Lausitzer Geschichte: Was die Schlacht bei Lenzen für die Lausitz bedeutet

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Die Schlacht bei Lenzen im Jahre 929 ist eigentlich nur als regionales Ereignis bekannt: Doch der schnelle Fall der Slawische Königsburg führte zu einer großen Expansionswelle des Ostfränkischen Reiches hin. Im anschließenden Feldzug drang das Heer sogar in die Lausitz ein. Mit den Feinden ging man nicht zimperlich um und die Kinder wurden in die Sklaverei verkauft.

„Als „Slawische Königsburg“ Jahrhunderte lang zum Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen“ 

>>BioHotel Burg Lenzen<<

„Als älteste Stadt der Prignitz blickt Lenzen auf eine über tausendjährige Geschichte zurück. … Als Hauptsitz der Linonen wurde Lunkini als „Slawische Königsburg“ Jahrhunderte lang zum Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen an der Grenze zwischen dem fränkisch-deutschen Reich und dem slawischen Siedlungsraum. Schriftlich erwähnt wurde Burg Lunkini erstmals im Jahre 929, als König Heinrich I., gereizt durch die aufständischen Slawen, seine Truppen über die Elbe schickte, um die „Slawische Königsburg“ Lunkini einzunehmen.“

„Sseine Truppen über die Elbe schickte – Um die „Slawische Königsburg“ Lunkini einzunehmen“

Tatsächlich reicht die strategische Bedeutung von der Slawische Königsburg bei Lenzen weit über die Region hinaus: Das hat sich durch die Schlacht bei Lenzen mehr als deutlich herausgestellt.

„Ziel des deutschen Königs war es – Die slawischen Stämme entgültig zu unterwerfen“

>>Slawische Burganlagen in Deutschland<<

„In den Jahren 928/29 kam es in den slawischen Gebieten zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Truppen des deutschen Königs „Heinrich I.“ und der slawischen „Heveller“, „Obodriten“, „Lutizen“ und „Daleminzer“. Ziel des deutschen Königs war es, die slawischen Stämme entgültig zu unterwerfen, … Im Winter 928/929 begann er seinen Feldzug gegen die slawischen „Heveller“ und ihre Hauptburg „Brennaburg (Brandenburg an der Havel)“. Als die deutschen Truppen vor der gut geschützten Inselburg überraschend aufmarschierten, wurde die Burg nach kurzer Belagerung ohne größere Widerstände übergeben. Damit begann nun die erste Phase der deutschen Ostexpansion im Slawenland.“

„Die erste Phase der deutschen Ostexpansion im Slawenland“

Der Fall von der Slawische Königsburg bei Lenzen läutete also eine große Expansionswelle in Richtung Osten ein. Obwohl aus der Schlacht kaum Kämpfe hervorgingen und die Kapitulation nahezu kampflos erfolgte: Trotzdem hatten die Eroberer wenig Gnade gezeigt.

„Die Gefangenen wurden alle zum anderen Tag geköpft“ 

>>Edition Pommern<<

„Manche erzählten, von den Barbaren wären 200.000 Mann (realistisch wohl 20.000) getötet worden. Die Gefangenen wurden alle zum anderen Tag geköpft“ . Die Schlacht um die Burg Lenzen, bis zur Kapitulation ihrer Besatzung, muss demzufolge in ein fürchterliches Blutbad ausgeartet sein. Mit diesem Sieg des römisch-deutschen Königs bei Lenzen 929 war der slawische Hauptwiderstand zunächst gebrochen. Im Jahre 932 unterwarf Heinrich I. von der 929 gegründeten Burg Meißen aus die im Gebiet der heutigen Oberlausitz ansässigen Milzener, außerdem griff er die Lusitzer in der heutigen Niederlausitz an und zerstörte ihre Burg Liubusua, die wohl bei Luckau zu suchen ist.“

„Sieg des römisch-deutschen Königs bei Lenzen 929 war der slawische Hauptwiderstand zunächst gebrochen“ 

Die Schlacht bei Lenzen ging also nicht nur als regionales Ereignis in die Geschichte ein, sondern führt zum Startschuss eine großen Ostexpansion des Ostfränkischen Reiches hin. Viele kleinere Slawenburgen waren den militärischen Ansturm nicht gewachsen und der Widerstand brach vielerorts einfach zusammen. Auf diese Weise ist auch leicht erklärbar: Weshalb viele Slawischen Kulturen untergingen.

Warum viele Slawischen Kulturen untergingen

>>Heraldik-Wiki<<

„Beim Feldzug im Winter 928/29 wurden die Hauptburg der Heveller, die Brandenburg, und die urbs Gana, das Zentrum der Daleminzier, erobert. Beide Burgen wurden geplündert, die Erwachsenen wurden umgebracht und die Kinder versklavt. Offenbar noch auf diesem Heereszug wurde die Burg Meißen an der Elbe angelegt. Anschließend zog das Heer weiter durch Böhmen nach Prag.“

„Die Erwachsenen wurden umgebracht und die Kinder versklavt“ 

Die Feldzüge sollten nicht nur kurzen Ruhm und Ehre einbringen, sondern dauerhaft-tributpflichtige Völker schaffen. Deshalb wurden Burgen zu dauerhaften Sicherung angelegt. Auch die Ortenburg zu Bautzen ist in dieser Zeit errichtet worden. Als das letzte Slawische Volk auf deutschen Territorium können wohl die Lausitzer Sorben angesehen werden.