Genmodifikation die Gesellschaft verändern würde. … „Besser“ ist ein seltsames Wort, weil es schon immer Einwände gegen Designer-Babys jedweder Art gegeben hat.“
„Technologie der Genmodifikation die Gesellschaft verändern würde“
Die Technologie der Genmodifikation werden die Gesellschaft verändern. Es stellt sich hierbei die Frage: Ob „normale Menschen“ in dieser neuen Welt überhaupt noch mithalten können? Manche gehen sogar soweit und sagen: „Werden wir künftig etwa nur noch genoptimierte Designer-Babys zur Welt bringen?“ – Immerhin – noch – als Frage formuliert.
„Ob man sich das perfekte Kind dann einfach wird bestellen können“
>>Fremdes Land Amerika von Ingo Zamperoni (Buch) <<
„Werden wir künftig etwa nur noch genoptimierte Designer-Babys zur Welt bringen? … Das Korrigieren von Genen bei Babys ist die Zukunft.« Auf die Frage des Reporters, ob man sich das perfekte Kind dann einfach wird bestellen können, antwortete er: »Ja, es wird wohl einen Wettbewerb zwischen Eltern geben, um das schnellste, intelligenteste, kräftigste Kind zu kreieren.« Einerseits klingt das gespenstisch. Doch andererseits – würde ich meine eigenen Kinder nicht auch von einem tödlichen Gendefekt befreien wollen, wenn dies möglich wäre?“
„Ja – Es wird wohl einen Wettbewerb zwischen Eltern geben, um das schnellste, intelligenteste, kräftigste Kind zu kreieren“
Es mag vielleicht mit Gendeffekten und Erbkrankheiten angefangen haben, aber die Entwicklung wird letztlich nicht aufzuhalten sein. Zudem zeigen Urteile des Bundessozialgerichts B 14 AS 23/20 R schon mal die Richtung vor. Diese „schöne neue Welt“ wird also nur ein Teil der Bevölkerung vorbehalten sein und jener auserwählte Bevölkerungsteil hat das passende (Gerichts-)Urteil dazu schon gesprochen.